Champions League als letzte Chance auf "etwas Großes"
Mannheimer setzen alles auf eine Karte - HBL hofft auf Rückkehr in Final Four

Mannheim. (dpa-lsw) Andy Schmid spart für gewöhnlich nicht an Worten. Der Weltklasse-Handballer der Rhein-Neckar Löwen spricht die Dinge klar an, auch vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den HBC Nantes am Mittwoch (19 Uhr/Sky) macht er es nicht anders. "Das ist unsere letzte Chance für etwas Großes in dieser Saison. Deswegen werden wir alles mobilisieren", versprach der Schweizer Star-Regisseur.
"Wir müssen zu Hause vorlegen, ein paar Tore Vorsprung wären schön." Eine Niederlage gegen den französischen Top-Club wäre dagegen ein herber Rückschlag. Und wohl der Anfang vom Ende des Traums von einer Teilnahme am Finalturnier in Köln.
Die Mannheimer setzen alles auf die Karte Königsklasse. Als Tabellendritter in der Bundesliga haben sie kaum noch Chancen auf die Meisterschaft. Im DHB-Pokal sind sie bereits ausgeschieden. Wenigstens im Europapokal soll es nun klappen, obwohl die jüngste Champions-League-Bilanz klar gegen die Löwen spricht. Viermal in Serie waren sie zuletzt im Achtelfinale des Wettbewerbs ausgeschieden - dieser Fluch soll nun enden.
"Es kommt wie immer auf uns an. Wenn wir unser Spiel und weniger Fehler machen, dann sind wir mit Sicherheit in der Lage, die Spiele gegen Nantes siegreich zu gestalten", sagte Nationalspieler Jannik Kohlbacher. Mut machen die bisherigen drei Vergleiche mit den Franzosen, in denen das Team von Dänemarks Weltmeistertrainer Nikolaj Jacobsen ohne Niederlage blieb. Im Vorjahr endeten beide Gruppenspiele unentschieden, 2013 gewannen die Löwen das Finale im EHF-Pokal mit 26:24 und damit den ersten Titel der Vereinsgeschichte.
Allerdings musste Jacobsen zuletzt konstatieren, dass seine im Umbruch befindliche Mannschaft "nicht das Selbstvertrauen der vergangenen Jahre" habe. Hinzu kommen personelle Probleme auf der Königsposition im linken Rückraum. Nationalspieler Steffen Fäth ist verletzt, der dänische Weltmeister Mads Mensah Larsen im Formtief.
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Sollten sich die Löwen gegen den Tabellendritten der französischen Liga dennoch durchsetzen, kommt es im Viertelfinale zum Duell mit Spaniens Serienmeister FC Barcelona. "Löwen gegen Nantes sehe ich als 50:50-Spiel", sagte Bundesliga-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Auch die HBL hofft, dass es die beiden deutschen Achtelfinalisten, neben den Löwen ist Meister SG Flensburg-Handewitt dabei, möglichst weit schaffen. Nach zwei Jahren Abstinenz will die Liga beim Final Four im Sommer in Köln nicht wieder Zuschauer sein. "Da wären wir schon sehr gern dabei, denn das ist auch ein Stück weit Reputation und Markenmittel für die HBL", sagte Bohmann.



