Gegenwind für Baugebiet Feldbrunnen II hat sich gelegt
Wasserpreise wurden festgelegt und Spenden angenommen. Der Kindergarten war zeitweise geschlossen.

Von Uwe Köbler
Fahrenbach. Die Verwandlung des Bürgerzentrums am Limes zum Impfstützpunkt war ausschlaggebend dafür, dass sich der Fahrenbacher Gemeinderat im Roberner Dorfgemeinschaftshaus zu seiner finalen Sitzung im Jahr 2021 traf. Trotz 3G-Vorgaben fanden sich auch etliche Zuhörer ein, denen Bürgermeister Jens Wittmann nach der Begrüßung und der Bekanntgabe, dass Sarah Roos zum 1. Januar das Verwaltungsteam komplettiert, gleich mitteilte, dass ein Hauptthema des Abends ausfallen musste. Die Erörterung der Ergebnisse aus der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung für das Baugebiet Feldbrunnen II wurde vertagt, weil man von Planungsseite nicht adäquat auf die Vorgaben der Naturschutzbehörden reagieren konnte. So wurde noch kein passender Standort für den geforderten Umzug der Population von Zauneidechsen gefunden.
Die Baufläche an der Peripherie Fahrenbachs war aber dennoch Thema, denn es galt, die Regularien für ein Ankaufsrecht der Gemeinde festzuzurren. Dahinter verbirgt sich kurz gesagt die Möglichkeit der Kommune, bei Grundstückseinbringern, die mehr als einen Bauplatz für sich beanspruchen, für einen Platz eine Bauverpflichtung auf zehn Jahre zu bestimmen. Dies, so machte der Bürgermeister klar, gilt nur für Einbringer. Bei sonstigen Verkäufen gelten die Bauverpflichtungen von zwei bzw. vier Jahren. Dies alles vor dem Hintergrund, Baulücken – in Fahrenbach selbst gibt es etwa 70 – zu vermeiden.
Wie die Adressen der künftigen "Häuslesbesitzer" lauten, steht noch nicht fest, da die Straßennamen noch offen sind. Hier, so der Entschluss des Rates, will man die Bevölkerung mit ins Boot nehmen. Wer Vorschläge für die vier neuen Straßen hat, darf die gerne der Verwaltung mitteilen. Bei der Innerortsstraße "Am Milchhäusle" habe man mit der Kreativität der Bevölkerung schon positive Erfahrungen gemacht und vielleicht entstehe ja im Dialog beim Familienkaffee die ein oder andere gute Idee, so der Bürgermeister schmunzelnd. Für die neue Erschließungsstraße in Robern ist dagegen die Entscheidung schon gefallen. Mehrheitlich entschied sich das Gremium für den archäologisch begründeten Vorschlag "Limesweg".
Schon Ende 2020, so leitete Wittmann über, sei der Bevölkerung per Amtsblatt bzw. per Hinweis bei der Jahresrechnung mitgeteilt worden, dass man 2021 die Erhöhung der Wasser- und Abwassergebühren ins Auge fassen müsse. Die Kalkulation der neuen Preise durch die Kommunalberater von Allevo habe sich allerdings verzögert, sodass man jetzt erst konkrete Zahlen als Diskussionsgrundlage habe. "Letztlich stellte sich das als positiv heraus, denn die befürchteten deutlichen Erhöhungen konnten abgewendet werden", so der Bürgermeister. Erhöhungen im Dezember rückwirkend zum 1. Januar seien aber natürlich nicht erfreulich.
Auch interessant
Die eigentliche moderate Erhöhung, so einige Gemeinderäte, könnten sie durchaus mittragen, den Zeitpunkt der Anpassung allerdings nicht. Dies sei in den erst im Laufe des Jahres feststehenden Zahlen begründet, entgegnete die Verwaltung. Letztlich aber entschied das Gremium mit deutlicher Mehrheit die entsprechenden Satzungsänderungen. Der Wasserpreis erhöht sich rückwirkend ab 2021 um 13 Cent auf 2,44 Euro/m³ und bleibt für die beiden kommenden Jahre auch konstant.
Positiv wirkt sich auf den Gebührenzahler aus, dass aktuell keine Zähler-Grundgebühr verlangt wird. Konstant bleibt für 2021 auch der Preis fürs Abwasser, der bei 2,50 Euro/m³ liegt. Für das bald beginnende Jahr allerdings wird mit Blick auf die getätigten Investitionen eine Erhöhung auf 3,03 Euro/m³ erforderlich. Um acht Cent sinken wird dagegen die Niederschlagswassergebühr für die verdichteten Flächen. Ob die neuen Gebühren die Möglichkeit von Bezuschussungen erhöhen, wird sich noch zeigen. Die "alten" Gebühren von 2016 verhinderten dies ja regelmäßig.
Erfreulicher war der nächste Punkt der Tagesordnung, in dem formell Spenden für die Gemeinde angenommen wurden. Zugute kamen die dem kommunalen Kindergarten und dem Kinderferienprogramm. Drei Baugesuchen erteilte das Gremium dann die Zustimmung, ehe der Bürgermeister auf die Einrichtung des Impfstützpunktes im Bürgerzentrum einging. Verwaltung und Gemeinderat standen dem Ganzen von Anfang an positiv gegenüber und hielten auch dem aufkommenden Gegenwind, vornehmlich wegen der fehlenden Schulsportmöglichkeiten, stand. Der, so Wittmann, habe sich gelegt. Momentan bereite nur das teilweise verkehrswidrige Parken vor der Halle Probleme. Man versuche jetzt mit weiteren Schildern auf die zusätzlichen Parkmöglichkeiten an der Wanderbahn hinzuweisen.
Weiter informierte der Bürgermeister über die zeitweise Schließung des Kindergartens. Akute Coronafälle bei Kindern und Erzieherinnen hätten diesen Schritt notwendig gemacht. Passend zu dieser Thematik wurde von Ratsseite auf die Nichteinhaltung der Corona-Vorgaben in einem örtlichen Ladengeschäft hingewiesen und Kontrollen eingefordert. Man werde den Ordnungsdienst entsprechend instruieren, so die Verwaltung, die von einem Gemeinderat ebenfalls gebeten wurde, die Situation auf den öffentlichen Parkplätzen in Bezug auf dauerhaft abgestellte Anhänger, Wohnmobile und Lkw, im Auge zu behalten.