SV Sandhausen gegen Leipzig

Zweimal in Führung und doch verloren – Pokalsensation knapp verpasst

Lange hielt der SVS dem Erstligisten stand und ging sogar zweimal in Führung. Doch am Ende mussten sich die Sandhäuser dem RB Leipzig mit 2:4 geschlagen geben.

16.08.2025 UPDATE: 16.08.2025 17:35 Uhr 2 Minuten, 22 Sekunden
Drei Minuten waren gespielt und Leon Ampadu sorgt für eine Überraschung: Der "Underdog" Sandhausen geht 1:0 gegen Leipzig in Führung. Doch am Ende reichte es nicht für die Pokalsensation. Foto: Zimmermann/PIX-Sportfotos

Von Claus Weber

Sandhausen. Sensation verpasst, Selbstvertrauen getankt. Der SV Sandhausen schrammte in der ersten Runde nur knapp an einer Pokalüberraschung gegen RB Leipzig vorbei. Beim 4:2 (2:2)-Sieg des Cup-Gewinners von 2022 und 2023 zeigte der Regionalligist eine überaus engagierte und reife Leistung und ging sogar zweimal in Führung.

Erst Ezechiel Banzuzi in der 79. Minute riss die Sandhäuser mit dem Treffer zum 3:2 aus ihren Pokalträumen und Xavi erhöhte quasi mit dem Schlusspfiff noch auf 4:2.

Der Auftritt des Underdogs, der mit zwei Niederlagen in die neue Saison gestartet war, war dennoch bemerkenswert. "Leipzig wird mit brutalem Tempo auftreten und unsere Defensive wird nochmal ganz anders gefordert sein als zuletzt", hatte SVS-Trainer Olaf Janßen prophezeit – und Recht behalten.

Diesmal machte es die Sandhäuser Abwehr viel besser und hielt dem Dauer-Druck des Bundesligisten lange Zeit Stand. Schade, dass es nicht für die Verlängerung reichte.

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Am starken Pokalauftritt aber kann und wird die Mannschaft wachsen. Gespannt darf man sein, wie sie im nächsten Regionalliga-Spiel am Dienstag (19 Uhr) gegen Hessen Kassel auftreten wird.

Die Kurpfälzer legten los wie die Feuerwehr. Schon in der zweiten Minute traf Denis Pfaffenrot nach Vorlage von Jahn Herrmann knapp rechts vorbei. Und nur eine Minute danach zappelte der Ball tatsächlich im Netz des großen Favoriten.

Sandhausens Leon Ampadu hatte die Ballstafette selbst im Mittelfeld eingeläutet, Herrmanns Schuss konnte RB-Torwart Maaren Vandevoordt nur noch vorne abwehren – und da stand Ampadu goldrichtig. Riesenjubel am Hardtwald nach diesem Traumstart.

Leipzig gab allerdings prompt die Antwort. Während Opendas Treffer (5.) wegen Abseits nicht zählte, markierte der am rechten Strafraumeck allein gelassene Yan Diamonde nur eine Minute später den Ausgleich.

Der Regionalligist schien kurze Zeit wie gelähmt, konnte nur reagieren und nicht mehr agieren und hatte Glück, dass Torwart Arthur Lyska bei einem Drehschuss von Xabi auf dem Posten war (14.).

Dann aber spielten die Kurpfälzer wieder mit – und erzielten flugs die erneute Führung. De Meester schaltete schnell um, trieb die Kugel durchs Mittelfeld, passte zu Kolbe und der bediente den am Elfmeterpunkt lauernden Herrmann, der nur noch einschießen musste (18.).

Doch wieder hatten die Sachsen eine schnelle Antwort parat: Willi Orban stieg bei einem Freistoß von Xavi am höchsten und köpfte den Ball zum 2:2 ins linke Tordreieck.

Dabei blieb es bis zur Pause. Der Bundesligist hatte zwar wesentlich mehr Ballbesitz und Offensivaktionen – aber einen Unterschied von drei Spielklassen konnte man nun wirklich nicht erkennen.

Tatendurstig kamen die Sandhäuser aus der Kabine, wollten wieder für einen Traumstart sorgen, hatten aber Pech, dass Yannick Osée den ersten Eckball der Schwarz-Weißen durch de Meester knapp daneben köpfte (49.).

Allmählich setzte sich dann aber die Klasse der Leipziger durch, die den Regionalligisten in deren eigene Hälfte einschnürten. Im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen in der Regionalliga zeigte die SVS-Defensive diesmal allerdings eine starke Leistung. Beim Schuss von Xavi hatte sie allerdings Glück, dass der niederländische Nationalspieler wegrutschte und verzog (59.).

Und auch in der 74. Minute war es eng, als nach einem Pass des Ex-Hoffenheimers David Raum Openda und Diamonde knapp am Ball vorbeirutschten (73.). Beim Schuss von Diamonde vier Minuten später rettete der Pfosten für den Underdog.

In der 79. Minute war das Glück dann allerdings aufgebraucht, als Ezechiel Banzuzi nach einem weiten Ball von Lukeba per Kopf den 3:2-Siegtreffer erzielte. Sandhausens Spieler und Zuschauer protestierten vergeblich.

Der Schütze hatte Torwart Lyska umgerannt – war allerdings vor ihm an den Ball gekommen. Der Treffer zählte. Xavi machte dann in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem 2:4 den Deckel drauf.


Sandhausen: Lyska – Osée, Schulz, Gipson (43. Akmestani) – Kolbe, Ampadu, Tarnat (85. Ramusovic), Pfaffenrot (63. Wagner) – de Meester (63. Halbauer), Herrmann (85. Bürkle) – Testroet

Leipzig: Vandevoordt – Baku, Orban, Lukeba (Bitsihiabu), Raum – Seiwald – Schlager (61. Banzuzi), Xavi – Diomande (85. Ouedraogo), Nusa (61. Bakayoko) – Openda (85. Baumgartner)

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Zuschauer: 4959

Tore: 1:0 Ampadu (3.), 1:1 Diomande (6.), 2:1 Herrmann (18.), 2:2 Orban (23.), 2:3 Banzuzi (79.), 2:4 Xavi (90.+5).

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