Hintergrund - Die indiskreten 13
Die indiskreten 13
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Tag als Bürgermeister?
Die Wahl zum Bürgermeister ist ein einschneidendes Erlebnis, das man nicht vergisst. Ebenso verhält es sich mit dem ersten Arbeitstag im Rathaus. Ich habe mich von Beginn an wohlgefühlt, das hat sich bis heute nicht geändert.
Welchen Job außer Bürgermeister könnten Sie sich noch vorstellen?
Ich habe diese Frage zum Anlass genommen, um einmal in mich zu gehen und ernsthaft zu überlegen, welchen Job ich mir noch vorstellen könnte. Nach reiflicher Überlegung ist mit aber keiner eingefallen. Dies zeigt also, dass ich wohl aus meiner Sicht im richtigen Beruf angekommen bin.
Wenn Sie Ihre Gemeinde mit drei Schlagworten beschreiben müssten, welche wären das?
Klein, fein, lebendig
Und sich selbst mit drei Eigenschaften.
Sachlich, zielorientiert, gute Nerven.
Ihre drei Lieblingssongs?
Ich bin da nicht auf einige Songs fixiert. Mein Musikgeschmack ist breit gefächert, wobei ich zugeben muss, dass ich zwischenzeitlich eher SWR 1 höre und somit in der Musikwelt der früheren Tage unterwegs bin. Allerdings bin ich in besonderem Maße von Herbert Grönemeyer als Musiker, Schauspieler und Mensch beeindruckt.
Worüber können Sie lachen?
Über jeden guten Witz, über den Komiker Rolf Miller und gelegentlich auch über mich selbst.
Und was finden Sie zum Weinen? Was macht sie traurig?
Das Leben hält ja nicht nur unbeschwerte Zeiten bereit. Wenn in der Gemeinde und im persönlichen Umfeld bei Mitmenschen durch einen Schicksalsschlag von heute auf morgen alles anders wird, dann lässt das einen sehr oft ratlos und traurig zurück.
Wovor haben Sie Angst?
Ich bin kein ängstlicher Mensch. Allerdings mache ich mir Sorgen über den zunehmenden Extremismus in der Welt. Auch der Umgang untereinander in den sogenannten sozialen Netzwerken erfüllt mich mit Sorge. Eine Demokratie lebt von unterschiedlichen Meinungen und auch vom Streit. Aber wenn durch Halbwahrheiten Stimmungen erzeugt werden, dann erleben wir in der Zukunft kaum noch konstruktive und zielführende Debatten. Und dies wäre vor allem in der Kommunalpolitik ein großer Verlust.
Ihre größte Leidenschaft?
Ich habe einen tollen und zeitintensiven Beruf und zudem eine Familie mit drei Kindern. Da ist die Frage nach weiteren Leidenschaften schnell beantwortet.
Und Ihre größte Schwäche?
Gerade in kleinen Gemeinden mit schwierigen Rahmenbedingungen benötigen manche Vorhaben deutlich mehr Zeit, so dass man das eine oder andere Mal ungeduldig wird.
Mit welcher Person der Zeitgeschichte würden Sie gern mal einen Kaffee oder ein Bier trinken?
Hier würde ich mich für den Unternehmer Reinhold Würth entscheiden. Ich finde es beeindruckend, wie er aus einem kleinen Schraubenhandel mit anfangs zwei Personen einen erfolgreichen Weltkonzern entwickelt hat und trotzdem seiner Heimat immer verbunden geblieben ist.
Was bedeutet für Sie Glück?
Ich definiere Glück als einen Zustand, den man mit keinem Geld der Welt kaufen kann. Und hier fallen mir insbesondere Gesundheit und Zufriedenheit ein.
Gibt es so was wie ein Lebensmotto für Sie?
Ich habe bisher noch kein Motto gefunden, das die vielen Facetten im Leben vollumfänglich beschreibt. Daher nehme ich die Dinge, wie sie kommen und versuche jeden Tag aufs Neue, das Beste daraus zu machen.