7:2-Sieg zum Playoff-Auftakt
Greifvögel dominieren Nürnberg Ice Tigers - Nach einer Anlaufzeit fallen drei Treffer in weniger als zwei Minuten

Wegbereiter des Erfolg: Adler Markus Eisenschmid (M.) war maßgeblich am 7:2 gegen Nürnberg beteiligt. Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Gelungener Start für Hauptrundensieger Adler Mannheim ins Playoff-Viertelfinale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft. Nach kurzer Anlaufzeit besiegten die in allen Belangen überlegenen "Greifvögel" die Nürnberg Ice Tigers mit 7:2 (1:1, 3:1, 3:0). Dabei fiel die Vorentscheidung im zweiten Abschnitt durch drei Treffer innerhalb von weniger als zwei Minuten.
Vor dem ersten Bully eröffneten die Fans die "fünfte Jahreszeit" im Eishockey mit einer bemerkenswerten Choreografie. Durch das Hallenrund im Unterrang liefen überdimensionale Banner in den blau-weiß-roten Klubfarben. Dazu hatte das Fanprojekt zur bedingungslosen Unterstützung aufgerufen. "Weil wir den Geist von 2015 beschwören wollen und damals auch schon dazu aufgerufen haben, tun wir das auch 2019: Alle in Blau durch die Playoffs, das Hallendach muss beben", lautete die Botschaft an die Zuschauer, die blauer Kleidung den Vorrundensieger unterstützen sollten.
Tolle Choreografie
Pavel Gross hatte eine Wahl aus 14 Angreifern zu treffen und entschied sich, Krämmer und Hungerecker draußen zu lassen. Vor Torhüter Endras verteidigte wie angekündigt nach zehnwöchiger Pause Thomas Larkin anstelle des verletzten Cody Lampl. Es war durchaus zu erwarten, dass die Adler nach zehn Tagen Pause eine Anlaufzeit benötigen, um wieder in die Partie hineinzufinden. Trotzdem lag eine frühe Führung in der Luft, als Plachta nach acht Sekunden den Pfosten traf. Anschließend taten die Franken dem Favoriten den Gefallen, innerhalb von sieben Minuten dreimal in Überzahl angreifen zu können.
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Der Aufbau war zunächst ausbaufähig, die Box des Vorrunden-Zehnten stand eng und hatte aus den 30 folgenlos gebliebenen Unterzahlspielen aus der Qualifikation gegen Bremerhaven offenbar Mut geschöpft. Erst beim dritten numerischen Vorteil war der Bann gebrochen, Andrew Desjardins (12. Minute) überwand Treutle aus dem Slot. Effektiver waren die weitgehend in ihrer Zone eingeschnürten Nürnberger, die bei ihrem ersten Powerplay durch Reimer (16.) ausglichen.
Der unbefriedigende Zwischenstand wurde nach der Pause schnell korrigiert. Zweimal Markus Eisenschmid (23./25.) mit seinen unnachahmlichen "Krachern" und Desjardins (24.) nach starker Vorarbeit von Plachta legten Treutle binnen 1:59 Minuten dreimal den Puck ins Netz, im Handumdrehen stand ein 4:1 auf dem Anzeigewürfel. Für Gäste-Trainer Martin Jiranek Grund genug für eine Auszeit. Sein Team stabilisierte sich danach etwas und verkürzte durch Pföderl (39.) auf 4:2, als der Defensivverbund der Adler nicht zum fliegenden Wechsel.
Gut, dass nach einer kurzen Phase Nürnberger Aufbäumens Luke Adam (46.) die Entscheidung herbeiführte. Der Kanadier hielt seinen Schläger in einen Halbdistanzschuss von Larkin und fälschte unhaltbar ab. Tommi Huhtala (54.) machte das halbe Dutzend voll, als der Finne aus seinem "Wohnzimmer" - die Zone direkt vor dem gegnerischen Gehäuse - reaktionsschnell nachsetzte. Etwas peinlich geriet es für den Gegner, als Desjardins (60.) Treutle auf dem "Hecht" zurück ins Tor zum 7:2-Endstand und seinem Dreierpack überwand.
Weiter geht’s im Best-of-seven-Modus schon am Freitag (19.30 Uhr) in der Nürnberg Arena am Valznerweiher. Die Mannheimer werden dabei das Gästekontingent mit 595 Karten ausschöpfen.
Adler Mannheim - Nürnberg Ice Tigers 7:2 (1:1, 3:1, 3:0); Tore: 1:0 Desjardins (12.), 1:1 Reimer (16.), 2:1 Eisenschmid (23.), 3:1 Desjardins (24.), 4:1 Eisenschmid (25.), 4:2 Pföderl (39.), 5:2 Adam (46.), 6:2 Huhtala (54.), 7:2 Desjardins (60.); Schiedsrichter: J. Koharski (Kanada), Schrader (Bochum); Strafminuten: 8 + 10 Disziplinar Desjardins /10; Zuschauer: 11.801.



