2:1-Sieg – Hoffenheim schockt den Vizemeister
Die TSG entführt am ersten Bundesligaspieltag drei Punkte aus Leverkusen. Asllani und Lemperle treffen beim 2:1-Sieg.

Von Achim Wittich
Leverkusen. Nach einer Vorbereitungsphase mit ausnahmslos Siegen war die TSG Hoffenheim einigermaßen zuversichtlich zum ersten Bundesligaspiel der neuen Saison nach Leverkusen gereist. "Ich traue uns alles zu", hatte Trainer Christian Ilzer am Freitag in Zuzenhausen gesagt, wenngleich er selbstverständlich um die Favoritenrolle des Vizemeisters wusste. Nach dem Abpfiff in der BayArena konnte sich Ilzer bestätigt fühlen. "Hoffe" überraschte die Werkself und entführte beim 2:1 (1:1)-Sieg drei Punkte beim Champions-League-Teilnehmer.
Der TSG-Coach baute im Vergleich zum 4:0-Pokalerfolg in Rostock seine Startelf nicht um. Das "never change a winnig team", gelte für ihn nicht, hatte Ilzer auf der Pressekonferenz auf RNZ-Nachfrage erklärt. Beim Anpfiff am Samstagnachmittag befolgte er diese alte Fußball-Regel dann doch.
Dabei fing es verheißungsvoll an für "Hoffe". Der aus Köln gekommene Tim Lemperle traf nur den linken Pfosten (2. Minute). Der Pillenklub machte es besser. Den Freistoß von Alejandro Grimaldo köpfte Jarell Quansah viel zu frei unhaltbar für Oliver Baumann ein (6.). Diesen Standard hatte die TSG ganz schwach verteidigt.
Doch Ilzers Profis schüttelten sich einmal kräftig und fanden gut in die Partie hinein. Verdient deshalb der Ausgleich in der 25. Minute. Fisnik Asllani zog am Fünfereck ab und ließ Flekken keine Chance. Nach 34 Minuten verhinderte Baumann mit einer spektakulären Flugeinlage den abermaligen Rückstand seines Teams.
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Noch unglaublicher war der Reflex des Nationaltorhüters kurz vor der Pause gegen Piero Hincapie (43.). Gesegnet ist, wer einen Oli Baumann zwischen den Pfosten stehen hat. Hoffenheims Bazoumana Toure hätte davor (40.) und danach (45.+3) fast für das 1:2 gesorgt. Die 850 mitgereisten TSG-Fans waren bis auf den frühen Aussetzer zufrieden mit ihrem Team.
Ihre Zufriedenheit sollte kurz nach dem Seitenwechsel in Begeisterung umschlagen. Lemperle nahm wieder Maß und dieses Mal schlug der Ball unten links ein – Ilzers Spieler trauten sich viel zu und führten verdient mit 2:1 (52.).
Natürlich drückten die Gastgeber jetzt enorm aufs Gaspedal, wollten sich unter ihrem neuen Trainer Erik ten Hag nicht gleich zum Rundenbeginn die erste Niederlage abholen. Ihr Gegner machte es ihnen aber verdammt schwer. Hoffenheim stand kompakt und war selbst stets gefährlich.
Das Glück des Tüchtigen stand den Kraichgauern in der 78. Minute zur Seite, als Nathan Tella das Spielgerät nur ans Außennetz der TSG drosch. Viel mehr ließ "Hoffe" nicht mehr zu. Besser hätte die Saisonpremiere nicht laufen können.
Leverkusen: Flekken – Quansah, Tapsoba, Hincapie – Arthur (46. Poku), Andrich, Garcia, Grimaldo – Maza (85. Echeverri), Tella (85. Kofane) – Schick
Hoffenheim: Baumann – Coufal (88. Prömel), Hranac (74. Akpoguma), Machida (45.+1 Chaves), Bernardo – Avdullahu, Burger (46. Tohumcu) – Kramaric, Touré – Lemperle (74. Prass), Asllani
Schiedsrichter: Siebert (Berlin)
Zuschauer: 29.390
Tore: 1:0 Quansah (4.), 1:1 Asllani (25.), 1:2 Lemperle (52.)