Schnitt am falschen Rohr löste Explosion aus
Gutachten bestätigt bisherige Annahme - Fünf Menschen waren ums Leben gekommen

Ludwigshafen. (dpa-lrs) Die Ursache für das tödliche BASF-Unglück im vergangenen Jahr ist einem neuen Gutachten zufolge tatsächlich ein Schnitt an einem falschen Rohr gewesen. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal habe die Analyse im Rahmen ihrer Ermittlungen bei einem Brandsachverständigen in Auftrag gegeben gehabt, sagte Oberstaatsanwalt Hubert Ströber am Freitag.
Ein Mitarbeiter einer externen Spezialfirma für Rohrleitungsbau hat dem Gutachten zufolge mit einem Winkelschleifer eine Leitung angeschnitten, die nicht zum Projekt gehörte, an dem die Firma arbeitete. Das in der Leitung fließende Buten-Gemisch lief aus und entzündete sich durch den Funkenflug der Handmaschine. Ströber sagte, laut Gutachten sei der Schnitt die alleinige Ursache gewesen.
Das Feuer löste am 17. Oktober 2016 im Landeshafen Nord der BASF weitere Feuer in anderen Rohren aus. Schließlich explodierte eine Ethylen-Ferngasleitung. Beim schlimmsten BASF-Unglück der vergangenen Jahrzehnte starben fünf Menschen, 28 Menschen wurden verletzt.
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Auch der mutmaßliche Verursacher des Unglücks wurde schwer verletzt. Er habe sich bislang nicht geäußert, sagte Ströber. Gegen ihn wird ermittelt, und zwar wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung, fahrlässigen Herbeiführens einer Explosion und fahrlässiger Brandstiftung. Konkrete Anhaltspunkte für Vorsatz gebe es nicht, sagte Ströber. Im ersten Halbjahr 2018 könne über eine Anklage gegen den Arbeiter entschieden werden.