Adler Mannheim

Pavel Gross rechnet weiter mit Nürnberger Gegenwehr

Trainer behält den Respekt vor Ice Tiger - Ben Smith: "Bekommen nichts geschenkt"

18.03.2019 UPDATE: 19.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Pavel Gross. Foto: dpa

Von Rainer Kundel

Mannheim. Wie Zahlen doch täuschen können. 42:24 Torschüsse weist die offizielle Liga-Statistik nach Spiel drei des Viertelfinales Adler Mannheim gegen Nürnberg Ice Tigers aus. Für den neutralen Betrachter schien der Verlauf allerdings enger, wobei die Erklärung im System liegt. Gezählt werden nur Schüsse, die der Torhüter abwehrt. Jene, die knapp das Ziel verfehlen, fallen unter den Tisch.

"Nürnberg ist eine stark Mannschaft, sie sind vor der Saison für die Top Vier gebaut und haben ihre individuelle Stärken", hatte Adler-Trainer Pavel Gross eine Antwort auf die Frage parat, ob sich der Gegner nach den zuvor gespielten 120 Minuten besser auf die Adler eingestellt habe.

"Außerdem, wir haben Playoffs …", ergänzte Gross auf die Feststellung, dass die Tigers mehr Sprit als erwartet im Tank hatten. "Wir haben solide, wenn auch nicht perfekt gespielt und waren gut organisiert, haben keine Breaks zugelassen", sah der 50-Jährige eine der Verbesserung der Defensivarbeit. Auch seine Einlassung, dass es in solchen Spielen auf sogenannte kleine Dinge ankomme, erfuhr ihre Bestätigung: Der Finne Tommi Huhtala war bei den Toren zum 3:1 und 4:1 der entscheidende Abfänger und Puck-Eroberer, was es seiner Reihe mit Smith und Adam erst möglich machte, sich aufs Matchblatt einzutragen.

Ob die für eine Endrunde lange Pause bis Freitag für den in Rücklage geratenen Kontrahenten ein Vorteil ist? Gross geht von "gleichen Bedingungen für beide" aus. "Ich kommentiere das ansonsten nicht, weil ich es nicht verstehe". Ohne Begründung weicht die DEL dieses Jahr im Viertelfinale von ihrem Freitag-Sonntag-Dienstag-Rhythmus ab.

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Man werde auf jeden Fall "mit viel Respekt" am Freitag nach Nürnberg fahren, "sie werden nochmals alles raushauen und versuchen, uns den Sieg zu klauen", macht sich Dennis Endras nochmals auf Schwerstarbeit gefasst. Der Goalie stellte sich nach einem starken Auftritt wie immer in seinen Adiletten mit Bayern München-Emblem den Medien. Auf die Frage, warum ihm Markus Eisenschmid nach dessen Treffer zum 1:1 und seinem fünften Playoff-Tor im Vorbeifahren die Zunge entgegengestreckt habe, blieb Endras eine Erklärung schuldig. Steckte etwa eine Wette zwischen den beiden Allgäuern dahinter?

Der gebürtige Sonthofener blieb gelassen: "Markus hat einen Riesenlauf, der darf sich einen Spaß erlauben." Auch wenn sich die siegestrunkene Nordwestkurve der Sache sicher ist und am kommenden Sonntag zu Hause bleiben möchte ("Ihr habt noch 60 Minuten"), erwartet Ben Smith noch viel Gegenwehr. "Wir bekommen nichts geschenkt, keine der Partien war bisher einfach. Wir werden uns in den nächsten Tagen anschauen, wo wir uns weiter verbessern können."

Gespannt darf man sein, ob Thomas Larkin in Spiel vier mitwirken darf. Die Liga seziert in den Playoffs durch zwei Gremien jede Fünf- und Zehnminuten-Strafe. Letztere bekam der Verteidiger nach einem Check gegen den Kopf aufgebrummt. Nahe der Bande stehende Beobachter wollten in der Situation allerdings eine atypisch tiefe Kopfhaltung des Gegenspielers gesehen haben, womit eine Erhöhung des Strafmaßes vom Tisch sein müsste. Ausrechenbar ist die heftig kritisierte Disziplinar-Kommission der Liga allerdings nicht.

Best-of-Seven-Serien, in der eine Mannschaft einen Drei-Spiele-Rückstand noch dreht, sind weltweit rar. Auf jeden Fall müssen die Nürnberger, so vehement sie sich gegen einen frühen Urlaub auch wehren, andere Platten als Begründung für ihre Niederlagen auflegen. "Fehlendes Scheibenglück" (Trainer Martin Jiranek) und das Kleinreden des Gegners von Akteuren wie Mebus und Weiß mit Sprüchen wie "Mannheim kocht auch nur mit Wasser" werden sie nicht ins Ziel bringen. Zweittorwart Andreas Jenike traf dagegen den Nagel auf den Kopf: "Die Klasse der Adler zeigt sich daran, dass sie ihre Tore immer dann machen, wenn sie sie brauchen".

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