Hoffenheim im Yoga-Fieber
1899 Hoffenheim nutzt die fernöstliche Körperertüchtigung zur Entspannung nach den Spielen
1899 Hoffenheim nutzt die fernöstliche Körperertüchtigung zur Entspannung nach den Spielen
Der herabschauende Hund, der Kamelritt, der Schildkrötensitz, Chakravakasana - das alles sind weder taktische Spielzüge von Hoffenheim, noch Spitznamen der TSG-Spieler. Es sind Yoga-Figuren. Während Sonntagsmorgens draußen der Regen auf den Rasenplatz im Kraichgau niederprasselt und die Ersatzspieler locker mit dem Ball kicken, erschallte durch den Gymnastikraum von 1899 Hoffenheim das Om und andere Entspannungslaute. Die Profis von 1899 Hoffenheim sind im Yoga-Fieber.
Denn unter Trainer Holger Stanislawski nutzen die Profis die fernöstliche Lebensphilosophie zur Entspannung nach Spieltagen, nicht erst seit dem 1:0-Sieg gegen Augsburg. "Die letzten Wochen auch schon", berichtet Trainer Holger Stanislawski. "Wir probieren neue Dinge aus im Regenerationstraining. Der Körper erholt sich relativ schnell, viel wichtiger ist der Kopf." Und genau den sollen die Kicker der TSG nach den Spielen mithilfe von Yoga wieder freikriegen.
"Der Kopf muss runterfahren können und man selbst seinen Körper spüren können", hofft Stanislawski und grinst: "Naja: Der ein oder andere lernt seinen Körper vielleicht auch zum ersten Mal kennen." Immerhin: Die Profis haben die Inspiration ihres Trainers angenommen. Stanislawski: "Ich denke, dass es den Jungs Spaß macht, das finde ich gut. Einige machen das auch in ihrer Freizeit. Ich weiß, dass es Ryan Babel zum Beispiel sehr gut tut."
Der gelernte Masseur Stanislawski weiß eben, Verkrampfungen im Kraichgau zu lösen. Die Lockerheit ist in den nun knapp neuneinhalb Wochen zurückgekehrt nach Hoffenheim. Sinnbildlich ist Ryan Babels erster Saisontreffer hierfür, oder auch die konzentrierte Lockerheit Sejad Salihovics auf dem Spielfeld. Deshalb wird wohl auch in Zukunft bei der TSG weiter fleißig gejoygt - solange es den Spielern nutzt und dem Trainingsziel dient. Stanislawski: "Wir versuchen den Jungs da alles zu ermöglichen." Bisher mit Erfolg.