Hintergrund Süddeutsche Erdgasleitung
> Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) verpflichtet Fernleitungsnetzbetreiber dazu, in jedem geraden Jahr einen gemeinsamen, bundesweiten Netzentwicklungsplan zu erstellen. Der Plan muss laut Bundesnetzagentur alle Maßnahmen zur Optimierung, Verstärkung und zum bedarfsgerechten Ausbau des Netzes sowie zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit enthalten, die in den nächsten zehn Jahren für einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb erforderlich sind.
> Am Anfang des Netzentwicklungsplans steht ein Szenariorahmen, den die Fernleitungsnetzbetreiber anfertigen. Dafür werden Annahmen über die Entwicklung der Gewinnung, Versorgung und des Verbrauchs von Gas getroffen, aber auch über geplante Investitionsvorhaben in die Netze und Speicher sowie denkbare Versorgungsstörungen. Die Bundesnetzagentur prüft und bestätigt diesen Szenariorahmen. Basierend darauf modellieren die Fernleitungsnetzbetreiber den Netzausbaubedarf für zehn Jahre.
> In den aktuellen Szenariorahmen von Terranets BW sind die Bedarfsmeldungen verschiedener Kunden eingeflossen. Dazu zählen Stadtwerke, Verteilnetzbetreiber, Kraftwerksbetreiber und Industrieunternehmen. Die Meldungen, die im derzeit geltenden Netzentwicklungsplan Gas 2020-2030 hinterlegt sind, stammen aus dem Jahr 2019 und wurden 2021 bestätigt.
> Die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) soll insgesamt 250 Kilometer lang sein. Der Abschnitt im Regierungsbezirk Karlsruhe, der auch durch Heidelberg und die Region führt, soll bis 2027 in Betrieb gehen. Der Ukraine-Krieg hat Terranets BW zufolge keinen Einfluss auf die Pläne. Dem Unternehmen nach könnte dadurch früher als bisher vorgesehen Wasserstoff durch die SEL fließen.