TSG Hoffenheim

Kramarics Tor reicht nicht zum Sieg in Leipzig

Das Team von Julian Nagelsmann überzeugt mit einer starken Defensivleistung, kassiert aber in der Schlussphase den Ausgleich

25.02.2019 UPDATE: 25.02.2019 22:15 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
Kramaric trifft zum 1:0 für Hoffenheim. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Leipzig. Mitreißenden Spektakel-Fußball vermochten die Kontrahenten RasenBallsport Leipzig und die TSG 1899 Hoffenheim nicht zu bieten. Dafür stand für beide Mannschaften zu viel auf dem Spiel. Es geht hüben wie drüben um die Teilnahme am internationalen Geschäft, sei es um die Champions oder um die Europa League. Bis zur 87. Minute sah es gestern Abend im Montagabendspiel der Bundesliga dank des 10. Saisontreffers von Andrej Kramaric (23.) nach einem wertvollen Dreier für den Dorfklub aus, doch dann zerstörte Willi Orban (87.) noch die TSG-Hoffnung auf einen Überraschungscoup.

Es war eine intensive Partie vor 33.569 Zuschauern in der Leipziger Arena, die letztendlich leistungsgerecht endete, den Leipzigern aber – das ist der Wermutstropfen – tabellarisch mehr nutzt als den Hoffenheimern.

Das Trainer-Duell zwischen Schlauberger Ralf Rangnick und Pfiffikus Julian Nagelsmann entwickelte sich zum leidenschaftlichen Abnutzungskampf.

Am Montagmittag hatte die TSG noch einmal eine lockere Trainingseinheit absolviert – und zwar im Alfred-Kunze-Sportpark in Leutzsch, auf dem Gelände des hiesigen Oberligisten BSG Chemie Leipzig. Bei strahlendem Sonnenschein kümmerte sich das Trainerteam um den letzten Feinschliff für die Abendpartie.

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Die recht gut für den Kraichgauklub begann. Geschickt stellten die Gäste die Räume zu, präsentierten sich taktisch diszipliniert, vor allem dank Florian Grillitsch, dem Bindeglied zwischen den Ketten. Damit nahm man den angriffslustigen Bullen die Wucht, die ihrerseits in der ersten Hälfte zu lediglich eineinhalb Chancen durch Konrad Laimer (24., 45.) kamen.

Da die Blauen immer wieder gefährliche Nadelstiche in der Offensive setzten, ohne den ganz großen Glanz zu verbreiten, behielten sie über weite Strecken die Kontrolle. Und belohnten sich mit dem dramaturgisch wichtigen Führungstreffer. Joelinton eroberte den Ball von Diego Demme, über die Zwischenstation Ishak Belfodil kam Joelinton in Position, fackelte nicht lange, zog ab. RB-Keeper Peter Gulacsi parierte zwar den Schrägschuss, doch Andrej Kramaric staubte zum 0:1 (23.) ab. Es war eine Zentimeterentscheidung – mit der Fußspitze hob Ibrahima Konaté die Abseitsstellung des Kroaten auf.

Die Führung verlieh "Hoffe" zusätzliche Sicherheit. Sie waren die bessere Mannschaft, und zwangen den Weiß-Roten ihre Spielweise auf. Symptomatisch: Leipzigs Trainer Ralf Rangnick steckte Marcel Halstenberg einen Notizzettel (35.) zu. Die Hausherren stellten fortan auf Dreierkette um.

RB erhöhte nach dem Seitenwechsel merklich die Schlagzahl, operierte mit viel mehr Power, Druck und Entschlossenheit. Oliver Baumann rückte in den Blickpunkt, sein phantastischer Reflex gegen die aufgerückte Abwehrkante Willi Orban (54.) verhinderte den Ausgleich aus kürzester Distanz. Nagelsmann wechselte Ermin Bicakcic als dritten Innenverteidiger und Stabilisator ein. Kramaric hatte freilich die Möglichkeit, das 0:2 (59.) zu erzielen, Orban und Halstenberg verhinderten es gemeinschaftlich im Fünf-Meter-Raum.

Der Kardinalfehler aus TSG-Sicht: Sie brachten kaum mehr Entlastung hin und mussten am Ende froh sein, nicht mehr als den Ausgleich von Orban (87.), nach exzellenter Vorarbeit von Halstenberg, kassiert zu haben. "Leipzig gibt immer Vollgas", hatte der unglücklich agierende Nadiem Amiri gesagt und damit Recht behalten.

Die Rangnick-Elf verdiente sich den Punkt dank eines schwungvollen zweiten Abschnitts. Und die Hoffenheimer Profis wussten nach aufregenden 95 Minuten nicht so richtig, wohin mit ihren Gefühlen. In der Nacht flog die Mannschaft noch zurück. Mit einem Zähler im Gepäck.

Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konaté, Orban, Halstenberg – Ilsanker (46. T. Adams), Demme (61. Kampl) – Laimer, Sabitzer – Poulsen, Cunha (75. Augustin).

Hoffenheim: Baumann – Kaderabek, K. Adams, Posch, Schulz – Grillitsch – Amiri (64. Bicakcic), Demirbay – Belfodil (69. Szalai), Joelinton (82. Nelson), Kramaric.

Schiedsrichter: Brych (München); Tore: 0:1 Kramaric (23.), 1:1 Orban (87.); Zuschauer: 33.569; Beste Spieler: Orban, Laimer, Sabitzer – Baumann, Posch, Joelinton.

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