Rangnick hat "kein Verständnis" für Simunic

Hoffenheims Abwehrchef Josip Simunic hat seinen Trainer mit einer Aussage im kicker erzürnt      

30.09.2010 UPDATE: 30.09.2010 14:42 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Rangnick hat "kein Verständnis" für Simunic

Hoffenheims Abwehrchef Josip Simunic hat seinen Trainer mit einer Aussage im kicker erzürnt

 

 

Am Donnerstag mochte nach der allwöchentlichen Pressekonferenz keiner der anwesenden Journalisten in der Haut von Abwehrchef Josip Simunic stecken. Zu deutlich waren die Worte, die Ralf Rangnick gefunden hatte. Simunic hatte seinen Trainer mit einer Aussage im Fachblatt kicker getroffen. "Ich warte noch immer, dass der Trainer mit mir redet", kommentiert Simunic dort seine Auswechslung am vergangenen Wochenende in Köln in der Halbzeitpause und: "So was habe ich noch nie erlebt, aber ich will keinen Ärger machen."

 

Zu spät. Den Ärger hat Simunic jetzt. "Ich habe dafür kein Verständnis", kommentierte Ralf Rangnick. Er sah keinen Erklärungsbedarf für den Wechsel: "Für mich war es eine sich selbst erklärende Auswechslung. Dinge, die sich selbst erklären, muss man nicht nochmal extra erklären. Darüber hinaus gab es am Montagfrüh eine halbstündige Videoanalyse, in der die Mannschaft gesehen hat, wie unterschiedlich die beiden Halbzeiten waren und was wir in der ersten Halbzeit alles falsch gemacht haben." 

Rangnick kritisierte auch Simunics Führungsanspruch: "Führungsspieler bin ich in erster Linie dadurch, dass ich auf dem Spielfeld durch richtig gute Leistungen vorneweg marschiere." Und der Coach begründet die Auswechslung von Simunic (genauso, wie die von Tobias Weis) mit seiner schwachen Leistung. "Sie wurden ausgewechselt, weil sie in der ersten Halbzeit schlecht waren. Das Leistungsprinzip gilt für alle Spieler. Joe hat einen müden Eindruck gemacht, auch schon in der Schlussphase gegen Bayern."

Rangnick sieht bei Simunic auch physische Defizite: "Es ist schon so, dass noch nicht alle Spieler auf dem gleichen Niveau sind. Deshalb gibt es dann mitunter auch mal Auswechslungen, die es sonst vielleicht nicht gibt. Ich kann nur bewerten, was ich sehe. Er hat alle Trainingseinheiten mitgemacht, aber Tatsache war, dass er am Ende der englischen Woche offensichtlich körperliche Probleme hatte. Anders kann man sich die Fehler nicht erklären. Das hat schon was damit zu tun, wie ich Belastungen wegstecke."

Diese Defizite scheint Simunic selbst ebenfalls bereits vor zwei Wochen geahnt zu haben. Auf die Frage, nach seiner Fitness, brach es aus dem 32-Jährigen heraus: "Laktatwerte? Das kotzt mich an."

Nach Simunics neuerlichem Ausbruch über die Medien, kontert nun Rangnick: "Was mich gewundert hat, ist dieses Zitat. Das hat mich überrascht. Er ist unser Vize-Kapitän. Wir sprechen mit ihm sowie mit Andi Beck, regelmäßig intensiv. Wenn es bei ihm tatsächlich noch aus irgendeinem Grund Gesprächsbedarf gegeben hätte über das Spiel, dann bin ich bisher davon ausgegangen, dass er auf mich zukommt. Zumal wir uns in den letzten Tagen häufig genug gesehen haben. Über die Medien Gesprächsbedarf anzumelden muss nicht unbedingt sein."

Gut möglich, dass Simunic von Rangnick in Mainz eine Denkpause auf der Bank erhält. "Man muss sehen, in wieweit er sich körperlich in einer Verfassung präsentiert, dass er wieder von Anfang an spielen kann. Bei uns spielt keiner zwangsläufig."

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