Sportchef Rosen und Torwart Baumann über Geisterspiele und "Englische Wochen"
Alexander Rosen: "Gigantisches Spektakel wird auf Elf gegen Elf reduziert" – Oliver Baumann: "Verletzungen vorprogrammiert"

Alexander Rosen ist der Manager der TSG 1899 Hoffenheim. Foto: Daniel Maurer
Sinsheim. (dpa) Der Sportchef der TSG 1899 Hoffenheim, Alexander Rosen, sieht in der Coronavirus-Pandemie auch eine Chance für den Profifußball: "Auf eine gewisse Art und Weise wird die Bundesliga in den nächsten Wochen und Monaten von einem gigantischen Spektakel quasi auf das ursprüngliche Spiel Elf gegen Elf reduziert", sagte er in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des Vereinsmagazins "Spielfeld". (Die aktuelle Ausgabe des Magazins ist am Freitag hier zu lesen.) Er habe bereits vor einigen Jahren darauf hingewiesen, "dass wir uns vom ursprünglichen Kern, nämlich dem Spiel an sich, nicht noch weiter entfernen dürfen".
Die Bundesliga ist seit Mitte März wegen der Corona-Krise unterbrochen. Sollte es im Mai weitergehen, werden die neun restlichen Spieltage ohne Zuschauer ausgetragen. Rosen wies darauf hin, dass es in der derzeitigen Lage weitaus wichtigere Dinge gebe als die finanziell angespannte Lage von Proficlubs. "Es geht immer noch darum, die gesundheitlichen Gefahren in den Griff zu bekommen", sagte der 41-Jährige.

Torhüter Oliver Baumann sieht derweil zu viele "Englische Wochen" im Endspurt der Fußball-Bundesliga kritisch. "Über den Juni oder Juli hinaus zu spielen, wäre bestimmt schwierig. Denn man kann nach der Zwangspause auch nicht permanent alle drei Tage spielen, da sind Verletzungen vorprogrammiert. Wenn dir nach und nach die Spieler wegbrechen, hast du auch nichts gewonnen", sagte der 29-Jährige am Donnerstag in einem Interview dem "Kicker".
Auch interessant
Baumann verspürt große Lust, wieder zu spielen. "Meinetwegen könnte es nach der langen Pause gerne wieder losgehen. Es juckt in Händen und Füßen. Der Wettkampf fehlt", sagte er. Man habe aber auch "eine große Verantwortung gegenüber der Gesellschaft".