Friedrich-Ebert-Gymnasium Sandhausen

Auch im Container gelten Abstandsregeln

Unterricht in zweierlei Hinsicht unter speziellen Bedingungen - Schulleitung lobt Kollegen und Schüler

16.06.2020 UPDATE: 17.06.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden
Für Mathematiklehrer Fabian Hartmann und die Hälfte der Klasse 6c war der Tag der Wiederaufnahme des Schulbetriebs am Sandhäuser Friedrich-Ebert-Gymnasium auch deshalb ein besonderer Tag, weil der Unterricht – vor dem Hintergrund der laufenden Sanierung – erstmals in der neuen Containeranlage stattfand. Foto: Popanda

Von Werner Popanda

Sandhausen. Stille! Sie herrschte im Friedrich-Ebert-Gymnasium (FEG) am Tag der Wiederaufnahme seines Unterrichtsbetriebs auf dem Gelände. Egal, ob beim Betreten des alten Schulgebäudes oder der an diesem Tag in Beschlag genommenen Containeranlage. Diese hatte die Gemeinde angeschafft, weil die Schüler aufgrund der aktuell laufenden Sanierung im Gymnasium provisorische Klassenzimmer brauchen. Die eingangs erwähnte Stille stellte übrigens auch FEG-Schulleiter Peter Schnitzler beim Besuch der RNZ fest. Und er sprach davon, dass es in dieser Hinsicht "keinen Vergleich zu den Vor-Corona-Zeiten gibt".

"Die Schülerinnen und Schüler sind unglaublich still, fast unwirklich still", pflichtete ihm prompt sein Stellvertreter Alexander Wüst bei. Rein zahlenmäßig zu erklären war das freilich nicht. Denn von den normalerweise gut 900 FEG-Schülerinnen und -Schülern war immerhin gut die Hälfte vor Ort. Und was machte die andere Hälfte? Die blieb jetzt zu Hause, wird aber in der nächsten Woche zum Unterricht erwartet.

Dieser Wechsel geschieht nach einem von der Schulleitung ausgeklügelten Plan, der beispielsweise für die A-Hälfte der 6er-Klassen Unterricht vom 15. bis zum 19. Juni sowie vom 29. Juni bis zum 3. Juli vorsieht. Die B-Hälfte der 6er-Klassen ist wiederum vom 22. bis zum 26. Juni an der Reihe sowie vom 6. bis zum 10. Juli. Für die beiden Wochen ab dem 13. Juli gilt dann sowohl für die A- als auch für die B-Hälfte der sechsten Klassen: "Fernunterricht".

Mit diesem Unterricht auf die Ferne, sagt Schnitzler hierzu, "retten wir uns seit dem 13. März und auch im Moment". Nur die Jahrgangsstufe 1, die im kommenden Jahr Abitur macht, habe "vollen Unterricht in allen Fächern inklusive Sport". Dies verbindet der Schulleiter mit der "Hoffnung, dass nach den Sommerferien mehr Normalität einkehrt" – alles in allem sehne man sich geradezu nach der Rückkehr zum Alltag.

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Dessen ungeachtet sei man im Kollegium damit, "zufrieden, wie wir es aufgestellt haben". Fernunterricht geben auch jene 20 Prozent der Lehrkräfte, die aus Gründen von Erkrankungen zur Risikogruppe zählen und daher nicht im FEG unterrichten dürfen. Ihnen sowie den 80 Prozent des Kollegiums, das im FEG Unterricht hält, bescheinigt Wüst, dass "alle mitziehen und die Stimmung gut ist". Schnitzler wiederum sieht mit Blick auf das Kollegium einen "großen Willen, einen Beitrag zu leisten".

Zugleich möchte er nicht unter den Tisch fallen lassen, dass "man nicht jedes Detail im Vornherein gebacken kriegt". Was die Schülerinnen und Schüler anbelangt, kommt Alexander Wüst zu folgendem Fazit: "Heute Morgen war das okay, alle haben sich vernünftig verhalten." Das bedeutet aus seiner ebenso wie aus Schnitzlers Sicht vor allem, die Abstands- und Hygienegebote einzuhalten, speziell an den neuralgischen Punkten Flure, Toiletten und Sekretariatsebene. Einen wesentlichen Beitrag hierzu soll eine Art Einbahnstraßensystem leisten, das Begegnende im nahezu gesamten Schulgebäude auf Abstand zueinander hält – sei es in den Gängen oder auf den Treppen.

Für die Toiletten habe man sich sogar eine "Speziallösung" ausgedacht, berichtet Schnitzler. Diese besteht darin, dass jede Lehrkraft die Pause in ihre Unterrichtsstunde miteinbezieht. Folglich können die Schülerinnen und Schüler "einzeln auf die Toilette gehen" – und nicht gedrängt in der Pause. "Das Ganze", erklärt er hierzu, "steht unter dem Diktat des Abstandsgebotes."

Mehr als nur zufrieden sind Schnitzler und Wüst mit den Unterrichtsbedingungen im "Erweiterungsbau", wie beide die 15 neuen Klassenräume nennen: Sie wurden wegen der energetischen Sanierung des Altschulgebäudes in Containern eingerichtet. Nach Schnitzlers Worten sind diese "wirklich voll geeignet, schön, funktional und von der Akustik her optimal".

Dabei gelte von der fünften Klasse bis zur Oberstufe überall die gleiche Devise. Nämlich die, dass "dort, wo saniert wird, auch umgezogen wird". Sprich: Werden beispielsweise im Bestandsgebäude die alten Unterrichtsräume der siebten Klassen auf Vordermann gebracht, findet für diese in der Zeit der Arbeiten der Unterricht im "Erweiterungsbau" statt. Unterm Strich geht es für den Schulleiter nun jedenfalls darum, "aus einer mehrfach nicht einfachen Situation das Beste zu machen".

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