Hintergrund: Erdölförderung in der Region
Erdölförderung in der Region
Die Stadt Speyer steht für den Dom und das Technikmuseum, oder? Nicht ganz: Die Domstadt hat auch in der Erdölbranche einen klangvollen Namen. Unter ihrer Oberfläche fand man 2003 eines der größten Onshore-Erdölfelder der Republik. Die Ausbeutung begann 2007. Das Förderkonsortium gehört seit Jahren zu den wichtigsten Gewerbesteuerzahlern der Stadt. Ebenfalls im westlichen Rheingraben liegt das Erdölfeld in Landau. Es gehört der BASF-Tochter Wintershall, die ihr Öl in der Karlsruher Raffinerie weiterverarbeiten lässt.
Auch die Firma "Rhein Petroleum" ist bereits fündig geworden: Bei Riedstadt (Hessen) beginnt im September die Probeförderung. Nach Firmenangaben könnte dies "bei guter Fündigkeit" ein rentables Geschäft werden. Das Unternehmen hat 20 Millionen Euro Risikokapital investiert, um den Untergrund von insgesamt 760 Quadratkilometern Fläche in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zu untersuchen.
Da sich die seismischen Verfahren seit den Siebziger- und Achtzigerjahren verbessert haben, wurde es insbesondere auch in Gebieten angewandt, in denen andere Firmen in der Vergangenheit bereits Öl gefördert hatten. Die schweren Messfahrzeuge waren in Weinheim und Umgebung im Herbst 2012 unterwegs.
Damals hatte die Firma auch ein Kabelnetz in der Stadt verlegt. Danach ließ sie die komplexen Messergebnisse in Computerrechenzentren auswerten. Eine Probebohrung, wie sie jetzt am Autobahnkreuz im Westen Weinheims geplant ist, schlägt mit einem siebenstelligen Betrag zu Buche. Mithilfe der Seismik kann "Rhein Petroleum" auch Erdwärme orten. Die Firma versorgt zum Beispiel interessierte Kommunen mit Daten - gegen Kostenbeteiligung. web