Radschnellweg

Keine Sonnenkollektoren zwischen Heidelberg und Mannheim

In Utrecht wurde der längste Solarradweg der Welt in Betrieb genommen. Ist das auch für die Region denkbar?

23.07.2021 UPDATE: 24.07.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden
Ein Schulkind fährt auf dem neuen Solarradweg beim Dorf Maartensdijk in der niederländischen Region Utrecht. Foto: dpa

Karlsruhe/Utrecht. (cab/dpa) Sonnenkollektoren statt Asphalt, und mit dem Fahrrad fahren, während die Strecke unter den Rädern Strom erzeugt: Kürzlich wurde in der niederländischen Provinz Utrecht, im Dorf Maartensdijk, der längste Solarradweg der Welt in Betrieb genommen. Der ist zwar nur 330 Meter lang. Aber er ist ja auch erst mal ein Pilotprojekt, um zu schauen, ob die doppelte Nutzung als Verkehrstrasse und Energie liefernde Sonnenfläche gut funktioniert. Für die Planer des Radschnellwegs zwischen Heidelberg und Mannheim ist diese Innovation offenbar nicht mal einen Gedanken wert. Wegen "technischer Vorgaben", wie es auf RNZ-Anfrage beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) hieß.

Radschnellwege sollten den Radverkehr insbesondere auch für längere Distanzen attraktiv machen, so eine RP-Sprecherin. Daher gebe es hohe Anforderungen und Qualitätsstandards. Dazu würde auch eine hohe Belagsqualität gehören. Und Einbauten in die Fahrbahn sowie Unebenheiten sollten vermieden werden. Deshalb sei eine Oberflächengestaltung analog des Solarradwegs in der Provinz Utrecht für den Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg nicht möglich. Schade eigentlich.

Unmöglich wegen "technischer Vorgaben"

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Schulkinder aus dem Dorf Maartensdijk waren die ersten, die über die Solartrasse radelten. Die Spezial-Kunststoffoberfläche auf dem Weg ist lichtdurchlässig. Dadurch kann das Sonnenlicht zu den Solarkollektoren in dem darunter liegenden Beton gelangen. Sie können nach Angaben der Projektleitung genug Strom erzeugen, um 40 Haushalte zu versorgen. Aber der Radweg könnte demnach auch den Strom für seine eigene Beleuchtung herstellen. Mit dem Test-Radweg in Holland wird auch an die Landwirtschaft gedacht. Sollte er sich nämlich bewähren und künftig mehr Solarstraßen gebaut werden, so müssten weniger Äcker und Felder für Solarparks geopfert werden. Die Provinz Utrecht möchte im Jahr 2040 "energieneutral" sein. Dafür wurde zu Testzwecken bereits im Jahr 2014 ein Solarradweg eingeweiht. Offenbar hat sich dieser seitdem so bewährt, dass das längere Teilstück jetzt der nächste Schritt auf dem Innovationsweg ist.

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