Erst Bundesliga, dann Champions League

Löwen müssen zwei Spiele innerhalb von 48 Stunden reißen (Update)

Der ganz normale Wahnsinn - Zuerst in Gummersbach, dann in Nantes

26.03.2019 UPDATE: 27.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Der Unterschiedsspieler: Löwen-Spielmacher Andy Schmid war zuletzt wieder in Topform. Foto: vaf

Von Daniel Hund

Heidelberg. Drei Spiele in sieben Tagen - das war letzte Woche. Diesmal heißt es für die Rhein-Neckar Löwen zwei Spiele in 48 Stunden. Das eine steigt am Donnerstag in Gummersbach (19 Uhr), das andere am Samstag in Nantes (19 Uhr). Zuerst Bundesliga, dann Champions League. "Das", seufzt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen leicht gereizt, "das macht die Sache für uns nicht leichter."

"Es muss eine Grundsatzentscheidung der Liga her: Um den deutschen Champions-League-Startern zu helfen, brauchen wir mehr Flexibilität", sagte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. Kettemann bezog sich auf den TV-Vertrag der Liga mit Sky, der feste Spieltage am Donnerstag und Sonntag vorsieht. "Es muss möglich sein, dass die deutschen Vereine auch mittwochs ihre Ligaspiele austragen können, wenn sie samstags in der Champions League antreten", sagte sie.

Die Champions League ist für die Gelben noch der letzte Titel-Strohhalm. Doch das ist Zukunftsmusik. Das Löwen-Motto lautet derzeit: volle Konzentration auf Gummersbach. Nimmt man die Tabellensituation als Maßstab, so könnte man von einem Löwen-Spaziergang im Oberbergischen ausgehen. Der Bundesliga-Dino steht auf dem 16. Platz, der deutsche Pokalsieger auf dem dritten.

Jacobsen nimmt die Favoritenrolle an, warnt aber auch: "Für Gummersbach geht es ums Überleben, sie kämpfen gegen den Abstieg, brauchen jeden Punkt." Und weiter: "Außerdem hatten wir im Hinspiel Riesen-Probleme, lagen lange zurück."

Auch interessant
Rhein-Neckar Löwen: Gute Laune trotz Bauchwehs über den Sieg gegen Nantes
Letzte Titelchance: Löwen denken nach Sieg gegen Nantes positiv
Champions League-Achtelfinale:: Mit einem kleinen Polster nach Frankreich
Rhein-Neckar Löwen: Gegen den Fluch und die Selbstzweifel
Rhein-Neckar Löwen: Champions League als letzte Chance auf "etwas Großes"

Doch diesmal deutet vieles auf einen standesgemäßen Auswärtssieg hin. Vor allem dann, wenn die Badener an die Leistung gegen Nantes anknüpfen können, an diesen feinen 34:32-Heimsieg im Hinspiel. Bärenstark war’s, was die Löwen da im Angriff auf die Platte brachten. Immer wieder wurden Lösungen gefunden, Spielzüge regelrecht zelebriert. War das vielleicht sogar die beste Offensiv-Leistung der ganzen Saison, Herr Jacobsen? "Naja, sagen wir es mal so: Es war mit die beste Angriffsleistung bislang. Denn auch gegen Kielce oder Veszprem haben wir das schon sehr gut gemacht."

Vorne überragend, hinten ausbaufähig. Am eigenen Kreis war gegen die Franzosen der Wurm drin. Es scheint aktuell fast so, als würden sich die Probleme der Löwen von Woche zu Woche verlagern. Jacobsen lächelt: "Das könnte man so sagen, irgendeine Baustelle haben wir zurzeit leider immer."

Im Hinblick auf Gummersbach und insbesondere auf Nantes soll das jetzt anders werden. Denn dann ist alles möglich, dann können die Löwen mit jeder Mannschaft auf diesem Planeten mithalten.

Die Vorzeichen vor dieser richtungsweisenden Woche stehen dennoch nicht gut. Die Reisestrapazen sind enorm. Los geht der Trip morgen am Kronauer Trainingszentrum. Dort starten Andy Schmid und Co. um 9.30 Uhr mit dem Mannschaftsbus in Richtung Gummersbach. Nach dem Spiel rollt dann ein anderer Bus an, ein sogenannter Schlafbus. Mit solch einem Ungetüm, das einige Betten an Bord hat, reisen unterem auch Rockstars wie die Band Metallica von Konzert zu Konzert. Die Löwen werden mit dem Mega-Bus durch die Nacht schippern. Von Gummersbach bis nach Nantes. Wäre es mit dem Flieger nicht stressfreier? "Leider haben wir keinen Direktflug nach Nantes bekommen und würden somit erst am Freitagabend landen", erklärt Jacobsen.

Das Problem dahinter ist klar: Am Freitagabend wäre es für ein Abschlusstraining zu spät. Und auf das will Jacobsen keinesfalls verzichten.

Wie auch immer, die Begleitumstände sind für die Löwen alles andere als optimal - und das vor so einem Spiel.

Update: Mittwoch, 27. März 2019, 8.53 Uhr

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.