BASF: Zahl der Todesopfer steigt auf vier

Ein Werksfeuerwehrmann erlag am Wochenende seinen schweren Verletzungen

30.10.2016 UPDATE: 31.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Zwei Wochen ist es heute her seit dem Unglück bei der BASF. Dichter Qualm und Flammen standen damals auf dem Gelände des Chemiekonzerns. Am zurückliegenden Wochenende ist die Zahl der Todesopfer nach Unternehmensangaben auf vier gestiegen. Foto: Rumpenhorst

Von Peter Wiest und Jasper Rothfels

Ludwigshafen. Auch zwei Wochen nach dem Unglück nimmt der Schrecken kein Ende: Wie die BASF mitteilte, ist am Samstag ein weiterer Mitarbeiter der Werksfeuerwehr seinen schweren Verletzungen erlegen, die er bei der Explosion heute vor 14 Tagen auf dem Werksgelände in Ludwigshafen erlitten hatte. Die Zahl der Todesopfer ist damit auf vier gestiegen.

Bei der Explosion mit nachfolgenden Bränden im Landeshafen Nord waren zunächst drei Menschen getötet und 30 verletzt worden, acht davon schwer. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten den neuen Todesfall am Samstag. Der verstorbene Feuerwehrmann war 33 Jahre alt; er war seit dem Unglück am 17. Oktober intensivmedizinisch behandelt worden. Bis gestern befanden sich noch sechs Schwerverletzte im Krankenhaus.

Der BASF-Vorstandsvorsitzende Kurt Bock äußerte sich laut der Mitteilung seines Unternehmens "zutiefst betroffen, dass infolge des Unglücks ein weiterer Mitarbeiter verstorben ist", Die ganze BASF trauere, sagte Bock: "Unsere Gedanken sind bei unserem verstorbenen Kollegen, seiner Familie und seinen Angehörigen". Bereits am Donnerstag letzter Woche hatte Bock bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Unglück unterstrichen, dass sein Unternehmen weltweit trauere.

Die Ermittler vermuten, dass es zu dem Unglück kam, als ein Mitarbeiter einer Fremdfirma eine falsche Rohrleitung anschnitt. Sie enthielt ein Buten-Gemisch, das vermutlich in Brand geriet. Das könnte die Explosion einer anderen Leitung verursacht haben. Über das Zurückliegende Wochenende wurde der Unglücksort für weitere intensive Ermittlungen vorbereitet. Es liefen entsprechende Vorarbeiten, "damit unsere Kollegen gefahrlos mit der Sicherung von Spuren und Asservaten weitermachen können", hatte ein Polizeisprecher am Freitag gesagt. Die Arbeiten dauerten das ganze Wochenende über an. Anfang dieser Woche könne man dann voraussichtlich sagen, wie es weitergehe.

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BASF-Vorstandschef Kurt Bock hatte am Donnerstag gesagt, die Leitungen seien während des Unfalles geschlossen worden, es seien aber noch Restmengen verbrannt. "Die Staatsanwaltschaft möchte jetzt, dass wir darüber hinaus auch andere Pipelines, die dort ja liegen, freimachen. Das läuft derzeit. Sie müssen gespült werden." Die Staatsanwaltschaft habe erklärt, dass sie nicht auf die Unfallstelle gehen wolle, bevor das nicht passiert sei. "Das passiert jetzt in den nächsten Tagen."

Am gestrigen Sonntag fand in einer Kirche im Ludwigshafener Stadtteil Oppau eine Gedenkfeier statt, zu der die beiden großen christlichen Kirchen und ihre Notfallseelsorger eingeladen hatten. Wie die BASF zudem mitteile, werden die Mitarbeiter des Unternehmens am kommenden Mittwoch erneut eine Schweigeminuten einlegen, um der Opfer zu gedenken und ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.

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