"Hoffe"-Jungs drehen ein verrücktes Spiel

Die U 19 zieht durch ein 3:2 über RB Leipzig erneut ins Meisterschaftsfinale ein und trifft am Pfingstmontag auf Schalke 04

18.05.2015 UPDATE: 19.05.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Die Erlösung: Patrick Kapp feiert den wichtigen zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleichstreffer mit seinen Hoffenheimer Teamkollegen. Foto: APF

Von Michael Wilkening

Sinsheim. Die TSG Hoffenheim steht am kommenden Montag (gegen den FC Schalke 04) im Endspiel um die deutsche Meisterschaft der A-Junioren. In einem packenden Halbfinal-Rückspiel schlugen die Hoffenheimer gestern Abend RB Leipzig mit 3:2 (1:0). Nach dem 3:2-Sieg im ersten Duell vier Tage zuvor in Leipzig reichte das, um die Möglichkeit zu erhalten, als erster Klub seit dem FC Bayern München im Jahr 2002 den Titel des U19-Meisters zu verteidigen. "Das war ein ähnlich krasser Spielverlauf wie in Leipzig", sagte TSG-Coach Julian Nagelsmann nach dem Schlusspfiff. Auch im WM-Stadion in Sachsen hatte seine Mannschaft einen zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand gedreht. Anschließend bedankte sich Nagelsmann bei jedem seiner Spieler einzeln.

Im Dietmar-Hopp-Stadion befand sich auch der Namensgeber der schmucken Arena. Dietmar Hopp beobachtete das Geschehen auf dem perfekten Rasen aus seiner Loge und jubelte nach Schlusspfiff wie die übrigen Besucher. Ein paar Reihen vor ihm machte sich Hansi Flick ein Bild von den besten Talenten des Landes. Der einstige Trainer der TSG, als die sich in der damals drittklassigen Regionalliga Süd etablierten, transportierte seine Emotionen allerdings nicht nach außen, wenngleich es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte war.

Als Sportdirektor des DFB ist der Bammentaler zur Neutralität verpflichtet. "Das bin ich natürlich", sagte Flick schmunzelnd. Von den Leistungen der beiden Mannschaften war er angetan: "Das Tempo ist hoch, beide Teams haben es verdient, im Halbfinale zu stehen." Im Finale steht jetzt nur die TSG Hoffenheim - verdient.

Die entscheidende Szene der Partie ereignete sich vor den Augen den Augen Flicks nach 67 Minuten. In einem Spiel, das von unglaublich hohem Tempo geprägt war, brachte eine Standardsituation die Wende. Philipp Ochs schaufelte den Ball in den Leipziger Strafraum und im Nachsetzen schoss ihn Abwehrchef Patrick Kapp aus kurzer Distanz über die Linie. Das zu diesem Zeitpunkt überraschende 2:2 stoppte den Höhenflug der Sachsen, die in dieser Phase deutlich besser waren. "Wir haben ein Tor gebraucht und es ist egal, ob es eine Standardsituation war oder nicht", sagte Nagelsmann.

Zuckerbrause hatten die Leipziger in der Halbzeitpause sicher nicht zu sich genommen, aber eine Form von Zaubertrank schien es gewesen zu sein. Nachdem die Hoffenheimer die Begegnung vor der Pause weitgehend kontrolliert hatten und durch einen sehenswerten Schlenzer von Ochs (6.) mit 1:0 in Führung lagen, steigerte sich RB enorm. Es fühlte sich bis zur 67. Minute so an, als ob elf Leipziger ein Duell allein gegen Dominik Draband austragen würden.

Der TSG-Torwart avancierte zum herausragenden Akteur auf dem Platz, weil er ein halbes Dutzend guter Chancen der Ostdeutschen vereitelte. Zwei Mal war er allerdings machtlos, als Dominik Franke (49.) und Patrik Dzalto (51.) innerhalb von 120 Sekunden eine 2:1-Führung für RB herausschossen. "Wir waren zu schläfrig", kritisierte Nagelsmann die Phase, in der die Gäste besser waren.

Es blieb aber ein Zwischenhoch, weil die Hoffenheimer mit dem Treffer zum 2:2 plötzlich wieder Kontrolle über das Spiel erlangten. Und als TSG-Torjäger Joshua Mees zum 3:2 (76.) erfolgreich war, ließen die Leipziger Akteure die Köpfe hängen. Ihr Traum vom Finale war in diesem Moment geplatzt.

Hoffenheim: Draband - Bühler, Kapp, Hoffmann, Stüber - Waack (69. Bruno), Sessa (83. Teufel), Öztürk - Ochs, Beck (54. Kölmel), Mees (90. Rossipal) / Leipzig: Schlager - Barylla, Klostermann, Reddemann, Sucsuz - Wagner - Strauß (74. Endres), Osmani (79. Demirovic), Franke (88. Vogel) - Mauer, Dzalto (83. Mäder) / Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen) / Zuschauer: 3500 / Tore: 1:0 Ochs (6.), 1:1 Franke (49.), 1:2 Dzalto (51.), 2:2 Kapp (67.), 3:2 Mees (76.)

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