Zweiter Playoff-Sieg beim 4:2 in Nürnberg
Defensive nicht immer souverän

Die Adler bejubeln den zweiten Sieg der Playoff-Serie. Nürnbergs Schlussmann Niklas Treutle liegt geschlagen am Boden. Foto: PIX
Von Rainer Kundel
Nürnberg. Die Adler Mannheim haben im Playoff-Viertelfinale gegen die Nürnberg Ice Tigers die halbe Miete eingefahren. Nach dem 7:2-Erfolg vom Mittwoch blieb die Mannschaft von Pavel Gross auch in Spiel zwei der best-of-seven-Serie erfolgreich, musste beim 4:2 (2:0, 2:1, 0:1)-Sieg in Nürnberg aber aufgrund einiger Mängel in der Defensive bis zum Schluss bangen.
Während der am Mittwoch nach einem Check gegen den Kopf ausgeschiedene Mebus auf Seiten der Franken wieder putzmunter mitwirkte, wurde Mannheims "Sünder" Andrew Desjardins nachträglich für eine Partie gesperrt. Das nötigte Pavel Gross zu Umstellungen, ohne dass damit im tiefen Kader ein Qualitätsverlust mit einherging. Marcel Goc rückte als Center zu Plachta und Wolf, in der vierten Reihe kam Nico Krämmer zum Einsatz. Auf der im Vergleich zur Norm etwas kleineren Eisfläche der Nürnberg Arena ging es ohne taktisches Vorgeplänkel sofort von Nord nach Süd.
Im ersten Abschnitt mit einem kleinen Chancenplus für die Einheimischen, dennoch führten die Adler nach 20 Minuten mit 2:0. Luke Adam fing einen Querpass von Stajnoch an der eigenen blauen Linie ab und bezwang Treutle beim Break mit einem Schuss unters Tordach (7.). Und dann war es wieder Markus Eisenschmid, dessen Direktabnahme nach Zuspiel von Katic beim Powerplay in bekannter Manier zum 0:2 ins Netz rauschte. Dazwischen hielt Denis Endras seine Mannschaft im Spiel, parierte gegen Jurcina (9.), Lalonde (10.) und Acton (12.), der nach einem Seider-Fehler alleine auf den Goalie zulief. Sekunden vor der ersten Pause rettete der Pfosten bei einem Gilbert-Schuss die Adler vor einem Gegentreffer.
Wolf dämpft die Euphorie
Auch interessant
Nachdem Eisenschmid (22.) nach punktgenauer Vorarbeit von Kolarik früh im zweiten Abschnitt zum dritten Mal für den Hauptrundensieger traf, schlichen sich etliche Konzentrationsmängel in der Adler-Defensive ein. Die etwas passive Haltung aller Blöcke wird der Mannheimer Bank nicht gefallen haben. Um die Spielzeitmitte hatten die Ice Tigers drei "Hundertprozentige" auf dem Schläger, so ein Zwei gegen Null-Konter, den Acton und Bassen versemmelten. Ihre klaren Chancen verwerteten die Franken nicht, dann half ihnen aber ein "schmutziges" Tor, weil der Schuss von Weiß (37.) von Kolariks Schläger über die Linie rutschte. Wie so häufig blieben die Adler die Antwort nicht lange schuldig, denn Tommi Huhtala (39.) traf per Direktabnahme aus spitzem Winkel zum 1:4. Kurz darauf stand der Finne vor dem nächsten Treffer, doch Treutle parierte sein Alleingang.
Nach dem 2:4-Anschluss durch den kaum noch zum Wechsel gehenden Offensivverteidiger Lalonde (49.) spielte Nürnberg "Alles oder Nichts" und nahm schon 2:20 Minuten vor der Sirene Treutle für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Ein souveräner Endras verhinderte aber, dass die Spannung zum Siedepunkt kam.
"Wir führen zwar in der Serie, aber einfache Spiele gibt’s im Playoff überhaupt nicht", dämpfte David Wolf die Prognosen auf einen "Sweep" - also ein Weiterkommen in vier Spielen. Schlauer wird man bei diesem Thema morgen ab 19 Uhr in der SAP Arena bei der dritten Auflage der langjährigen Rivalen sein. Für dieses Spiel gab es gestern noch wenige Restkarten.
Nürnberg Ice Tigers - Adler Mannheim 2:4 (0:2, 1:2, 1:0); Tore: 0:1 Adam (7.), 0:2 Eisenschmid (19.), 0:3 Eisenschmid (22.), 1:3 Weiß (37.), 1:4 Huhtala (39.), 2:4 Lalonde (49.); Schiedsrichter: Hunnius (Berlin), Rantala (Finnland); Strafminuten: 6/10; Zuschauer: 7252.



