Liegt’s bei Hoffenheim an der Mentalität - oder doch der Qualität?

"Hoffe" wird sich, je nach Zielrichtung, weiter verändern müssen

11.05.2015 UPDATE: 12.05.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden

Eine Niederlage mit Folgen? Kevin Volland war nach dem 1:3 total gefrustet. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Frankfurt. Einmal versuchte Alexander Rosen, Manager der TSG 1899 Hoffenheim, beim Frage-Antwort-Spiel in der Mixed Zone der Frankfurter WM-Arena den Spieß umzudrehen. "Hab’ ich da das alte, klassische Hoffenheim rausgehört?", sagte er nach dem blamablen 1:3 von "Hoffe" bei Eintracht Frankfurt über das trennende Absperrband hinweg. 

Einige Journalisten bohrten nach: Warum versagen die Hoffenheimer Profifußballer fast immer dann, wenn es um etwas geht? Ein Charakterproblem? Eine Einstellungs- oder Mentalitätsfrage? Oder eben doch jene unendliche Geschichte von Leistungssportlern, die im beschaulichen Kraichgau in einer Komfortzone leben? Parameter, die diesen schnell nach oben katapultierten Klub spätestens seit dem Bundesliga-Aufstieg 2008 begleiten.

"Charakterlich sind die Jungs völlig in Ordnung", widersprach Rosen den Berufskritikern. Stattdessen mutmaßte der 36-Jährige, es seien wenige Spieler im Kader, die Sphären wie die Europa League kennen würden; die wüssten, was alles dazugehört, damit der entscheidende Quantensprung auch tatsächlich gelingt.

"Woran liegt so etwas?", fuhr der enttäuschte und nachdenkliche Rosen fort, "vielleicht ist es auch eine Frage von einer mentalen Qualität. Denn am Charakter und an der Einstellung der Spieler habe ich keinerlei Zweifel."

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Die 1 200 TSG-Fans vor Ort trauten unterdessen ihren Augen nicht. Eine Mannschaft, die noch eine Woche zuvor beim 1:1 gegen Borussia Dortmund ihre beste Rückrundenleistung gezeigt hatte, agierte ohne Struktur, ohne klare Spielidee und vor allem ohne innerliche Überzeugungskraft.

Symptomatisch war die Körpersprache der Gisdol-Schützlinge, die nach dem Dreierpack von Oczipka (18.), Seferovic (27.) und Chandler (34.) lethargisch und leidenschaftslos über den Rasen schlichen. "Das war viel zu wenig von jedem Einzelnen, das darf absolut nicht passieren", meinte Kevin Volland sichtlich erbost, "so gewinnst du in der Bundesliga kein Spiel. Wir müssen unsere Stärken ausspielen und nicht die Bälle blind nach vorne kloppen."

Volland hat hundertprozentig Recht. "Hoffe" praktizierte zu häufig in der Rückrunde Rumpel- und Brechstangenfußball. Ein gepflegter Spielaufbau mit gestochen scharfen Pässen in die Spitze findet ...

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