Ehemaliger Formel-1-Fahrer Christian Danner

Einen deutschen Grand Prix "sind wir den Fans schuldig"

TV-Experte über die Zukunft der Formel 1 hierzulande - Die Hoffnung auf ein Rennen in Deutschland auch nach 2018 hat er noch nicht aufgegeben

27.05.2018 UPDATE: 28.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

Nur noch gelegentlich im Rennoverall: Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner. Foto: Imago

Von Christoph Ziemer

Monaco. Von 1985 bis 1989 bestritt Christian Danner selbst 36 Rennen in der Formel 1, seit 1998 kommentiert der 60-Jährige die Königsklasse für RTL. Im RNZ-Interview spricht der Münchner über die Zukunft der Formel 1 in Deutschland.

Der Hockenheim-Vertrag endet 2018. Werden wir danach noch weitere Rennen in Deutschland sehen?

Wenn wir eine Fußball-WM in Deutschland haben wollen, ist erst einmal der DFB zuständig. Wenn wir einen WM-Lauf der Formel 1 bei uns haben wollen, sollte der der Deutsche Motorsport-Bund zuständig sein. Auch wenn die betreffenden Leute das ungern hören: Ich glaube schon, dass der deutsche Motorsport etwas mehr politische Lobby verdient hat. Wir haben auch nach Michael Schumacher über die Jahre mit Sebastian Vettel, Mercedes oder Nico Rosberg Spitzenleistungen erbracht. Es sollte weiter einen deutschen Grand Prix geben, das sind wir den vielen Fans in Deutlichen auch schuldig. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Und wenn die Politik nicht will - können Sponsoren den Deutschland-Grand-Prix retten?

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So einfach funktioniert das nicht. Die Hockenheimer müssen sich da etwas einfallen lassen und vielleicht etwas innovativ denken und nicht immer nur daran, dass es keinen Verlust geben darf. Die kalkulieren natürlich so: Wenn wir keinen Grand Prix haben, der viel Geld kostet und einen eventuellen Verlust mit sich bringt, machen wir lieber sechs andere Tage Profit. Ich glaube, der Hockenheimring hat es nötig, mal wieder etwas auf Vordermann gebracht zu werden. Ich war erst vor kurzem da. Aber das kann man nicht, indem man dort ein paar Amateurrennen veranstaltet.

Vor kurzem ist das neue digitale Formel-1-TV gestartet. Eine ernsthafte Konkurrenz oder Ergänzung zu RTL?

Ohne da jemandem zu nahe zu treten: Eine Konkurrenz ist das nicht. Sondern eine Ergänzung, bei der ich mich freuen würde, wenn sie gut angenommen wird. Das ist etwas für die Hardcore-Fans. Aber es gibt unter unseren sechs Millionen Zuschauern auch viele, die aus Vergnügen einschalten. Und glaube, dass wir das ganz gut machen.

Ganz kurz zum Schluss: Wer holt dieses Jahr den Titel?

(überlegt nicht lange und lacht) Sebastian Vettel.

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