Versteinerte Kunst aus Afrika
Mit Werken von Stanford Fata geht in Gauangelloch ein erfolgreiches Jubiläumsjahr zu Ende

Stanford Fata hat die Skulptur "The modest one" aus einem Serpentin-Steinbrocken aus Simbabwe bearbeitet. Foto: Galerie
Von Ingeborg Salomon
Leimen-Gauangelloch. Seit 25 Jahren präsentiert die Bettendorffsche Galerie in Leimen-Gauangelloch Werke von Malern und Bildhauern aus Afrika oder von Künstlern, die sich mit dem Thema Afrika befasst haben. Mit der Ausstellung "Ans Licht gebracht - Stanford Fata" geht ein erfolgreiches Jubiläumsjahr der Galerie zu Ende. Gezeigt werden bis 22. Dezember nicht nur Skulpturen des seit 2005 in Heidelberg lebenden Bildhauers aus Simbabwe, der auch Mitglied im Heidelberger Forum für Kunst/BBK Heidelberg ist.
Zu sehen sind auch ein Bild von Tola Wewe und zwei von Osahenje Kainebi aus Nigeria sowie eines von David Munford aus Ghana, von Rainer Zettner aus Südafrika und von Wilson Zuze sowie von David Chinyama aus Simbabwe. Auch Caroline Laengerer, die zur Zeit ihre Werke in der Heidelberger Gedok-Galerie ausstellt, ist vertreten.
Wie Beatrix Altmann-Schmitt in ihrer Einführung erklärte, ist der Titel "Ans Licht gebracht" vieldeutig: Im Schaffensprozess bringe nämlich der Künstler selbst seine Gefühle ans Licht, zudem würden auch beim Betrachter Emotionen ausgelöst. Ein besonderer Meister darin, aus Stein Skulpturen ans Licht zu bringen, ist Stanford Fata. 1958 in Murewa, Simbabwe geboren, begann er von 1997 an, seinem Cousin, dem international bekannten Steinbildhauer Arthur Fata, zu assistieren. Dieser gelte heute als einer der innovativsten Künstler der sogenannten zweiten Generation simbabwischer Steinbildhauer, so Altmann-Schmitt.
Viele Jahre wurde Stanford von Arthur in Theorie und Praxis der Steinbearbeitung unterwiesen und sein Talent so gefördert. Beide arbeiteten zusammen im Skulpturengarten Chapungu von Roy Guthrie in Harare, Simbabwe. Seit 2001 arbeitet Stanford eigenständig als Bildhauer und hat bis heute zahlreiche Werke einem internationalen Publikum näher bringen können.
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Besonders großen Wert legt der 60-Jährige bei seiner Arbeit auf die Gestaltung der Oberfläche, wie an seinen Skulpturen gut zu sehen ist. Bei "The modest one" beispielsweise reduziert der Künstler die Form auf das Wesentliche und bringt in der Haltung des Frauenkopfes Bescheidenheit, Demut und Dankbarkeit zum Ausdruck. Die Farbe kommt zum Leuchten, nachdem Fata die Flächen mit nassem Sandpapier fein geschliffen und anschließend mit Wachs poliert hat.
Für seine Arbeiten benutzt der Künstler oft einen 2,6 Milliarden Jahre alten Vulkanstein, den simbabwischen Serpentin; es sind in der Ausstellung aber auch Werke aus spanischem Alabaster ("Springtime"), aus Marmor ("Wise) oder aus rotem Marmor ("Small fish") zu sehen. Fatas Arbeiten sind auch ein politisches Statement, etwa die Skulptur "One blood", in der der Künstler die Idee umsetzt, dass alle Menschen aus derselben Familie stammen.
Info: "Ans Licht gebracht - Stanford Fata", Bettendorffsche Galerie Im Schlossgarten Leimen/ Gauangelloch, geöffnet: freitags und samstags von 14.30 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags von 12 bis 18 Uhr.



