Neckargemünd

Solarpark auf Ex-Mülldeponie stockt weiter

"Das Baurecht ist Wahnsinn", sagt Bürgermeister Frank Volk

21.10.2018 UPDATE: 22.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden

Symbolfoto: A. Dorn

Neckargemünd. (cm) Zwei Jahre ist es inzwischen her, dass die Stadtwerke der Stadt ein schier unglaubliches Angebot präsentierten - ein Angebot, das fast zu schön klang, um wahr zu sein. Zum einen sollte bei Mückenloch für etwa 900.000 Euro ein Solarpark mit 2774 Photovoltaikmodulen und einer Spitzenleistung von 750 Kilowatt gebaut werden, mit dem etwa 280 Haushalte - also die Hälfte des Dorfes - versorgt werden könnte. Und zum anderen sollte die Stadt sich damit die teuere und seit Jahren überfällige Rekultivierung der ehemaligen Deponie an der Kreisstraße nach Lobbach sparen, da auf diese Deponieareal der Solarpark gebaut werden soll. Außerdem sollte die Stadt als Eigentümerin der kaum einsehbaren Fläche auch noch eine jährliche Pacht von 500 Euro bekommen.

Wie gesagt: Es war wohl zu schön, um wahr zu sein. Denn nach wie vor stockt das Projekt und eine Umsetzung scheint in weite Ferne gerückt. Mückenlochs Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser (SPD) wollte in der zurückliegenden Sitzung des Gemeinderates wissen, ob es neue Entwicklungen gebe. "Es gibt keine Neuigkeiten", sagte Bürgermeister Frank Volk. Das vorgesehene Gelände sei als Mülldeponie gewidmet und nach Auffassung der Behörden müsse diese rekultiviert werden. Die Stadtwerke könnten zwar einen Solarpark dort bauen, würden aber keine Förderung erhalten. "Das Baurecht ist Wahnsinn", regte sich Volk auf. Man bringe sehr viel Zeit auf und könnte so einfach umweltfreundlichen Strom erzeugen.

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Schon im vergangenen Sommer wurde bekannt, dass der Solarpark auf der Kippe steht und dass es hinter dem Projekt mehr als nur ein Fragezeichen gibt. Damals erklärten die Stadtwerke, dass eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und damit eine Einspeisevergütung mit einem festen Betrag für jede Kilowattstunde fraglich ist. Das hat die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens in Frage gestellt. Ohnehin war das Projekt "knapp an der Wirtschaftlichkeitsgrenze". Die Stadtwerke hatten angekündigt, verschiedene Finanzierungsmodelle zu prüfen.

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