SV Sandhausen im Testspiel: Drei "Neue" und 15 Tore

Der SV Sandhausen testete beim Kantersieg in Neulußheim Florian Pick - Vunguidica und Zellner endlich wieder dabei

28.03.2016 UPDATE: 29.03.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 37 Sekunden

Testspieler Florian Pick (rechts im linken Foto) hinterließ einen guten Eindruck. Spielpraxis sammelten beim Freundschafts-Kick in Neulußheim auch José Pierre Vunguidica (r.o.) und Steven Zellner (r.u.), die in dieser Saison noch gar kein Pflichtspiel bestreiten konnten. Fotos: vaf

Von Claus Weber

Neulußheim. Selbst der Stadionsprecher verlor den Überblick. Beim Freundschaftsspiel des SV Sandhausen in Neulußheim unterschlug er am Karsamstag einen Treffer, gratulierte dem Zweitligisten am Ende zum 14:0-Sieg. Dabei hatten die Sandhäuser beim Spitzenreiter der Mannheimer Kreisklasse A sogar 15 Mal getroffen. Otmar Schork wollte nicht päpstlicher sein als der Papst. "Das war ein Spaßspiel", sagte der SVS-Geschäftsführer, "wir haben etwas für den guten Zweck getan, die Mannschaft hat viele Tore erzielt - und niemand hat sich verletzt."

Schork möchte keine weiteren Hiobsbotschaften mehr hören. "Wir hatten in dieser Saison schon sehr viel Pech und viele Langzeitverletzte", klagte er. Am vergangenen Dienstag hat das Lazarett erneut Zuwachs bekommen: Robert Zillner zog sich einen Meniskus-Riss zu, wurde bereits operiert und wird wohl vier bis sechs Wochen ausfallen. Damit geht die zweite Saison des 30-jährigen Bayern am Hardtwald so zu Ende wie die erste begann. Im letzten Jahr hatte Zillner nach einem Kreuzbandriss nur drei Kurzeinsätze und auch in dieser Runde wurde er immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Ob der SVS den im Sommer auslaufenden Vertrag verlängert?

Zillner am Meniskus operiert

Dagegen empfahl sich ein neuer Spieler in der Karwoche. Florian Pick, der von der Regionalliga-Mannschaft des FC Schalke 04 nach einer Frustreaktion freigestellt worden war, durfte sein Können in den Testspielen am Gründonnerstag gegen Großaspach (3:0, wir berichteten) und in Neulußheim unter Beweis stellen. "Das ist ein junger Spieler mit gutem Tempodribbling und ordentlichem Abschluss", lobte Trainer Alois Schwartz, "er hat einen erfreulichen Eindruck hinterlassen. Wir müssen mal sehen."

Pick kommt ursprünglich aus dem rheinland-pfälzischen Wittlich und spielte vor seiner Zeit auf Schalke in der Kaiserlauterner Jugend. Für Alois Schwartz ist er also kein Unbekannter. Der 20-Jährige sorgte auf dem linken Flügel für viel Betrieb und erzielte zwei Tore. "Er hat von Dienstag bis Samstag bei uns trainiert und die beiden Testspiele bestritten, mehr ist erst einmal nicht vorgesehen", wiegelte Schork ab, gab aber zu: "Wenn er für uns keine Überlegung wert wäre, hätten wir ihn nicht mitlaufen lassen." Ein Wechsel wäre allerdings erst im Sommer möglich.

Pick war nicht der einzige "Neue", den die rund 400 Zuschauer zu sehen bekamen. Mit José Pierre Vunguidica und Steven Zellner kehrten zwei Langzeitverletzte zurück, die in dieser Saison noch gar kein Pflichtspiel für den SVS bestreiten konnten. "Wir sind froh, dass sie uns den Rest der Runde zur Verfügung stehen", sagte Schork. Vunguidica erzielte in Neulußheim das 12:0 aus dem Spiel heraus und das abschließende 15:0 per Strafstoß. Feine Geste: Rani Jovanovic überließ dem Deutsch-Angolaner den Elfmeter. Der Routinier hatte schon zweimal getroffen.

Neben Jovanovic, Pick und Vunguidica traf auch Thomas Pledl doppelt. Die restlichen Tore für Sandhausen erzielten Aziz Bouhaddouz, Seyi Olajengbesi, Alexander Bieler und Moritz Kuhn sowie Andrew Wooten, der mit drei Treffern erfolgreichster Schütze war und nach seiner Durststrecke in der Zweiten Liga ein bisschen Selbstsicherheit gewonnen haben dürfte vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) auf dem Betzenberg.

Dort müssen die Sandhäuser auf ihren Kapitän verzichten. Stefan Kulovits sah bei der 0:2-Niederlage vor zehn Tagen gegen den 1. FC St. Pauli die zehnte Gelbe Karte. Nun ist er für eine Partie gesperrt. Die Sandhäuser hoffen, dass mit Denis Linsmayer nicht auch noch der zweite "Sechser" ausfällt. Der Vizekapitän hat einen Schlag aufs Knie bekommen und wurde in den Testpartien in Großaspach und Neulußheim ebenso geschont wie Marco Thiede.

Auch Jakub Kosecki war immer noch nicht dabei. Der polnische Nationalspieler hat sich in der Winterpause verletzt und sollte eigentlich gegen Kaiserslautern wieder im Kader stehen. Nun sagte Alois Schwartz: "Wir hoffen, dass er wieder einsteigen kann."

Auch Erik Zenga, ein weiterer Langzeitverletzter, der noch kein einziges Pflichtspiel bestritten hat, soll in dieser Woche endlich wieder regulär trainieren. "Er war zweimal an der Mannschaft dran und ist wegen zwei Muskelfaserrissen wieder ausgefallen", stöhnte Schork.

Von weiteren Hiobsbotschaften mag der SVS-Geschäftsführer nun wirklich nichts mehr hören.

Sandhausen, 1. Halbzeit: Wulle - Klingmann, Olajengbesi, Hübner, Paqarada - Kulovits, Bieler - Pledl, Pick - Woote, Bouhaddouz.

2. Halbzeit: Wulle - Zellner, Kister, Schulz, Schaaf - Stolz, Roßbach - Kuhn, Pick - Jovanovic, Vunguidica.

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