Zu Gast auf dem Kiez – Coach Ilzer fordert gegen St. Pauli "Ergebnisse"
Nach der Länderspielpause reist die TSG zum FC St. Pauli. Trainer Ilzer setzt dabei auf vollen Kader, inklusive Rückkehrer Ozan Kabak, und Auswärtsstärke.

Von Achim Wittich
Zuzenhausen. Nach der Länderspielpause ist vorm Millerntor. Die deutsche Nationalmannschaft hat ihre beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Luxemburg (4:0) und in Nordirland (1:0) erfolgreich absolviert, nun will auch die TSG Hoffenheim im Bundesliga-Alltag wieder in die Erfolgsspur finden.
Nach dem 0:1 im Heimspiel gegen den Aufsteiger 1. FC Köln soll am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) auf dem "Kiez" beim FC St. Pauli die gute Auswärtsbilanz weiter fortgeführt werden. Zwei Siege und ein Unentschieden hat "Hoffe" bislang in der Fremde zu Buche stehen, demgegenüber stehen drei Niederlagen in der heimischen Sinsheimer Arena in der Statistik.
Ilzer: "50-50-Begegnung"
"Es gelingt uns am Ende daheim nicht, in Führung zu gehen. Das schaffen wir noch nicht. Auswärts gelingt es uns einfach besser, Ergebnisse zu erzielen", beantwortete Christian Ilzer die RNZ-Frage nach der latenten Heimschwäche. Rein "leistungsmäßig" sehe er keinen großen Unterschied zwischen den Heimpartien und den Auswärtsauftritten, so der Coach.
Dem kommenden Gegner zollte der Österreicher am Freitag auf der Pressekonferenz in Zuzenhausen den nötigen Respekt. "Eine Mannschaft, die viele Facetten mitbringt", sagte Ilzer und erwartet ein umkämpftes Duell. "Es wird auch am Sonntag ein sehr enges Spiel werden. Diese 50:50-Begegnungen, wo es auf wenige entscheidende Momente ankommt, wollen wir in Zukunft für uns entscheiden", gab Ilzer die Marschrichtung eindeutig vor.
Möglicherweise könnte Ozan Kabak für den Hoffenheimer Trainer eine Option sein. Der Innenverteidiger musste nach seiner Kreuzbandverletzung lange 16 Monate auf sein Comeback warten. Im Testspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (4:0) war es dann während der bundesligafreien Zeit wieder soweit und der Innenverteidiger konnte Spielminuten sammeln.
"Er ist absolut bereit, wieder im Kader zu stehen", sagte Ilzer und berichtete, dass der 25-Jährige schon länger "das volle Training" bestreiten könne. In bester Verfassung sei Kabak ein "Qualitätsspieler, eine Aufwertung für die Auswahl, die wir haben", freut sich Ilzer über den Rückkehrer, der natürlich auch den internen Konkurrenzkampf anfeuern wird.
Die Paulianer mussten zuletzt einige Rückschläge einstecken. Beim VfB Stuttgart (0:2) und beim SV Werder Bremen (0:1) gab es genauso wenig zu holen, wie zwischendurch im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (1:2). Doch das ficht Ilzer keineswegs an. "Das ist eine Mannschaft, die mit dem Abstieg absolut nichts zu tun haben wird", ist er von der Stärke des kommenden Gegners überzeugt.
Gut deshalb, dass er keine großen Verletzungssorgen hat. "Alle sind soweit fit", kann der 47-Jährige mit voller Kapelle in den hohen Norden reisen.
Es ist übrigens das erste von zwei Gastspielen kurz hintereinander beim Hamburger Kultklub. In der zweiten Runde des DFB-Pokals müssen die Kraichgauer am 28. Oktober (20.45 Uhr) bereits wieder ins Heiligengeistfeld.
Doch das ist Zukunftsmusik. Die volle Konzentration gilt erst einmal dem Liga-Alltag. Und dort gilt es zu bestehen. Mit sieben Punkten nach sechs Spieltagen liegt "Hoffe" derzeit punktgleich mit dem Zehnten St. Pauli auf dem elften Tabellenplatz. Bei der ersten Auswärtsniederlage würde ein Abrutschen in den Abstiegsbereich drohen.
Dort aber will die TSG nach dem schwierigen vergangenen Jahr unter keinen Umständen mehr landen.
Weite Reise: Rund 750 Fans werden "Hoffe" am Sonntag nach Hamburg begleiten.
Erst vier Duelle: Viermal standen sich der FC St. Pauli und die TSG Hoffenheim in ihrer Bundesligazugehörigkeit bisher gegenüber: In der vergangenen Spielzeit gewannen die Hamburger beide Begegnungen (0:2; 0:1), in der Saison 2010/11 konnte die TSG das Hinspiel im Millerntor-Stadion für sich entscheiden.
Fritz-Walter-Medaille für Moerstedt: TSG-Stürmer Max Moerstedt hat die Fritz-Walter-Medaille erhalten. "Es ist eine super Auszeichnung für ihn. In seinem Jahrgang sind viele Qualitätsspieler, da unter den Top 3 zu sein, ist für Max hervorragend. Wir haben mit Tim Lemperle, Fisnik Asllani, Max und David Mokwa extrem viele talentierte Stürmer mit viel Qualität. Das passt gut zu unserem Weg", sagte TSG-Trainer Christian Ilzer.
So wollen sie beginnen
FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Ritzka - Pyrka, Sands, Fujita, Oppie - Sinani - Kaars, Pereira Lage
TSG Hoffenheim: Baumann - Coufal, Hranac, Hajdari, Bernardo - Burger, Avdullahu - Kramaric, Touré - Lemperle, Asllani
Schiedsrichter: Jablonski (Bremen).