Trulsen: "Es tut Stani sehr weh!"

Co-Trainer André Trulsen über die Befindlichkeit seines Chefs nach dem 1:1 gegen den FCK        

08.11.2011 UPDATE: 08.11.2011 04:56 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden
Trulsen: "Es tut Stani sehr weh!"

Co-Trainer André Trulsen über die Befindlichkeit seines Chefs nach dem 1:1 gegen den FCK

 

 

 

 

Er kennt ihn besser, als jeder andere. Knapp 20 Jahre arbeiten Holger Stanislawski und André Trulsen schon Seite an Seite, zuerst in St. Paulis Innenverteidigung, und anschließend auf der Trainerbank. Mit "Truller" teilt Stanislawski alles, was ihn im Fußball durch den Kopf geht. Auch das klägliche 1:1 gegen Kaiserslautern stand auf der Debatte.

 

Noch am Samstagabend schauten sich die Trainer das Spiel noch einmal auf DVD an. Trulsen verriet danach: "Wir haben das Spiel in der Nacht nochmal laufen lassen. Die Enttäuschung war nach dem Spiel direkt deutlich zu sehen und zu hören. Es tut Stani sehr weh, dass wir eine schlechte Leistung gezeigt haben und keinen Sieg nach Hause gebracht haben."

Vor allem der blutleere Auftritt einiger Einzelkämpfer macht den Trainern zu schaffen. "Wir haben alles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen haben", ist Trulsen zerknirscht. "Wir konnten unser Spiel nicht aufziehen, haben keine Lösungen gefunden und waren in der Defensive zu weit weg von den Leuten. Und das waren nicht Bayern oder Dortmund, sondern Kaiserslautern."

Ein Auftritt wie gegen den FCK beschäftigt die Fußballbesessenen bis spätnachts. Trulsen: "Es geht gleich nach dem Speil weiter. Man kann nicht abschalten und kuckt sich das Spiel nochmal auf DVD an. Dann sieht man Dinge, die man auf dem Platz nicht so wahrgenommen hat." Ein Arbeitspensum, von dem sich manche Profis noch eine Scheibe abschneiden könnten. "Du machst vielleicht um vier, fünf Mal kurz ein Auge zu", erklärt Trulsen. "Aber es gehen so viele Dinge durch den Kopf. Was kann man ändern, wo kann man die Mannschaft vielleicht anpacken kann. Darüber macht man sich Gedanken. Wenn es Phasen gibt, in denen es nicht so richtig läuft, dann muss man bestimmte Dinge ändern und Nachtschichten schieben."

Nachtschichten, Fassungslosigkeit, Enttäuschung. Die TSG-Coaches nahm die Leistung ihrer Mannschaft mit. "Das ist schwere Kost für mich", sagte Stanislawski entgeistert nach dem Spiel. Trulsen: "Er war sehr enttäuscht und braucht sicherlich seine Zeit, bis er das verdaut hat. Wir sind ehrgeizig und wollen das Bestmögliche. Es tut weh, wenn man nicht gewinnt. Die Erwartungshaltung zwar darf man nicht zu hoch schrauben, aber wir wollen ja auch guten und erfolgreichen Fußball zeigen. Wenn das nicht klappt, ist man enttäuscht."

Der Grund für das mannschaftliche Versagen sei, dass der Teamgedanke "bis jetzt nicht bei jedem Einzelnen angekommen" sei, findet Trulsen. "Aber wir werden nicht müde daran, die elf Spieler auf den Platz zu stellen, die sich als Mannschaft fühlen. Wir versuchen es den Jungs beizubringen, dass es nur über die Mannschaft geht. Wir können uns nichts dafür kaufen, wenn jeder sagt, dass wir gute Einzelspieler haben. Wir haben den Teamgeist in den ersten Spielen umsetzen können. Jetzt haben wir eine Phase erwischt, in der jeder für sich glänzen und aus dem Loch kommen will. Aber es geht eben nur zusammen. Kaiserslautern hat uns eindrucksvoll gezeigt, wie es geht, als Mannschaft aufzutreten."

Vor allem die mit vielen Vorschusslorbeeren ausgestattete Offensive enttäuscht. Babel, Obasi, Firmino und Co blieben bislang weit hinter den Erwartungen zurück. Nur Vedad Ibisevic zeigt mit drei Treffern aus drei Spielen ansteigende Form. "Sicherlich kann außer Vedo kein Offensivspieler mit sich zufrieden sein", nimmt Trulsen niemanden in Schutz. "Weil sie sich zu wenig durchsetzen und für die Mannschaft zu wenige Chancen erspielen. Da setzt sich der ein oder andere sicherlich mehr unter Druck. Wir sollten wieder dahin kommen, es so einfach wie möglich zu halten, schnell zu spielen und mit ein, zwei Kontakten nach vorne zu kommen. Über diese Sicherheit kann man dann kreativ werden."

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