Nicht richtig schlecht, aber nicht gut genug
Heidelberger Basketballer müssen zum Auftakt eine verdiente 65:78-Niederlage bei den Niners Chemnitz einstecken

Seine sieben Punkte konnten die Niederlage auch nicht verhindern: Niklas Würzner. F.: vaf
Von Michael Wilkening
Chemnitz. Es waren noch nicht einmal vier Minuten gespielt, als klar wurde, dass eine gute Vorbereitung nicht gleichbedeutend mit einem guten Start in die Spielzeit sein muss. Die MLP Academics Heidelberg hatten bis Samstag gute Ergebnisse in den Testspielen erzielt und dabei den Eindruck hinterlassen, gut gewappnet für die Spielzeit in der 2. Basketball-Bundesliga zu sein.
Die Auftaktpartie bei den Niners Chemnitz ging aber daneben, am Ende gab es eine verdiente 65:78 (32:44)-Niederlage, die sich früh abzeichnete. In der vierten Minute lagen die Heidelberger bereits mit 5:13 hinten.
"Wenn man in Chemnitz gewinnen will, muss man einfach eine bessere Leistung abrufen", sagte Branislav Ignjatovic. Der Academics-Coach war nicht geschockt vom Ergebnis, denn die Chemnitzer zählen zu den Anwärtern auf den Aufstieg, aber der Serbe war enttäuscht von der Art und Weise, wie sein Team schon früh die Möglichkeit auf eine Startsieg vergab. "Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren", erklärte er.
Die Heidelberger fanden kein Mittel, um die Energie der Niners zu Beginn und die daraus resultierende Euphorie der knapp 3500 Zuschauer in der Halle zu stoppen. Die Academics konnten sich dem Druck nicht entziehen, der auf und außerhalb des Feldes aufgebaut wurde. Dabei spielten die Ignjatovic-Schützlinge nicht richtig schlecht, aber eben nicht gut genug, um gegen einen starken Gegner in fremder Halle mithalten zu können.
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Hinzu kam, dass in der Offensive nur Shyron Ely eine überzeugende Leistung zeigte und mit seinen 19 Punkten zum besten Werfer der Partie wurde. Er erhielt aber keine Unterstützung von seinen Mitspielern, so dass er am Ende der einzige Heidelberger war, der zweistellig scorte.
"Wir hatten mit Shy vorne nur eine Option", sagte Ignjatovic - und weil viele Academics hinter den eigenen Möglichkeiten blieben, stand am Ende das passende Resultat auf der Anzeigetafel.
Daran änderte auch eine zwischenzeitliche Aufholjagd nichts, die nach dem klaren 32:44-Rückstand zur Pause dazu führte, dass die Heidelberger fünf Minuten vor dem Ende noch einmal an einer Wende schnupperten. Beim 60:64-Anschluss durch einen verwandelten Dreier von Niklas Würzner wurde es in der Halle kurzzeitig still, doch die Chemnitzer holten sich schnell die Kontrolle zurück und erzielten acht Punkte hintereinander.
Beim 72:60 knapp zwei Minuten vor dem Ende war die Begegnung entschieden. "Das ist kein Beinbruch, weil in Chemnitz die anderen Klubs auch Punkte liegenlassen werden", befand Ignjatovic. Dennoch mahnte der Academics-Coach: "Wir müssen uns steigern."
Niners Chemnitz: Wank 13 Punkte / 2 Dreier, Lodders 13, Ziegenhagen 12/3, Vest 11/1, Richter 10, Gilder-Tilbury 7, Matthews 5/1, Elliot 5/1, Scott 2, Voigtmann, Hoppe, Womala.
MLP Academics Heidelberg: Ely 19/3, Heyden 9, Palm 8, Oppland 7, Würzner 7/1, Ney 6, Smith 6, Liyanage 3/1, Schmitt, Aichele.
Spielverlauf: 13:5 (4.), 19:15 (10.), 24:20 (15.), 44:32 (Hz.), 58:48 (30.), 64:60 (35.), 72:60 (39.), 78:65 (Ende); Zuschauer: 3450.