Container und Corona halten Rektor auf Trab (plus Video)
Provisorische Klassenzimmer am Friedrich-Ebert-Gymnasium - Zeitplan für Aufbau trotz Pandemie-Krise eingehalten

Von Werner Popanda
Sandhausen. "Ich habe noch nie in meinem Leben so viel telefoniert und so viele E-Mails erhalten und verschickt", sagt Rektor Peter Schnitzler über die aktuelle Situation am Friedrich-Ebert-Gymnasium (FEG). Dass er seit dem 17. März, dem Tag der Schließung des FEG, sozusagen auf Teufel komm raus nur mit diesen beiden Mitteln kommuniziert, hat zwei Gründe. Erstens die bauliche Rundumsanierung des FEG, die der Gemeinderat im November 2018 zu seinerzeit veranschlagten Gesamtkosten von fast 8,6 Millionen Euro auf den Weg gebracht hatte. Und zweitens die Coronakrise.

Was die Sanierung anbelangt, kann Schnitzler nun das aus seiner Sicht rundum erfreuliche Zwischen-Fazit ziehen, dass "wir den aktuellen Zeitplan sehr, sehr gut einhalten". So sollten beispielsweise die Erd-, Entwässerungs- und Stahlbetonarbeiten auf dem Schulareal rechtzeitig erledigt sein, dass ab Ende März der Aufbau einer System-Containeranlage beginnen konnte. Jetzt stehen die Container als provisorische Klassenzimmer, bezogen werden sollen diese in den Pfingstferien vom 2. bis zum 13. Juni – und direkt danach soll hier der Unterricht beginnen.
In jedem der drei Bauabschnitte, für die laut Schnitzler jeweils "ungefähr ein halbes Jahr" vorgesehen ist, wird in diesen Containern rund ein Drittel der FEG-Schülerschaft vorübergehend ein neues schulisches Zuhause finden. Wobei die Auslagerung eines Teils des Schulbetriebs zu geplanten Kosten von 1,2 Millionen Euro von Anfang an alternativlos gewesen sei.
Denn die Sanierungsmaßnahmen im Bestandsgebäude des Friedrich-Ebert-Schulzentrums sind intensiv. Sie umfassen die energetische Sanierung der Fassade und der Dachfläche, die Überarbeitung des Brandschutzes und der Rettungswege, den Einbau eines Aufzuges zur barrierefreien Erschließung der Werkrealschule sowie diverse Eingriffe in die Haustechnik samt der Lüftung innen liegender Räume.
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Wo gebaut wird, gibt es mithin ebenso alternativlos Lärm und Dreck. Deshalb verheißt Schnitzler jenen Klassen, die in die Container ausgelagert werden, nicht nur "sehr schöne neue Räume". Sondern auch, dass dort "vor allem kein Baulärm" zu verzeichnen sein werde. In Teilen des Altgebäudes könne sich dies hingegen durchaus anders darstellen.
Nicht außen vor lassen möchte der Schulleiter überdies, dass er in den Tagen der Corona-Pandemie so wie viele andere Mitmenschen auch eine "große Unsicherheit" verspüre. Schließlich wisse "kein Mensch, wie und wann es weitergeht". Dabei ist der weitere Schulbetrieb so wie auch alle Aspekte rund um die Teilauslagerung von ihm und seinem Kollegium minutiös geplant worden.
Vom 18. bis zum 28. Mai soll das schriftliche Abitur abgenommen werden, das mündliche ab dem 20. Juli bis zum Ende des Schuljahres am 29. Juli. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, steht derzeit jedoch in den Sternen. Folglich ist dieses Problem eines von jenen, die Schnitzler etwa in den regelmäßigen Videokonferenzen mit der erweiterten Schulleitung umtreiben.
Nicht zuletzt wichtig ist dem Rektor zum einen, dass die Elternschaft regelmäßig informiert worden sei. Jüngst am 31. März durch einen seiner "Newsletter", in dem er aber auch alle anderen ausführlich zu Wort kommen lässt, denen das FEG so wie ihm sehr am Herzen liegt. Und zum anderen ein Dankeschön an den Sanierungsbauherren. Sprich: an die Gemeinde und besonders an das von Michael Schirok geleitete Ortsbauamt sowie an das Heidelberger Architekturbüro Mayer. "Es gab", bringt der FEG-Rektor diese Zusammenarbeit auf den Punkt, "immer einen Austausch, wir waren und sind nach wie vor ganz nah beieinander." Letzteres dürfte er allerdings rein symbolisch gemeint haben.