Unbesiegte Hoffenheimer fahren frustriert in den Weihnachtsurlaub

Das Remis gegen Werder Bremen - bereits das zehnte in dieser Saison - sorgt bei 1899 Hoffenheim für Frust. Dabei haben die Kraichgauer eine tolle Hinrunde gespielt. Profi-Chef Rosen denkt schon an den Sommer.

22.12.2016 UPDATE: 22.12.2016 14:56 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Julian Nagelsmann

Das Team von Julian Nagelsmann ist in der Bundesliga in dieser Saison noch ungeschlagen. Foto: Uwe Anspach

Von Eric Dobias, dpa

Das Remis gegen Werder Bremen - bereits das zehnte in dieser Saison - sorgt bei 1899 Hoffenheim für Frust. Dabei haben die Kraichgauer eine tolle Hinrunde gespielt. Profi-Chef Rosen denkt schon an den Sommer.

Sinsheim (dpa) - Der verschenkte Sieg gegen Werder Bremen verhagelte Julian Nagelsmann die Weihnachtslaune. Und so fiel das Zeugnis des Fußball-Lehrers der TSG 1899 Hoffenheim für seine weiter ungeschlagenen Schützlinge zum Jahresausklang schlechter aus, als es der fünfte Tabellenplatz vermuten ließ. "Tabellarisch würde ich die Note Zwei vergeben, von meinem Gefühl der Zufriedenheit eher eine Drei bis Vier", grantelte Nagelsmann nach dem 1:1 (1:0) am Mittwochabend.

Das späte Gegentor von Serge Gnabry (87.) verhinderte, dass die Hoffenheimer auf einem Champions-League-Platz überwintern. Entsprechend groß war die Enttäuschung. "Wir haben heute zwei Punkte verschenkt. Es ist brutal bitter, so ein Spiel kurz vor Weihnachten noch aus der Hand zu geben. Das tut weh", sagte Sandro Wagner. Der Stürmer hatte die Kraichgauer in der 26. Minute mit seinem neunten Saisontor und dem 19. Treffer im Kalenderjahr in Führung gebracht.

"Ich finde es ganz gut, wenn die Spieler den Frust in den Urlaub mitnehmen. Das erzeugt eine Lust, schnell wieder zu trainieren und es besser zu machen", stellte Nagelsmann fest. "Schlechter wäre es, wenn die jetzt alle in die Sonne fliegen, die Beine hochlegen und sagen, wir sind alle Halbgötter, weil wir Fünfter sind."

Das wird keiner tun, denn die Entwicklung der Mannschaft ist längst noch nicht abgeschlossen. "Es ist mehr möglich. Da rede ich nicht davon, in der Tabelle in Sphären vorzustoßen, die vielleicht für uns noch zu früh kämen. Sondern es geht darum, dass wir besser spielen können", erklärte Nagelsmann.

Dennoch: Der 29-Jährige hat aus einem Fast-Absteiger ein Spitzenteam der Bundesliga geformt, das mit 28 Punkten sehr gut da steht. Trotzdem überwog die Unzufriedenheit. "Es ist eher schade, dass wir Fünfter sind. Wir haben mehrere Unentschieden gehabt, wo wir hätten gewinnen müssen. Das müssen wir in der Rückrunde anders machen", sagte Stürmer Mark Uth.

Profi-Chef Alexander Rosen fühlte sich dann doch bemüßigt, die geballte Selbstkritik zu relativieren. Immerhin sind die Hoffenheimer das einzige noch ungeschlagene Bundesligateam in dieser Saison. "Ich kann ganz gut einordnen, was wir geleistet haben. Nicht nur in der Vorrunde, sondern im gesamten Kalenderjahr. Das war schon außergewöhnlich", bilanzierte Rosen und prophezeite: "Die grimmigen Gesichter der Jungs und des Trainers werden sich mit ein wenig Abstand in lachende Gesichter verwandeln."

Ähnlich sah es Nagelsmann, der sich im Ski-Urlaub in Österreich in Ruhe Gedanken über die Rückrundenvorbereitung machen will. "Wenn ich zu Silvester eine Frust-Träne verdrücken würde, dann hätte ich einen Pfeil im Kopf - nach diesem Jahr", meinte er.

Personell wird sich in der Winterpause kaum etwas verändern. Laut Rosen sind keine Transferaktivitäten geplant. Erst im nächsten Sommer dürfte es eine Zäsur geben, wenn Kapitän Sebastian Rudy und Innenverteidiger Niklas Süle den Verein wahrscheinlich in Richtung München verlassen. "Der eine (Rudy) hat einen auslaufenden Vertrag und sitzt am Steuer, der andere (Süle) einen langfristigen Vertrag, da sitzen wir am Steuer", sagte Rosen zu den Spekulationen.

Und dann verabschiedete er sich mit einer Kampfansage in die Weihnachtsferien: "Wir sind noch nicht am Ende. Weder in der Entwicklung, noch bei den zu holenden Punkten. Da ist noch mehr drin - und das ist bei dieser Ausbeute etwas sehr Positives."

 

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