Das sind die Kandidatinnen zur Sportlerin des Jahres
Die RNZ und der Sportkreis Sinsheim suchen die Sportlerin des Jahres. Stimmen Sie ab!

Sinsheim. (esc/cba/ham/sb/app) Die Sportlerwahl des Jahres, die der Sportkreis Sinsheim in Zusammenarbeit mit der Rhein-Neckar-Zeitung veranstaltet, steht wieder an.
Was Willi Ernst, den Sportkreis-Vorsitzenden, dieses Mal besonders freut: "Ich denke, es ist uns gelungen, einen schönen Querschnitt zu zeigen. Wir haben ein ausgewogenes Teilnehmerfeld mit vielen Sportarten – auch mit Sportarten, die schon länger nicht dabei waren", sagt Ernst.
Ladies first: Die Frauen machen traditionell den Anfang. Dabei gibt es viele alte bekannte Gesichter. Frisbee-Spielerin Charlotte Schall, Sportlerin des Jahres 2023, feiert nach einer kurzen Sportlerwahl-Pause ihr Comeback, was sie als "cool" empfindet.
Sportschützin Silja Schanz ist zum zweiten Mal in Folge mit von der Partie und hat damit ebenso Sportlerwahl-Erfahrung wie Anne Götter, die 2015 dabei war. Zu den gern gesehenen Stammgästen gehört Turniertänzerin Petra Lessmann. Hinzu kommen zwei absolute Newcomerinnen. Gewichtheberin Natalie Fein feiert ihre Premiere genauso wie Rollkunstläuferin Leonie Storf.
Wer die neue "First Lady" wird? Und beim Ehrungsabend am 27. November in Eppingen die Nachfolge von Triathletin Laura Philipp antreten wird? Das haben die Leserinnen und Leser der RNZ in der Hand. Das Wählen ist unter www.sportwahl.rnz.de möglich. Das Online-Portal schließt am 17. November, 12 Uhr. Wichtig: Stimmzettel sind nur gültig, wenn die einzelnen Kategorien komplett ausgefüllt sind – mit Kandidatennamen von Position 1 bis 3.
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Meisterin mit der Scheibe: Charlotte Schall
Sie hat ihn noch, na klar. Der Pokal, den Charlotte Schall als Sportlerin des Jahres 2023 gewonnen hat, steht zu Hause bei ihren Eltern – ihre Mutter hatte die Trophäe beim Ehrungsabend in Östringen-Tiefenbach in Empfang genommen, weil sie selbst aus beruflichen Gründen im Ausland war. Nun, nach einem Jahr Pause, wieder für die Sportlerwahl nominiert zu sein, freut die Ultimate-Frisbee-Spielerin vom TV Bad Rappenau. "Cool", sagt sie.

Auch wenn es noch nicht ganz zu Ende ist: 2025 ist ein unvergessliches Jahr. Vor wenigen Wochen wurde die 24-Jährige mit ihrem internationalen Verein aus Bologna Klub-Europameister. Und dann waren da noch vom 7. bis 17. August die World Games in Chengdu/China, die Schall mit der deutschen Nationalmannschaft bestritt. Schall muss nicht lange überlegen: "Das war der bisherige Höhepunkt in meiner Karriere."
Die World Games sind die Olympischen Spiele der nichtolympischen Sportarten. Als sogenannter "Handler", als Spielmacherin, führte Team D nach 13:8- bzw. 13:9-Siegen gegen China und Japan bis ins Halbfinale, in dem es gegen Kanada dann eine 9:13-Niederlage gab. "Schade, dass es dann auch im kleinen Finale um Bronze gegen Frankreich nicht ganz gereicht hat", so Schall.
Knapp am Treppchen vorbei, belegte das deutsche Team am Ende Platz vier. Was ihr immer in Erinnerung bleiben wird: die Abschlussfeier der World Games. Zusammen mit dem Bogenschützen Florian Unruh war sie die Fahnenträgerin, die die Fahne für die nächsten World Games 2029 in Karlsruhe in Empfang nehmen durfte.
Was sie am Frisbeesport so mag? Den besonderen "Spirit", wie sie es nennt. "Du kannst auf dem Platz noch so ein heißen Fight haben: Hinterher sitzt man wieder zusammen und labert miteinander."
Junge Powerfrau an der Hantel: Natalie Fein
Früher, als kleines Mädchen, führte sie gerne Buch. Natalie Fein saß in der ersten Reihe der Josef-Müller-Halle und notierte die Ergebnisse der Gewichtheber des TSV Heinsheim in einem Block – mit einem grünen Stift hielt sie die gültigen Versuche fest, mit einem Rotstift die ungültigen. Inzwischen leuchten ihre eigenen Ergebnisse auf – auf den Anzeigetafeln in der 1. und 2. Bundesliga und bei Deutschen Meisterschaften. "Ich bin sehr zufrieden, wie es läuft", sagt die junge Heberin, die kürzlich 18 geworden ist.

Die Ergebnisse, sie können sich sehen lassen: Bei der DM der Jugend in Nagold wurde ebenso deutsche Vizemeisterin wie bei der DM der Junioren in Obrigheim. Silber in Obrigheim glänzt mehr, weil auch 19- und 20-Jährige an den Titelkämpfen teilnahmen. Als 17-Jährige schlug sie fast allen ihren Rivalinnen ein Schnippchen.
Dass sie Gewichtheberin geworden ist, kommt nicht von ungefähr - die Hantel wurde ihr in die Wiege gelegt. Papa Ralf Fein hob jahrelang für den TSV in der 1. und 2. Liga und wurde Masters-Champion. "Ich wollte immer werden wie Papi", sagt .
Da ist sie auf einem guten Weg. Seit vier Jahren hebt sie in der ersten Mannschaft und ist zur Stammkraft geworden, die ihrem Verein vorletzte Saison zum Aufstieg in die 1. Liga verhalf. Was sie am Gewichtheben fasziniert: "Der Zusammenhalt. Das Familiäre. Man wird auch in den Hallen des Gegners unterstützt."
Sie selbst macht Schritt für Schritt nach vorne. Beim Wettkampf vor drei Wochen in Augsburg stellte sie mit 56 Kilogramm im Reißen und 69 Kilogramm im Stoßen einen Rekord auf – erstmals brachte sie 90 Punkte in die Wertung. "Natalie hat einen unbändigen Ehrgeiz", sagt Ralf Fein. Mutter Martina Dosquet nennt sie eine "Rampensau". Vor 300 Zuschauern Gewichte zu stemmen, macht ihr nichts aus, im Gegenteil: Sie genießt den Rummel. "Ohne Publikum kann ich gar nicht stoßen", grinst .
Ihre Ziele? Da hält sie sich an Ilian Tzankov, dessen Ergebnisse sie früher im Notizbuch verewigt hat: "Ilian sagt immer: Erst machen, dann schwätzen."
Emotionen im Sattel: Anne Götter
Für die junge Springreiterin Anne Götter lief das Jahr 2025 rundum glänzend. Nach einer erfolgreichen Saison, gekrönt durch die Verleihung des Goldenen Reitabzeichens während des großen Reitturniers auf dem Birkenhof (dem Hof ihres Onkels Patrick Blösch), wurde die talentierte Amazone nun zur Wahl zur Sportlerin des Jahres nominiert. Für ihre Nominierung machte sich unter anderem Lothar Sitzler, der Vorsitzende des Reiterings Nordbaden, stark – als eine besondere Anerkennung für Götters sportliche Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz.

"Die Saison lief dieses Jahr einfach mega", sagt die 25-Jährige. "Die Nominierung zur Sportlerin des Jahres ist das i-Tüpfelchen. Das wäre schon eine richtig coole Auszeichnung." Doch die ehrgeizige Springreiterin ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Bereits in diesen Tagen ist sie wieder im Sattel – beim Turnier im holländischen Peelbergen – um sich auf ihren nächsten großen Auftritt vorzubereiten: das internationale Reitturnier "Stuttgart German Masters" in der Stuttgarter Schleyer-Halle vom 12. bis 16. November.
Die 25 besten Reiterinnen und Reiter Baden-Württembergs dürfen dort an den Start gehen. Götter hat sich mit konstant starken Leistungen qualifiziert und wird dort mit ihrem Erfolgspferd "Classe Lady" antreten – jenem Pferd, mit dem sie bereits zahlreiche Siege und Platzierungen erritten hat.
Einen emotionalen Höhepunkt erlebte schon Mitte des Jahres, als sie beim diesjährigen Turnier auf dem Birkenhof ihr Goldenes Reitabzeichen überreicht bekam. "Das war ein einmaliger Moment – sehr emotional", erinnert sie sich. "Es war toll, dass sich unser Verein so viel Zeit genommen hat und so viele Leute dabei waren. Das hat mich unglaublich gefreut."
Nach der Ehrung gönnte sich die junge Sportlerin zwar eine kurze Trainingspause, doch inzwischen ist sie längst wieder mitten in der Turniervorbereitung. Ihr Blick ist klar nach vorn gerichtet – auf das German Masters, auf die Konkurrenz und vielleicht auch schon auf den nächsten Pokal.
Dauerbrenner auf dem Parkett: Petra Lessmann
Bei der alljährlichen Sportlerwahl zählt sie zu den Dauerkandidatinnen: Petra Lessmann aus Waibstadt, die zusammen mit ihrem Tanzpartner Alexander Hick auch in diesem Jahr wieder auf dem Tanzparkett große Erfolge feierte.
Das ging schon im Frühjahr los, als die beiden beim Internationalen Tanzturnier in Luxemburg den Sieg holten. Bei den baden-württembergischen Landesmeisterschaften in Möglingen belegten sie den dritten Platz und wurden anschließend bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg Vierte. Bei der Tanz-Gala, die ihr Verein, der TSC Rot-Gold Sinsheim, alljährlich in der Dr.-Sieber-Halle ausrichtet, war das Paar Lessmann/Hick nicht zu schlagen.

Ihren wohl wertvollsten Erfolg in diesem Jahr verbuchte aber ganz allein. So nahm sie am Wettbewerb des Deutschen Tanzsportverbandes teil, der als Aufgabe die Erarbeitung einen choreografierten Tanzes gestellt hatte. Unter allen Einsendungen wurde der Entwurf der Waibstadterin zum Tanz des Jahres gewählt. Zum Line-Dance, auf Deutsch Linientanz, braucht man keinen Tanzpartner. Petra Leßmann hat gleich noch eine Variante für Rollstuhlfahrer mitgeliefert.
Seit 2002 ist die 64-Jährige mit Alexander Hick aus Mannheim unterwegs, und ein Ende ist nicht abzusehen. Im kommenden Jahr stellt sich das Paar sogar neuen Aufgaben. Der Deutsche Tanzsportverband (DTV) hat jetzt für die Latein-Wettbewerbe Altersklassen eingeführt, nachdem die Teilnahme bislang für alle Klassen offen war.
Die älteren Tanzpaare hatten so fast keine Siegchancen. Lessmann/Hick werden in der Altersklasse ab 60 Jahren antreten und beginnen bereits fleißig mit dem Training. Schließlich waren sie in früheren Jahren schon einmal deutsche Meister bei den "Lateinern".
Zielsicher an der Landesspitze: Silja Schranz
Siebenmal Gold bei den Landesmeisterschaften des Badischen Sportschützenverbandes, dazu weitere Silber- und Bronzemedaillen und für vier Wettbewerbe bei den Deutschen Meisterschaft die Startberechtigungen erfüllt. Berechtigterweise darf Silja Schranz ein positives Fazit der Meisterschaftssaison 2025 ziehen. Die 18-Jährige belegte damit auch eindrucksvoll ihre sportliche Weiterentwicklung.
Schon im vorigen Jahr gehörte sie zu den besten Jugendschützinnen Badens. Und das will sie auch in der kommenden Meisterschaftssaison werden. Hierfür trainiert sie bis zu dreimal wöchentlich. Bislang hatte eine höhere Trainingsbelastung, doch fordert das anstehende Abitur, das sie im Frühsommer 2026 an der Albert-Schweizer-Schule in Sinsheim ablegen möchte, Tribut und eine zeitliche Umschichtung der Freizeit.

Beim SV Waibstadt, dem Heimatverein der Eschelbronnerin, ist man überzeugt, dass sie das schaffen wird. Sie ist ehrgeizig, zielorientiert und selbstkritisch. Das lässt sie beim Rückblick auf ihre diesjährigen Erfolge durchblicken.
"Ja eigentlich bin ich schon zufrieden, aber manchmal wäre es auch ausbaufähiger gewesen", sagt sie. Daran möchte anknüpfen. Sie begann als Siebenjährige mit dem Bogenschießen, schoss ab zwölf mit dem Luftgewehr und mit 14 mit dem Kleinkalibergewehr auf die Scheiben.
Für die Zukunft geben ihr die sieben Landestitel, die sie 2025 geholt hat, Ansporn: Badische Meisterin mit dem Luftgewehr der Junioren, im Einzel und der Mannschaft; mit dem Kleinkalibergewehr-in den Disziplinen über 100 Meter, 3 x 20 Schuss Einzel (mit neuem Badischen Rekord) und mit der Mannschaft; bei 60 Schuss liegend in der Mannschaft und im Einzel (hier ebenfalls mit neuem Landesrekord).
Ihr Können lässt Silja Schrank auch in der Mannschaftsverbandsrunde einfließen - mit dem Luftgewehr verstärkt sie das Oberligateam des SV Mannheim-Rheinau und mit dem Kleinkalibergewehr die Formation des SV Waibstadt.
Eleganz auf acht Rollen: Leonie Storf
Wenn Leonie Storf über die glatte Fläche der Rollkunstlaufbahn gleitet, scheint sie fast zu schweben. Mit beeindruckender Präzision, Ausdruckskraft und tänzerischer Leichtigkeit verbindet die junge Sportlerin des Rad- und Rollschuhvereins Eppingen Technik und Emotion zu einem harmonischen Gesamtbild. Es ist schön, ihr bei ihrem Sport zuzuschauen.

Schon im Alter von sechs Jahren stand das erste Mal auf Rollschuhen – und schnell zeigte sich ihr außergewöhnliches Talent. Während andere noch an den Grundelementen feilen, drehte sie bereits sicher ihre ersten Pirouetten. Beim RRV Eppingen fand sie optimale Trainingsbedingungen und ein Umfeld, das sie sportlich und menschlich förderte. Ihr Trainerteam erkannte früh ihre große Begabung für Kürlauf und Präsentation – zwei Disziplinen, in denen Storf heute glänzt.
Bei den Landesmeisterschaften in Freiburg dominierte sie mit einer ausdrucksstarken und technisch anspruchsvollen Kür zur Filmmusik von "La La Land" und gewann für die künstlerische Darbietung Silber in ihrer Altersklasse. Von den Süddeutschen Meisterschaften in Bayreuth kehrte mit der Bronzemedaille zurück.
Auch bei der Deutschen Meisterschaft in Ober-Ramstadt überzeugte sie die Jury und belegte einen starken sechsten Platz. Saisonhöhepunkt war die Nominierung für den Interlandcup in Zürich, bei dem die 17-jährige Abiturientin den sehr guten fünften Rang in einem starken Teilnehmerfeld erreichte.
Was auszeichnet, ist nicht nur ihr Talent, sondern auch ihr Arbeitseifer. Mehrmals pro Woche steht die junge Frau auf der Bahn, feilt an Sprüngen, Schrittfolgen und Ausdruck. "Leonie hat diese seltene Kombination aus tänzerischem Gefühl und sportlicher Präzision", sagt ihr Trainer Mirco Brunner vom RRV Eppingen nicht ohne Stolz. steht für Eleganz, Kraft und Ausdauer – und für eine Sportart, die im Schatten großer Arenen oft zu wenig Beachtung findet.




