Von Claus Weber
Sandhausen. Seit die Trennung von Trainer Kenan Kocak am Montagabend bekannt gegeben wurde, steht bei Otmar Schork das Telefon nicht mehr still. Zwischen 40 und 50 Bewerbungen seien eingegangen, erklärt der Geschäftsführer des SV Sandhausen. "Es sind viele namhafte Trainer dabei", verrät Schork, "aber auch junge, talentierte Leute, die bei uns den nächsten Schritt gehen möchten."
Ob Neulinge dem Tabellenvorletzten aus dem Schlamassel helfen können? "Ob jung oder alt - da will ich mich nicht festlegen", sagt Schork, "es muss auf jeden Fall einer sein, der uns kurzfristig weiterhelfen kann. Einer, der authentisch und glaubwürdig ist."
Es ist die Zeit für Spekulationen. Neben Stefan Ruthenbeck (Fürth, Aalen), Bernd Hollerbach (Würzburg) oder Uwe Neuhaus (Union Berlin) tauchten auch die Namen von Jens Keller (Schalke, Berlin) oder Markus Gisdol (Hoffenheim, HSV) sowie der jungen Ismail Atalan (Lotte), Hannes Drews (Aue) oder Markus Kwasniok (KSC) auf. Sogar Vize-Weltmeister Torsten Frings, der in Darmstadt nur ein kurzes Debüt als Chefcoach gab, wurde ins Spiel gebracht.
"Es werden viele Namen gehandelt", sagt Schork, "aber dazu werde ich keine Stellungnahme abgeben." Nur so viel: Mit einigen Bewerbern gab es telefonischen, mit einem persönlichen Kontakt. Gerüchte, dass ein Porsche mit Schweizer Kennzeichen am Hardtwald gesehen worden sei, konnte Schork nicht bestätigen. "Vor zwei Jahren wäre das möglich gewesen", sagt er, "damals haben wir mit Ciriaco Sforza gesprochen. Aber diesmal kann ich das ausschließen."
Schork würde den neuen Coach am liebsten Anfang nächster Woche vorstellen. "Ideal wäre, es wenn er die Mannschaft bereits für das Heimspiel gegen Ingolstadt am nächsten Freitag vorbereiten könnte", sagt er, "wir müssen aber keinen Schnellschuss machen."
Beim geheimen Testspiel beim VfB Stuttgart am Donnerstag wurde das Team von Co-Trainer Gerhard Kleppinger und U 23-Coach Kristjan Glibo betreut. Der Zweitligist unterlag dem Bundesligisten, der erstmals unter dem neuen Coach Markus Weinzierl antrat, 1:3. Die Führung des VfB durch Christian Gentner (28. Minute) glich Korbinian Vollmann aus (36.). Gonzales (67.) und Thommy mit einem umstrittenen Elfmeter (85.) erhöhten für Stuttgart.
Aleksandr Zhirov, Mo Gouaida mit einem Pfostentreffer sowie zweimal Fabian Schleusener vergaben gute Chancen für den SVS. "Das war ein guter Test, gerade für die Spieler, die zuletzt wenige Einsatzminuten zu verzeichnen hatten", sagte Gerhard Kleppinger, "die Mannschaft hat die Partie lange offen gehalten und sich aussichtsreiche Chancen herausgespielt."