Go-Ahead-Zugausfälle sind "schlicht inakzeptabel"
Landrat schrieb geharnischten Beschwerdebrief

Neckar-Odenwald-Kreis. (lra) Einen geharnischten Beschwerdebrief schrieb Landrat Dr. Achim Brötel in der vergangenen Woche an den Geschäftsführer der Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH, Stefan Krispin. Der mehr als ärgerliche Anlass: unzählige Ausfälle bei den Regionalexpressverbindungen zwischen Stuttgart und Würzburg. "Alle unsere Hoffnungen, die wir im Vorfeld des Betreiberwechsels auf der Frankenbahn in Ihr Unternehmen gesetzt hatten, sind jedenfalls bereits nach kurzer Zeit leider wieder zerstört", fasste Brötel die Beschwerden von Bürgern zusammen.
So sei der Betriebsstart Mitte Dezember noch einigermaßen gelungen gewesen, seitdem lasse die Qualität aber rapide nach. "Sie sind gerade dabei, die Schlechtleistungen der DB Regio auf der Überholspur zu überbieten", unterstrich der Landrat.
Um Krispin zu verdeutlichen, wie dramatisch die Lage ist, verwies Brötel beispielhaft auf die Leistung am Samstag, 15. Februar, an dem über einen Zeitraum von fünf Stunden kein Regionalexpress von Stuttgart nach Würzburg verkehrte. "Das ist nicht nur in meinen Augen schlicht inakzeptabel", so das Urteil. Diese Schlechtleistung schmerze besonders, da der Kreis sich in den vergangenen Jahren gerade für diese Strecke mit dem wichtigen Halt in Osterburken stark gemacht habe. Auch habe man mit erheblichen kommunalen Mitteln und in hervorragender Kooperation mit dem Verkehrsministerium und dem Main-Tauber-Kreis gerade erst einen dreijährigen Regionalbahn-Probebetrieb auf dem vorher verwaisten Ast zwischen Osterburken und Lauda realisiert.
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"Momentan arbeiten wir mit Hochdruck daran, für diese Relation Fahrgäste zu gewinnen", erklärte Brötel und ergänzte: "Wie uns das allerdings realistischerweise gelingen soll, wenn Go-Ahead weiterhin so jämmerlich versagt, weiß ich offen gesagt nicht." Entsprechend forderte Brötel den Geschäftsführer nachdrücklich auf, umgehend einen stabilen Betrieb der Züge sicherzustellen.