Adler Mannheim

Thomas Larkin ist in Nürnberg dabei

Der Verteidiger hat schnell wieder Anschluss gefunden - Trainer Pavel Gross macht die Wechsel zum Thema

21.03.2019 UPDATE: 22.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Thomas Larkin steht den Adlern in der heißen Saisonphase wieder zur Verfügung. Foto: vaf

Von Rainer Kundel

Mannheim. Pavel Gross bleibt unaufgeregt und stellt auch das möglicherweise schon entscheidende Spiel vier in der Viertelfinalserie der Adler gegen die Nürnberg Ice Tigers (Freitag, 19.30 Uhr Nürnberg Arena) unter seine Prinzipien: "Unser Entwicklungsprozess stoppt ja nicht, nur weil jetzt Playoffs sind", sagt der Trainer.

Es gäbe immer etwas zu verbessern. "Dafür haben wir das Training seit Dienstag auch genutzt", gibt der Chefcoach preis, wie er die ungewöhnlich lange Zeit zwischen Spiel drei und vier mit der Mannschaft verbracht hat. Als Punkt zum Optimieren hat Gross die fliegenden Wechsel ausgemacht: "Das war schon nach unserem ersten Spiel in Nürnberg das Thema."

Auf Thomas Larkin können die Adler auf ihrem Weg durch die nächsten Wochen jedenfalls bauen. Das war kurz- und langfristig zunächst nicht sicher. Einmal wegen einer Zehn-Minuten-Strafe vom Sonntag nach einem Check gegen den Kopf von Nürnbergs Chad Bassen, was jedoch kein Ermittlungsverfahren mit einer Straferhöhung nach sich zog. Selbst die meist seltsamen Beurteilungen nach Ansicht von Videobildern durch die unberechenbare DEL-Disziplinarkommission konnte aufgrund der ungewöhnlich tiefen Kopfhaltung des Gegenspielers keine erhöhte Schuld beim Mannheimer Verteidiger feststellen.

Zum anderen wegen einer komplizierten Handverletzung, die sich der 29-Jährige am 28. Dezember in Krefeld zuzog und deshalb die restlichen 19 Hauptrundenspiele verpasst hat. Die von den Ärzten prognostizierte Ausfalldauer von acht bis zehn Wochen war eine Punktlandung. Am 25. Februar stieg der Doppelstaatsbürger (USA/Italien) wieder ins Mannschaftstraining ein. Voraus gegangen war nach der Operation in Heidelberg eine intensive Zeit im Reha-Zentrum der TSG Hoffenheim in Zuzenhausen.

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Tag für Tag tastete sich der 102-fache italienische Nationalspieler dann während der Februar-Spielpause im Einzeltraining mit Fitness-Trainer Ronny Arendt und Assistenztrainer Pertti Hasanan an die Wettkampfpraxis heran und erhielt nach der Abschlussuntersuchung am 4. März grünes Licht.

Das traf sich deshalb gut, weil am Tag zuvor sein immer stärker werdender "Vertreter" Cody Lampl mit einer Schulterverletzung ausschied. "Ich konnte es nicht abwarten, wieder bei den Jungs zu sein", war Larkin vor dem Viertelfinale "heiß" auf die fünfte Jahreszeit im Eishockey: "Dine solch lange Verletzung hatte ich noch nie."

Neuerdings trifft Larkin im Training auf einen Kollegen aus der italienischen Nationalmannschaft: Andreas Bernard, der "Stand-by"-Torhüter der Adler aus der finnischen Liga, witzelte, dass er besser die deutsche Sprache beherrschte als der seit mehr als zwei Jahren in Mannheim beschäftigte Verteidiger. Larkin lässt das nicht auf sich sitzen: "Ich bin in England geboren, habe fast nur im englischsprachigen Ausland gelebt, dagegen ist Andreas aus Südtirol, seinen Slang kann er ja nicht unterdrücken."

Scheinbar unbelastet gibt sich Larkin vor einem Prozess, der wohl im Juni in Schweden auf ihn zukommen wird. Sein heftiger Check, ein "Blindside Hit" an Daniel Paille im Champions-League-Spiel der Adler am 7. November 2017 bei Brynäs Gävle, ist Gegenstand eines Gerichtsverfahrens. Sportrechtlich ist das Foul mit einer Vier-Spiele-Sperre abgeurteilt.

Zivilrechtlich geht es offenbar um Regressansprüche (Verdienstausfall und Behandlungskosten), die die Versicherung von Paille, der seine Laufbahn beenden musste, nun geltend macht. Die Adler haben ihrem Abwehrmann einen Rechtsanwalt zur Seite gestellt und machen verständlicherweise zum laufenden Verfahren keine Angaben.

Playoff-Viertelfinale, Freitag 19.30 Uhr: Nürnberg - Adler Mannheim (Stand in der Serie 0:3), Eisbären Berlin - EHC München (1:2), Düsseldorfer EG - Augsburger Panther (2:1), ERC Ingolstadt - Kölner Haie (2:1).

Ein eventuell erforderliches fünftes Spiel der Adler fände am Sonntag (16.30 Uhr) in Mannheim statt.

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