TSG Hoffenheim gegen VfL Wolfsburg

Hoffenheimer reißen die "Wölfe"

TSG siegt in Wolfsburg mit 3:2 und feiert den vierten Auswärtssieg im fünften Spiel. Auf Rang sechs nach vorn gerückt.

02.11.2025 UPDATE: 02.11.2025 19:56 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
So wird’s gemacht: Wouter Burger (Nr. 18) schoss seine Mannschaft mit seinen beiden Toren zum Sieg am Mittellandkanal. Fotos: pix

Von Achim Wittich

Wolfsburg. Es war das Duell der Pokal-Verlierer am Sonntagabend in der Wolfsburger Arena. Der VfL hatte sich unter der Woche beim 0:1 gegen Holstein Kiel kräftig blamiert und seine sportliche Talfahrt fortgesetzt. "Hoffe" schied unglücklich nach Elfmeterschießen beim FC St. Pauli aus.

Für Paul Simonis, Trainer der Niedersachsen, ging es gegen den Kraichgau-Klub ganz nach William Shakespeares Tragödie "Hamlet" um "Sein oder Nichtsein". Nach der 2:3 (1:1)-Niederlage gegen die Mannschaft seines Kollegen Christian Ilzer dürfte seine Zeit am Mittellandkanal womöglich abgelaufen sein. Die TSG dagegen hat sich im oberen Tabellendrittel festgesetzt und rückte auf den sechsten Rang vor.

Doppelpacker Burger

Ilzer wechselte im Vergleich zum Auftritt am Millerntor seine Startformation auf zwei Positionen. Andrej Kramaric und Alexander Prass blieben erst mal draußen, dafür durften der wieder einsatzbereite Vladimir Coufal und Wouter Burger von Beginn an ran. "Wir wollen messerscharf in das Spiel gehen", hatte der Hoffenheimer Coach am Freitag auf der Pressekonferenz in Zuzenhausen angekündigt. Seine Profis konnten sich in den ersten Minuten jedoch keine nennenswerte Torgelegenheit erarbeiten, ihre Gegner allerdings auch nicht. Zäh war’s folglich, was sich zunächst auf dem Rasen abspielte.

Treffen der Kahlköpfe: Wolfsburgs Trainer Paul Simonis legt dem Kollegen Christian Ilzer die Hand auf die Schulter. Simonis wird bei den Niedersachsen gehen müssen.

"Kämpft für Verein und Stadt – Zeigt, dass ihr es verstanden habt", hatte die Fankurve der "Wölfe" ihren Lieblingen auf einem großen Banner mit auf den Weg gegeben. Die Grün-Weißen nahmen es sich zu Herzen. Nach einer knappen Viertelstunde spielte Matthias Svanberg herrlich in den Lauf von Mohammed Amoura. Wolfsburgs Nummer neun tanzte Nationaltorwart Oliver Baumann aus und vollendete zum 1:0 (14. Minute). Effektiver kann eine Fußball-Mannschaft nicht agieren.

Was die können, können wir schon lange, dachten sich Coufal und Wouter Burger nach einer halben Stunde. Ersterer flankte herein und der Niederländer versenkte den Ball bei der ersten nennenswerten TSG-Möglichkeit mit links im Netz (31.). Dabei blieb’s bis zur Pause. "Messerscharf" war es nicht gerade, was Ilzer von seinen Profis zu sehen bekam, aber zunächst einmal reichte es immerhin für ein Remis bei einem ziemlichen müden Kick.

Kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, waren die Hoffenheimer zur Stelle. Der eingewechselte Kramaric unterstrich seine Unersetzlichkeit fürs Team und flankte wunderbar auf Grischa Prömel. Der Bad Cannstatter kommt nach seiner Rückkehr immer besser in Schwung, traf schon beim Ligaspiel auf St. Pauli und köpfte genauso wunderbar zum 1:2 ein (50.). "Daran könnte ich mich gewöhnen", sagte Prömel in den Stadionkatakomben lachend zur RNZ.

Ganze fünf Minuten währte das "Hoffe"-Glück. Wieder Amoura (56.) ließ seinen Trainer auf den Befreiungsschlag hoffen. Eine trügerische Hoffnung. Seine verunsicherte Mannschaft gestattete der TSG die fast postwendende Antwort. Diesmal zeichnete sich Prömel als Vorlagengeber aus und Burger verlängerte perfekt mit dem Außenrist zum 2:3 (62.).

Jetzt machte es der Dorfklub besser, verteidigte die erneute Führung geschickt. Dann durfte auch noch Ihlas Bebou jubeln. Nach Kramarics Freistoß und der Kopfballverlängerung von Ozan Kabak war der so lange außer Gefecht gesetzte Stürmer zur Stelle (85.). Der Videobeweis verdarb seine Freude, es lag eine Abseitsposition vor.

Den vierten Dreier beim fünften Spiel in der Fremde ließen sich Doppelpacker Burger und seine Mitspieler in der siebenminütigen Nachspielzeit nicht mehr nehmen und jubelten am Ende mit der kleinen mitgereisten Anhängerschaft.

Simonis ging mit gesenktem Haupt in die Kabine. Er wusste nur zu genau, dass er mehr denn je um seinen Job kämpfen muss. Ilzer war glücklich über die Punkte, aber nur bedingt zufrieden. "Wir haben heute nicht unsere beste Leistung gebracht, waren aber sehr, sehr effizient", sagte er auf der Pressekonferenz. Er ist mit "Hoffe" auf einem guten Weg.

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