Playmobil-Hoffenheim-Fan

Der Spielemacher mit dem kleinen Tick

Frank Puritscher kombiniert Leidenschaft für Playmobil mit Begeisterung für die TSG Hoffenheim

14.09.2017 UPDATE: 15.09.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden

Playmobil und Fußballbegeisterung bringt Frank Puritscher unter einen Hut. Foto: Of

Von Hans-Joachim Of

Waibstadt. Sein Haus ist das reinste Museum, der Küchentisch die Werkstatt. Die Exponate sind allerdings thematisch überschaubar: Der Waibstadter Frank Puritscher hat sich den Playmobil-Figuren verschrieben. Und die liebsten sind ihm jene im blau-weißen Dress. Puritscher ist nämlich auch eingefleischter Fan der TSG Hoffenheim.

Bis zur A-Jugend hat sich Frank Puritscher in seinem Heimatverein selbst das Trikot übergestreift, dann aber nach mehreren schweren Verletzungen die Kickstiefel an den Nagel gehängt. Heute verpasst er kaum ein Spiel der TSG 1899 Hoffenheim. Der 52-jährige selbstständige Gipser- und Stuckateurmeister mit einer Gerüstbaufirma in Waibstadt hat neben der Liebe zu "Hoffe" noch eine zweite, große Leidenschaft: Er besitzt eine der größten privaten Playmobil-Sammlungen der Welt. "Warum kann ich meine beiden Hobbys nicht miteinander verknüpfen?", fragte sich Puritscher und machte sich vor etlichen Jahren daran, die Kraichgauer Fußballstars und andere Kicker aus der Liga als ganz besondere Playmobil-Figuren mit Fußballschuhen, Stutzen, Hosen und Trikots zu basteln. Mit einigen Pinselstrichen werden Gesicht oder andere Körperteile gestaltet, Sponsor und Clubwappen aufgemalt. Sein erstes Diorama - im Modellbau nennt man einen solchen Schaukasten so - kreierte er zum Bundesliga-Aufstieg 2008. Die Rhein-Neckar-Arena, die später ebenfalls zum Schauplatz großformatiger Puritscher-Werke herhalten sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch im Bau.

Aufstiegshelden wie Vedad Ibisevic, Sejad Salihovic oder Demba Ba waren die Anfänge. Seither sind weit über 400 Figuren des Spielemachers Frank Puritscher entstanden. Allein 18 solcher Dioramen hat er mit TSG-Spielern gestaltet. Auch 1899-Mäzen und Gesellschafter Dietmar Hopp gelangte bereits an sein Playbobil-Ebenbild. Es ziert heute den Schreibtisch des Mannes, der wie kein anderer für den Aufstieg des einstigen Dorfvereins steht. Zum Geburtstag hatte ihn Frank Puritscher mit einem Golfspieler, der Hopp wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt, überrascht.

Als Zugabe lässt sich der glühende Fußballfan bei vielen Gelegenheiten die Autogramme der Spieler neben die Playmobilfigur setzen. Als jüngst der FC Liverpool zur Hoffenheimer Champions-League-Premiere in Sinsheim aufkreuzte, fuhr Puritscher zuvor ins Mannschaftshotel nach Bad Schönborn und holte sich die Unterschriften der "Reds" um Trainer Jürgen Klopp ab. "Kloppo staunte nicht schlecht, als sie sich in einer Playmobil-Figur wiederfand", lacht Puritscher.

"Wenn ich das Material beisammen habe, geht alles relativ schnell", erklärt der feinmotorige Handwerker seine Spielerei mit den Plastikfiguren. Dass ihm der Stoff nicht ausgeht, dafür sorgt auch die jetzt begonnen Serie von Europa-League-Spielen der Hoffenheimer. Und die Bundesliga? "Es wird schwer, den vierten Tabellenplatz der vergangenen Saison zu wiederholen", so die Einschätzung Puritschers, der aber optimistisch nach vorne schaut: Mittelfristig hat Frank Puritscher nämlich die Königsklasse im Visier. Bei dem aktuellen Tabellenstand der TSG 1899 Hoffenheim bestimmt keine Utopie.

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