Hintergrund SVS Gladbach

11.08.2019 UPDATE: 11.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Splitter

Lob I: Es ist schwer zu sagen, wie die 13.605 Zuschauer im nicht ganz ausverkauften Hardtwald-Stadion reagiert hätten, wenn das Spiel tatsächlich hätte abgesagt werden müssen. Zum Glück zog die zweite Gewitterfront haarscharf an Sandhausen vorbei, so dass die Partie um 21.30 Uhr angepfiffen werden konnte, nachdem der Beginn zweimal verschoben worden war. Präsident Jürgen Machmeier lobte den Krisenstab und die Techniker, die die mehrmals erloschenen Lichter schnell wieder anknipsten. Auch der Rasen bestand den Härtetest, war trotz der Unmengen von Wasser gut bespielbar. Machmeier: "Ein Kompliment an unseren Greenkeeper Michael Hayes."

Lob II: Denis Linsmayer feierte ein geglücktes Comeback. "Er hat gut gespielt. Ich bin mit seiner Leistung zufrieden", stellte Trainer Uwe Koschinat fest. Der ehemalige Kapitän, der seit sechs Jahren am Hardtwald ist und dessen Vertrag bis 2022 läuft, hatte ihn den letzten drei Spielen zuschauen müssen. Vor der Runde sagte der Trainer: "Denis ist in der Herausforderer-Rolle." Nach dem Auftritt gegen Gladbach sind die Chancen für den 27-jährigen Mittelfeldspieler gut, auch am Freitag gegen Nürnberg wieder in der Startelf zu stehen.

Lob und Tadel: "Wir müssen uns bei unseren Fans bedanken, die uns in dem schwierigen Spiel unterstützt haben", sagte Borussia-Trainer Marco Rose. Die Mehrheit im Stadion war für den Bundesligisten, doch die Anhänger des Zweitligisten hielten dagegen, schafften akustisch nahezu ein Gleichgewicht. Dazu trug auch der couragierte Auftritt der Mannschaft bei. Weniger schön: Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurden im Gästeblock Bengalos abgebrannt. Da der Erstligist Wiederholungstäter ist, droht eine empfindliche Strafe. Für ähnliche Vorfälle beim Auswärtsspiel im Dezember in Dortmund war Borussia Mönchengladbach zu einer Geldbuße von 80.000 Euro verurteilt worden.

Wechsel I: Valentin Herr hat den SV Sandhausen verlassen. Der ehemalige Bundesliga-Torwart, der in der Saison 93/94 als Trainer den damaligen Zweitligisten SV Waldhof von einem Abstiegsplatz auf Rang sechs führte, arbeitete sechs Jahre lang als Scout und beobachtete die Gegner. Der 62-jährige Mittelbadener nahm ein Angebot des Liga-Rivalen Hannover 96 an. "Ich bedauere die Entscheidung. Valentin Herr hat hervorragende Arbeit geleistet", erklärte Trainer Uwe Koschinat. Neu eingestellt wurde der 37-jährige Pascal Lammerich, den Koschinat aus seiner Zeit bei Fortuna Köln kennt und der als exzellenter Videoanalyst gilt.

Wechsel II: Einen Wechsel gibt es auch in der medizinischen Abteilung. Für Dr. Lars Hübenthal übernimmt Dr. Pieter Beks. Der 60-jährige Orthopäde und vierfache Vater aus Ziegelhausen war langjähriger Mannschaftsarzt der TSG Hoffenheim und gilt als einer der renommiertesten Mediziner der Region. Dr. Beks, der in einem mehrköpfigen Ärzteteam in der Orthopaedie am Elisabeth-Kranenhaus praktiziert, betreut die Profis gemeinsam mit den Doctores Brigitte Michelbach und Nik Streich. Zur Crew gehören die Physiotherapeuten Franziska Wickenhäuser, Markus Müller und Christian Bieser sowie Athletik-Coach Dirk Stelly und Reha-Trainer Jochen Krainz. Die ersten Erfahrungen von Dr. Beks: "Es macht Spaß mit Uwe Koschinat zusammen zu arbeiten. Er kann zuhören und ist ein Teamplayer." (wob)