Düsseldorfs neuer Sportvorstand

Lutz Pfannenstiel über seine Rückkehr nach Sinsheim

Und sein Verhältnis zu Friedhelm Funkel

01.02.2019 UPDATE: 02.02.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 36 Sekunden

Im großen Düsseldorf verantwortlich: Ex-TSGler Lutz Pfannenstiel. Foto: Imago

Von Tobias Schächter

Düsseldorf. Bevor Lutz Pfannenstiel, 45, nach Torwart Jaroslav Drobny, 39, (Bremen), Linksverteidiger Markus Suttner, 31, (Brighton) am Donnerstag auch noch Stürmer Dawid Kownacki, 21, von Sampdoria Genua als dritten Zugang dieses Winters unter Vertrag nahm, sprach der Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf mit der RNZ über seinen neuen Job, sein Verhältnis zu Trainer Friedhelm Funkel und die heutige Rückkehr (15.30 Uhr) nach Sinsheim.

Herr Pfannenstiel, nach acht Jahren als Scout und Leiter Internationale Beziehungen bei der TSG wechselten Sie im Dezember als Sportvorstand zu Fortuna Düsseldorf. Am Donnerstag ging Ihre erste Transferperiode als Hauptverantwortlicher zu Ende. War’s ein Sprung ins kalte Wasser?

Nicht wirklich. Ich habe in vielen Transferperioden mit Alexander Rosen, dem Direktor Profifußball der TSG, in enger Abstimmung an Transfers mitgearbeitet. Die Tagesabläufe sind relativ gleich geblieben, aber in Düsseldorf bin ich letztlich verantwortlich für einen Transfer.

War diese Entscheidungsgewalt der Grund für Ihren Wechsel?

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Man muss sich irgendwann im Leben entscheiden, ob man den nächsten Schritt machen will. Ich hatte in der Vergangenheit einige Anfragen als Sportdirektor, aus Deutschland, aber auch aus China und Saudi-Arabien. Aber ich hatte nicht das Gefühl, die TSG zu verlassen, weil ich mich in Hoffenheim sehr wohl gefühlt habe und in eine richtig gute Struktur eingebunden war. Es war eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Michael Mutzel im Scouting und mit Alexander Rosen, von dem ich viel gelernt habe. Das Angebot aus Düsseldorf fand ich aber sehr interessant und spannend. Ich sah den Zeitpunkt gekommen, Verantwortung zu übernehmen. Die Fortuna ist ein Verein mit viel Potenzial, einem super Stadion und einer unglaublichen Begeisterung in der Fanszene.

Ihre Amtszeit begann mit Irritationen um die Vertragsverhandlungen mit Trainer Friedhelm Funkel, der zuerst keinen neuen Vertrag unterschreiben wollte, weil der Klub mit der Verlängerung noch warten wollte - bevor er nach einem Aufstand der Fans dann doch unterschrieb.

Ich will das Thema gar nicht mehr aufreißen. Natürlich lag das auch in meinem Zuständigkeitsbereich, aber Vorstand und Trainer haben sich ja darüber ausführlich geäußert.

Es bleiben also keine Narben zwischen Ihnen und Funkel, der ihre Installierung ja eher kühl kommentiert hatte?

Es gab und gibt kein Problem zwischen mir und Friedhelm Funkel.

Zuletzt holte die Fortuna vier Siege in fünf Spielen.

Ja, aber davon lassen wir uns nicht blenden. Das war zwar ein Schritt Richtung Klassenerhalt, mehr aber auch nicht. Die Serie hat uns auch mehr Respekt bei den Gegnern eingebracht, aber wir bleiben eine Mannschaft, die um den Klassenerhalt kämpfen muss - und kämpfen wird. Trotz sieben Punkten Abstand zum Relegationsplatz aktuell müssen wir aber dranbleiben, weiter punkten und auch in Phasen ohne Punkte die Ruhe bewahren.

Ihre Aussage in der Bild-Zeitung, sie würden auch "die kleinen Schwächen" der Hoffenheimer kennen, konterte Julian Nagelsmann bei der Spieltags-PK launig, Pfannenstiel habe nicht das "Mega-Mega-Insiderwissen"?

(Lacht) Ich war nach dem Erscheinen des Artikels gleich mit Julian und Alex Rosen in Kontakt. Ich ging eher auf die Stärken der TSG ein, aber auch diese Mannschaft hat kleine Schwächen, so wie jede andere auch. Ich werde auch Friedhelm nicht irgendwelche Geheimtipps zuflüstern müssen. Er ist ein Trainerfuchs, der weiß, wie Hoffenheim zu knacken ist.

Sie waren und sind auch mit Ihrem Verein Global United, der Entwicklungsprojekte zum Schutz von Klima und Umwelt in Afrika betreibt, mit der TSG verbunden.

Global United ist ja nicht nur Lutz Pfannenstiel, es ist ein großes, weltweites Projekt. Ich bin überzeugt davon, dass die bestehenden Projekte zwischen mit TSG und Global United weitergehen werden.

Wann ist diese Saison am Ende eine gute für die Fortuna und für die TSG?

Wenn wir in der Liga bleiben, haben wir absolut unser Ziel erreicht, alles, was besser als Platz 15 ist, wäre noch einmal ein Erfolg. Die TSG hat die letzten Jahre gezeigt, dass vor allem zum Ende der Rückrunden Serien drin sind. Ich glaube ein Erfolg wäre es, wenn sich die Hoffenheimer wieder für das internationale Geschäft qualifizieren würde.

Wie lautet Ihr Tipp für das Spiel?

Tippen tue ich grundsätzlich nicht, das bringt kein Glück. Ich möchte allerdings mit einem guten Ergebnis und einem guten Gefühl nach Düsseldorf zurückfahren.

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