Champions League-Achtelfinale:

Mit einem kleinen Polster nach Frankreich

Die Rhein-Neckar Löwen zeigen beim 34:32 gegen Nantes eine gute Leistung

20.03.2019 UPDATE: 20.03.2019 22:00 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden

Jannik Kohlbacher steuerte elf Tore zum Löwen-Sieg bei - eines schöner als das andere. Foto: vaf

Von Daniel Hund

Mannheim. Eine gute Ausgangsposition war das Ziel. Ein Heimsieg sollte her, einer, der den Traum vom Einzug ins Viertelfinale der Champions League am Leben erhält. Und genau den gab’s: Mit 34:32 (18:16) setzten sich die Rhein-Neckar Löwen am heutigen Mittwoch im Achtelfinal-Hinspiel gegen den HBC Nantes durch. "Der Sieg ist gut, mit ihm sind wir zufrieden", sagte Oliver Roggisch, der Sportliche Leiter der Gelben, "aber es war noch mehr drin. Leider haben wir uns für eine starke zweite Halbzeit nicht belohnt."

Die erste Überraschung erlebten die 5417 Zuschauer schon beim Einspielen. Da machte sich nämlich einer warm, mit dem niemand gerechnet hatte: Steffen Fäth, der Mann von der Königsposition. Seit der WM war er verletzt, fehlte wegen starken Schmerzen an der Hüfte. Beim Warm-up war davon nichts mehr zu sehen. Fäth warf, passte und rannte - blieb zunächst aber auf der Bank.

Nantes war hellwach, aggressiv in der Abwehr, eiskalt im Angriff. Sofort legten die Gäste auf 2:0 vor, suchten immer wieder Kiril Lazarov, 38. Der linke Arm des Mazedoniers ist immer noch eine Waffe. Mit ihm trifft er aus allen Lagen. Ja, und dann war da auch noch ein gewisser Romain Lagarde, 22. Beim 7:4 (11.) hatte er bereits dreimal zugeschlagen. Präzise und schnörkellos aus dem Rückraum. Also ausgerechnet das Ass, das sich ab Sommer 2020 das Löwen-Trikot überstreifen wird.

Es sah nicht gut aus für die Gelben. Trainer Nikolaj Jacobsen erkannte das und bat zur Auszeit, wollte wachrütteln, Mut machen, alles für die Wende tun. Und es wurde besser. Angeführt von Kapitän Andy Schmid, 35, und Kreismaschine Jannik Kohlbacher, 23, kämpften sich die Badener zurück und glichen in der 20. Minute erstmals aus: 10:10, durchatmen - und freuen. Denn ab der 19. Minute war mal wieder Fäth-Time. Der gebürtige Frankfurter glänzte als Zuspieler und Torschütze: Fäth war’s auch, der mit seinem ersten Treffer die erste Löwen-Führung zum 16:15 erzielte (28.). Die Hallte tobte, feierte die Löwen beim Gang in die Kabine überschwänglich.

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Ein 18:16 hatten sie da im Rücken. Sicher kein dickes Polster, aber ein Zwischenstand, der Mut machte, den ihnen so wohl nur die wenigsten wirklich zugetraut hatten.

Weiter ging’s vor allem mit einem Löwen: Jannik Kohlbacher. Atemberaubend war es, was der jetzt auf die Platte brachte. Hinten packte er knallhart zu, vorne schoss er Tore, die schöner kaum hätten sein können. Mal stand er senkrecht in der Luft, mal mit dem Rücken zum Tor - das Ergebnis war aber immer das gleiche: ein Treffer. Insgesamt steuerte er elf Tore bei. "Mich freut es sehr, dass ich der Mannschaft helfen konnte", grinste der Bensheimer.

Sieben Minuten vor dem Ende hätte dann eigentlich bereits die Schluss-Sirene ertönen können. Denn da führten die Löwen erstmals mit fünf Treffern (31:26). Ein gutes Polster, das leider noch zusammenschmolz. "Aber wir können damit leben. Denn wir haben sicher auch das Zeug dazu, im Rückspiel in Nantes eine starke Leistung zu zeigen", schmunzelte Roggisch.

Stenogramm: 0:2, 4:7, 8:9, 10:10, 16:15, 18:16 (Halbzeit), 23:22, 26:23, 29:25, 31:26, 32:30, 34:32 (Endstand).

Löwen: Schmid 8/2, Lipovina 2, Sigurdsson 4, Fäth 2, Groetzki 2, Guardiola 2, Petersson 3, Kohlbacher 11.

Nantes: Lagarde 5, Nykoas 7, Pechmalbec 3, Tournat 3, Emonet 1, Rivera 4/2, Lazaraov 2, Gurbindo 6, Balaguer 1.

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