Hoffenheim auf Platz 18!
Sechs Pflichtspiel-Niederlagen in Folge
Sechs Pflichtspiel-Niederlagen in Folge
Die TSG befindet sich im Sinkflug. Platz 18 in der Fußballbundesliga, auch wenn man nach zwei Spieltagen der Tabelle noch nicht zu viel Aussagekraft zusprechen darf. Dennoch wirft die Entwicklung viele Fragen auf.
Eine Torbilanz von 1:10 Treffern zum Saisonstart. Saisonübergreifend war das 0:4 gegen Eintracht Frankfurt die sechste Pflichtspielniederlage in Folge. Am 11. April feierte die TSG ihren letzten Sieg überhaupt mit einem 4:0 gegen den Hamburger SV.
Markus Babbel startete in die Vorbereitung, um nicht nur an der Qualität des Teams, sondern ausdrücklich vor allem an der Mentalität seines Kaders zu feilen. Babbel schob die Mentalitätsfrage zu Beginn seiner Amtszeit selbst in den Vordergrund. Ausgerechnet hier leistete sich die TSG jetzt erneut die größten Patzer. Eine Entwicklung ist im Vergleich zu den Vorjahren nicht erkennbar.
Die Chancen gegen Eintracht Frankfurt waren da, Hoffenheim hätte die Partie früh entscheiden können, ja müssen. Die spielerischen Ansätze waren klar erkennbar und eigentlich zielführend. Doch Eren Derdiyok und Kevin Volland vergaben die besten Chancen leichtfertig.
Genauso wie in Berlin - und wie in der Vorsaison unter Stanislawski - ließ sich das Team dann nach einem Rückschlag verunsichern. Nach dem 0:1 durch Meier (39.) berappelte sich die Mannschaft nicht. Die von Markus Babbel ausdrücklich hierfür eingekauften Führungsspieler schafften es erneut nicht, die Mannschaft zu stabilisieren. Tim Wiese ließ sich beim 0:2-Distanzschuss von Schwegler (43.) überlupfen, weil er zu weit vor seinem Tor stand. Beim 0:4 - als die Partie allerdings längst entschieden war - unterlief Wiese die Flanke von Oczipka (90.) und ließ den Ex-Hoffenheimer Lanig ins leere Tor einköpfen. In Berlin hatte der Ex-Nationaltorwart ebenfalls bereits gepatzt. Bei dem Strafstoß von Meier (83.) zum 0:3 war Wiese machtlos.
Auch Matthieu Delpierre ist bisher nicht der erhoffte Stabilisator in der Deckung und Beck-Ersatz Stephan Schröck war bis zu seiner Gelb-Roten Karte (73.) ein Totalausfall. Es ist bezeichnend, dass die TSG am letzten Tag der Transferfrist mit Patrick Ochs kurzfristig einen weiteren, erfahrenen Rechtsverteidiger zum Kader dazuholte und Babbel Beck komplett aus dem Bundesligakader strich.
Auch von den übrigen Führungsspielern, die Markus Babbel in den Mannschaftsrat berufen hatte, kam wenig. Compper fälschte den Ball von Meier unglücklich zum 0:1 ab, war danach bemüht aber glücklos. Johnson konnte auf dem linken Flügel ebenfalls wenig verhindern. Rudy wurde nach nur einer Halbzeit erneut ausgewechselt. Salihovic leistete sich den schnellsten Platzverweis eines Einwechselspielers in der Bundesligageschichte nach nur 3.45 Minuten (70.).
Beteuerungen und Entschädigungen sind nun aufgebraucht. In der Länderspielpause ist genug Zeit, um an den Stellschrauben zu drehen. Ein verpatzter Start ist noch kein Beinbruch. Doch muss die Mannschaft jetzt beweisen, ob sie sich mental weiterentwickelt hat, oder weiterentwickeln möchte.