Der große Vorbereitungs-Check

Wie könnte Stanis Startelf aussehen? Wer hat die Nase vorn?

 

 

 

 

 

Das Trainingslager von 1899 Hoffenheim neigt sich dem Ende entgegen. Morgen bestreitet 1899 Hoffenheim sein letztes Testspiel in Österreich. Mit dem Ende des Trainingslagers geht auch die Vorbereitung auf die kommende Bundesligasaison in ihre letzte Phase. Noch ist der erste Spieltag 23 Tage entfernt. Doch um die Plätze in Stanis Startelf wird bereits heiß gekämpft. Der Konkurrenzkampf ist enorm hoch. Zeit, um einen ersten Blick auf Holger Stanislawskis potenzielle Stammelf zu werfen und den TSG-Kader einer Analyse zu unterziehen.

 

Im Tor gilt Tom Starke wohl als gesetzt. Der Schlussmann der TSG gibt im Training Gas, ist auch als Führungsspieler ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und überzeugte in den Testspielen vor allem gegen die SV Ried durch starke Paraden. Aber auch Daniel Haas stand Starke gegen Rapid Wien in nichts nach, rettete mit einer guten Vorstellung ein 0:0 und macht auch im Training Druck.

In der Abwehr gilt Isaac Vorsah wohl als gesetzt. Der kopfballstarke, robuste Innenverteidiger hat lediglich Defizite in der Spieleröffnung. Neben Vorsah ist ein Platz in der Innenverteidigung umkämpft. Heißester Kandidat momentan: Matthias Jaissle. Jaissle zeigt sich körperlich in einem extrem stabilen Zustand und hat im Vergleich zur Rückrunde noch einmal zugelegt. Auch die Körpersprache des 23-jährigen zeugt von Selbstvertrauen. Stani nennt Jaissle eine "Maschine". Schlechter sieht es dagegen für Marvin Compper aus. Der Innenverteidiger glänzt zwar durch eine gute Spieleröffnung, ist im Zweikampf und Kopfballspiel derzeit aber knapp hinter Jaissle und Vorsah. Tendenz: Compper muss im Kampf um seinen Stammplatz noch zulegen. Während Jaissle und Compper sich um den Platz neben Vorsah balgen, könnte Jannik Verstergaard zum lachenden Dritten werden. Der 18-jährige Däne ist robust im Zweikampf und bewies auch gegen Rapid Wien und die SV Ried seine Stärken. Er ist ein guter Back-Up. Josip Simunic hat nach dreivierteljähriger Spielpause noch Rückstand. Zwar kann er bereits wieder mit der Mannschaft trainieren, ob er es auf Anhieb aber auch wieder in die Startelf schafft, ist nicht absehbar. 

Auf den Außenbahnen gilt Kapitän Andreas Beck hinten als gesetzt. Er muss allerdings sein Zweikampfverhalten in der Defensive verbessern. Becks Vorwärtsdrang ist gut, die Defensivaufgaben sind allerdings noch ausbaufähig. Neuzugang Fabian Johnson ist der Herausforderer auf der Rechtsverteidigerposition, kann aber auch links oder im Mittelfeld eingesetzt werden. Auf der linken Abwehrseite hat momentan Edson Braafheid die Nase vorn. Andreas Ibertsberger wird von Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. Jukka Raitala wird es schwer haben, sich gegen die harte Konkurrenz durchzusetzen.

Bei den 6er-Positionen vor der Abwehr hat die TSG fast ein Luxusproblem. Sejad Salihovic, Sebastian Rudy und Tobias Weis präsentieren sich alle in körperlich sehr gutem Zustand. Salihovic und Weis gelten als zweikampfstärker. Rudy hat dafür eine bessere Spieleröffnung und ein gutes Stellungsspiel. Kopfballstärke ist allerdings das Manko bei allen drei. Weis ist körperlich noch nicht wieder bei 100 Prozent und daher tendenziell verletzungsanfälliger als Salihovic und Rudy. Franco Zuculini hat ebenfalls noch Trainingsrückstand. Positive Überraschung: Dominik Kaiser bot sich durch gute Leistungen in den Testspielen ebenfalls an. Er sucht jeden Zweikampf und Stanislawski lobte zudem seine "Klarheit" im Passspiel. Tendenz: Rudy und Salihovic bilden aktuell ein gutes Duo in der Zentrale und harmonierten bis jetzt in den Testspielen am besten. Salihovic als Linksfuß und Rudy als Rechtsfuß passen zudem im Mittelfeld gut zusammen.

Auf den offensiven Außenbahnen sind Ryan Babel und Chinedu Obasi Hoffenheims stärkste Waffen. Beide sind blitzschnell und haben eine hervorragende Technik. Wenn beide fit bleiben, sind sie wohl gesetzt. Aber auch Peniel Mlapa hat körperlich zugelegt und ist denkbar knapp an der Startelf dran. Er kann allerdings auch im Zentrum eingesetzt werden. Auch Fabian Johnson kann offensiv auf beiden Seiten spielen, zeichnet sich vor allem durch seine Flexibilität aus. Pechvogel der Vorbereitung ist Boris Vukcevic. Er hat noch keine einzige Einheit unter Holger Stanislawski absolviert.

Hinter dem Sturmzentrum bieten sich Holger Stanislawski auch drei Alternativen. Ryan Babel hat sich durch seine Tempodribblings und Vorlagen in den Testspielen auch für diese Position empfohlen. Neben ihm sind allerdings auch Roberto Firmino und Gylfi Sigurdsson scharf auf den Stammplatz. Firmino zeigte sich in den Testspielen torfreudig und gab gute Vorlagen. Mit seinen genialen Pässen kann er die Stürmer gut in Szene setzen. Gylfi Sigurdsson glänzt dagegen mit seiner Coolness vor dem Tor. Er empfiehlt sich als Hoffenheims bester Torschütze der Vorsaison und ist ein solider Arbeiter. Die kurze Sommerpause hat der Isländer scheinbar gut verkraftet. Körperlich wirkt er trotz der hohen Belastungen fit. Tendenz: Babel bleibt Außen, Gylfi hat die Nase knapp vor Firmino.

Im Sturm gilt Vedad Ibisevic wohl als Sturmspitze Nummer eins. Hoffenheims bester Torjäger der Bundesligageschichte erhält noch einmal eine Bewährungschance. Außerdem kann er mit Babel und Obasi auf den Außenbahnen wieder mit mehr Flanken und Torvorlagen rechnen. Arbeitet Ibisevic auch in der Defensive nach Stanislawskis Vorstellungen, bleibt er im Sturmzentrum in der Startelf. Neuzugang Sven Schipplock hat aufgrund seiner Knieverletzung noch Nachholbedarf und muss sich vorerst hinten anstellen, auch wenn er in den Testspielen bisher gute Ansätze zeigte. Herausforderer ist neben Peniel Mlapa der junge Denis Thomalla aus dem eigenen Nachwuchs. Thomalla wird es auf höchstem Niveau in der Bundesliga aber schwer haben, sich an den anderen vorbeizuschieben. Prince Tagoe ist trotz seiner guten Rückrunde bei Partizan Belgrad in der Herausfordererposition. Er gilt zudem noch als Wechselkandidat auf dem Transfermarkt. Hoffenheim würde den Ghanaer bei einem passenden Angebot ziehen lassen.

Noch einmal der Überblick: So könnte Stanislawskis Startelf aussehen: Starke - Braafheid - Vorsah - Jaissle - Beck - Salihovic - Rudy - Obasi - Sigurdsson - Babel - Ibisevic.

Ersatz: Haas - Simunic - Compper - Verstergaar - Johnson - Ibertsberger - Weis - Kaiser - Zuculini - Firmino - Mlapa - Vukcevic - Schipplock - Tagoe - Thomalla.