Wo ist noch Platz für Wohnen und Gewerbe?
Bis 15. Juni sind Stellungnahmen zur Änderung des Regionalplans möglich. Die Unterlagen auch online verfügbar.

Mannheim. (cab) Eins der wichtigsten Planungsinstrumente für die Flächenentwicklung in der Metropolregion ist der Einheitliche Regionalplan. Darin wird abgebildet, wo Siedlungs-, Freiraum- und Infrastrukturgebiete wachsen können – oder eben auch nicht. Im Jahr 2014 wurde der erste genehmigte Regionalplan rechtsverbindlich. Für Städte und Gemeinden ist er zum Beispiel die Grundlage für die Ausweisung neuer Wohngebiete und neuer Gewerbeflächen. Nun ist es Zeit für Änderungen dieser beiden Säulen des Regionalplans. Die Entwürfe dafür liegen vor. Noch bis 15. Juni können dazu Anregungen und Stellungnahmen beim Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) eingereicht werden. Auch "online".
"Jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger sowie die Träger öffentlicher Belange, also unter anderem Gemeinden, Städte, Behörden und Verbände, gefragt", so der Leitende Direktor des Verbands, Christoph Trinemeier. In einer Mitteilung erläuterte er, dass der Regionalplan mithilfe von Grundsätzen und verbindlichen Zielaussagen die Raumentwicklung der Region steuert. Hierzu gibt es einen Textteil und auch Karten. Jetzt müsse der Verband den veränderten Anforderungen an einen attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraum gerecht werden. Daher bedürften die Planvorgaben zu Wohnbau- sowie zu gewerblichen Bauflächen einer Aktualisierung. Laut Trinemeier verfolge der Verband damit eine ökologisch tragfähige, sozial gerechte und ökonomisch effiziente Regionalentwicklung.
Dass es darüber unterschiedliche Auffassungen geben kann, sieht man schon am Beispiel von Hirschberg an der Bergstraße. Hier hat sich jetzt eine Bürgerinitiative zu Wort gemeldet, die im März in einem Bürgerentscheid die Erweiterung des dortigen Gewerbeparks an der Autobahn A5 nicht verhindern konnte. Mit Blick auf die Planungsunterlagen warnt sie jetzt davor, dass es bei den zehn Hektar zusätzlich zwischen den Hirschberger Ortsteilen Großsachsen und Leutershausen nicht bleiben soll. Überhaupt standen sich Umweltschützer und Wirtschaftsvertreter – in diesem Fall die Industrie- und Handelskammer – schon vor der Auslegung der Entwürfe recht unversöhnlich gegenüber. Ist es den einen zu viel neue Gewerbefläche, die im Regionalplan ausgewiesen werden soll, ist es den anderen noch viel zu wenig.
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Wer sich selbst informieren möchte, findet unter www.beteiligung-regionalplan.de/vrrn den Textteil des Regionalplans, die Raumnutzungskarte sowie den Umweltbericht zum Herunterladen oder Anschauen. Hier kann man auch seine Stellungnahme direkt abgeben und an den VRRN übermitteln. Die Online-Beteiligung läuft parallel zur öffentlichen Auslegung in den Stadt- und Kreisverwaltungen der Metropolregion Rhein-Neckar.