Das ist der Haushalt 2020
Das Rathaus soll größer werden - Rathaussanierung kostet eine Million Euro

Von Uwe Köbler
Fahrenbach. Der Haushalt 2020 und die Pläne zur Sanierung und Modernisierung des Rathauses – das waren die Schwerpunkte der jüngsten Sitzung des Fahrenbacher Gemeinderats. "Der späte Haushalt 2020 ist etwas ganz Besonderes", leitete Bürgermeister Jens Wittmann die Aussprache zum Etat für das laufende Jahr ein. Die Umstellung des Rechnungswesens auf die Doppik – verbunden mit einem neuen Buchungssystem – habe die Beteiligten ebenso gefordert wie die Coronakrise.
Letztlich legte die Verwaltung ein Zahlenwerk mit über 250 Seiten vor, dessen Umsetzung aber trotzdem noch ungewiss ist. "Wie sich Corona auf die Bilanz auswirkt, weiß niemand", sagte Wittmann. Kämmerer Thomas Breitinger trug dann die Eckdaten des Etats vor: 6,330 Millionen Euro umfasst er insgesamt. Ausgerechnet wurde letztlich ein Ertrag von 14.831 Euro, ein Planergebnis mit dem man zufrieden sein könne. Kredite werden keine aufgenommen, und auch die Hebesätze der Grund- und Gewerbesteuer werden nicht angetastet.
Für die Bürgerliche Wählervereinigung ging Haushaltsexperte Wolfgang Keller auf das Zahlenwerk ein. "An die neue Darstellung muss man sich erst noch gewöhnen, genau wie an die neuen Begrifflichkeiten." Keller verwies darauf, dass die Gemeinde mit einem Schuldenstand von 1,1 Millionen Euro und Rücklagen in Höhe von 2,4 Millionen Euro quasi schuldenfrei sei und immer noch Spielraum für Investitionen habe. Allerdings sollte man die Rücklagen nicht komplett aufbrauchen. Keller verwies weiter auf die sich positiv auf die Sicherheit und die Finanzen auswirkende Umstellung auf LED-Straßenbeleuchtung und lobte explizit die Investitionen am Friedhof. Für die CDU-Fraktion nahmen Uwe Kohl und Benedikt Münch Stellung.
Auch sie gingen auf die Unwägbarkeiten ein, und sahen daher die "schwarze Null" im Ergebnis als durchaus positiv an. Beide beleuchteten dann noch anstehende Projekte. Für die GFA-Fraktion sah Clarissa Throm die Gemeinde auf einem guten Weg. Der einstimmige Beschluss war die logische Konsequenz aus den Wortbeiträgen. Unisono sprachen sich die Räte auch für Planungen von Gewerbeflächen aus. "Die sind bereits in Arbeit", meinte Bürgermeister Wittmann.
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Zu den notwendigen Investitionen gehören auch der Umbau und die Erweiterung des Rathauses in Fahrenbach. Grundsätzlich will man in dem schmucken Gebäude in der Ortsmitte bleiben, so Jens Wittmann. Doch momentan stoße man deutlich an Grenzen. Barrierefreiheit fehlt gänzlich, energetisch ist einiges zu tun und der dringende Raumbedarf erschließt sich jedem, der momentan im Rathaus einen Termin wahrnimmt. "Im übrigen waren und sind die Rathausmitarbeiter auch während der gesamten Coronazeit immer für die Bürger da", betonte Wittmann.
Zusammen mit Sascha Jacoby vom gleichnamigen Architekturbüro wurden jetzt Pläne für einen Anbau an den bestehenden Baukörper gefertigt, die in der Sitzung vorgestellt wurden. Wichtig ist der Aufzug, der künftig die Barrierefreiheit bietet. Das Bürgerbüro kommt ins Erdgeschoss und gilt dort als zentrale Anlauf- und Verteilstelle. Die Räume in allen Geschossen werden neu zugeschnitten und sollen effektives und kommunikatives Arbeiten fördern. Insgesamt wird die Maßnahme etwa eine Million Euro kosten. Für die Summe von 362.000 Euro liegen schon Förderzusagen vor.
Die Gemeinderäte regten bei der Besprechung der Pläne noch an, alternative Heizungsvarianten ebenso wie eine Fotovoltaikanlage zu prüfen. Auch der laufende Verwaltungsbetrieb während der Bauphase werde zur großen Herausforderung der Beschäftigten. Gemeinderat Berthold Schäfer regte an, für zu sicherndes Aktenmaterial – insbesondere im historischen Gemeindearchiv im Untergeschoss – geeignete Räume anzumieten, um die Bauzeit zu überbrücken. Letztlich stimmten die Räte den Bauplänen zu.
Jens Wittmann informierte dann noch über die Anbringung von zwei neuen Schaukeln am Spielplatz "Höhenstraße" und über die freiwillige Prüfung der Spielplätze durch die Dekra. Die habe zwar leichte Mängel festgestellt, schwerwiegende, die zu einem Abbau von Spielmöglichkeiten führen, aber nicht. Saniert wird derzeit die Gemeindewaage in Robern, wo wieder mal bürgerschaftliches Engagement im Vordergrund steht. Nahezu fertig, so Wittmann, sind die Pflasterarbeiten und die Neugestaltung der Wasserentnahmestellen am Friedhof Fahrenbach. Ein Lob gab’s für die Firma Helm aus Lauerskreuz und das Büro IFK in Mosbach für die gute Zusammenarbeit. Jens Wittmann berichtete danach von der Neuordnung des Gutachterwesens in einem kreisweiten Gutachterausschuss. Fahrenbach wird hier künftig von Christoph Schreck vertreten.
Angefragt wurde zudem der Stand der Planungen für einen Fußweg zum Roberner Friedhof und die Planungen für Kanalsanierungsarbeiten. Auch der Stand der Erschließung Feldbrunnen war von Interesse. Hier sei man immer noch in Verhandlungen mit einem Anwohner, was den Baubeginn weiter verzögert.