Formel-1 gibt es ab 2020 nur mit finanzieller Sicherheit
Gummer hofft auf Unterstützung aus der Region – Es gibt noch Tickets für das Rennen am 22. Juli

Hockenheimring. Foto: Woitas
Von Harald Berlinghof
Hockenheim. Es gab Zeiten, auch nach dem Umbau des Hockenheimrings, da musste man zum Formel-1-Rennen Zusatztribünen entlang der Rennstrecke aufbauen. Die rund 70.000 festen Sitzplätze entlang des Hockenheimrings wird man laut Hockenheims OB Dieter Gummer wohl nicht ganz voll bekommen. "Es werden keine Zusatztribünen gestellt. Das kostet schließlich auch Geld", erklärte er am Dienstag in Reilingen am Rand einer IHK-Rundfahrt zu mittelständischen Unternehmen des Sprengels. Auch der Hockenheimring ist Teil der dortigen lokalen Wirtschaft.

Man habe bis Ende vergangener Woche rund 63.000 Tickets verkauft. Sicherlich werden da bis zum Großen Preis von Deutschland am 22. Juli noch ein paar hinzu kommen. Deshalb ist Gummer davon überzeugt, dass man mit einem "optisch wie wirtschaftlich guten Ergebnis" aus dem Formel-1-Wochenende heraus kommt. Gummer, der als Oberbürgermeister gleichzeitig Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Hockenheimring GmbH ist, zeigt sich von einer "schwarzen Null" als Ergebnis überzeugt. Die Stadt als Mehrheitseigner an der Hockenheimring GmbH hatte erst kürzlich mit der Ansiedlung von Porsche auf dem Ringgelände mit einem Experience-Center und einer Fahrstrecke die Weichen für eine wirtschaftliche Gesundung der Ring GmbH gestellt.
Dass es 2019 kein Formel-1-Rennen auf dem Hockenheimring gibt, war abzusehen. "Mit 2018 endet unser alter Vertrag mit dem Veranstalter. Und Hockenheim war sowieso nur in den geraden Jahren dran. Da wäre es sehr überraschend gewesen, wenn die Formel 1 im nächsten Jahr bei uns Station gemacht hätte", so Gummer. Das wäre nur in Frage gekommen - das hatte auch Ring-Geschäftsführer Georg Seiler stets ausdrücklich betont - wenn man keinesfalls mit roten Zahlen rechnen müsste. Zu einem solchen Deal kam es nicht. Die Chancen für einen Deutschland Grand Prix 2019 stehen also schlecht, denn eine andere deutsche Strecke ist gegenwärtig nicht in Sicht.
Für ein Formel-1-Rennen im Jahr 2020 könnte man ihren Hut in den Ring werfen, "wenn kein wirtschaftliches Risiko für die Stadt entsteht", betonte Gummer. Man wolle keine städtischen Gelder aufwenden. Gummer wünscht sich deshalb Unterstützung durch von der Metropolregion Rhein-Neckar. "Aber die zeigt sich nicht", sagt er enttäuscht.