Gaiberg

Die Rehkitze "Wilhelm" und "Gretel" leben jetzt im Wald

Anne Steffen aus Gaiberg wilderte ihre beiden Rehkitze aus - Im Bauwagen begleitete sie den Weg in die Selbstständigkeit

29.10.2020 UPDATE: 30.10.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden
Ab in die Freiheit: Anne Steffen wilderte die Rehkitze Wilhelm und Gretel am Waldrand von Östringen aus. Foto: Katzenberger-Ruf

Gaiberg. (kaz) Der Wald von Östringen ist die neue Heimat von Wilhelm und Gretel. Im Juni waren die beiden Rehkitze bei Anne Steffen in Gaiberg abgegeben worden, die sie liebevoll aufpäppelte. Erst mit Ziegenmilch, später mit Reh-Müsli aus Haferflocken, Sonnenblumenkernen und speziellen Pellets. Schließlich durften die jungen Rehe auch im Garten auf Nahrungssuche gehen. Jetzt hat die "Kitz-Mama" den Nachwuchs in die Selbstständigkeit begleitet, also erfolgreich ausgewildert.

Dazu übernachtete sie drei Mal in einem Bauwagen nahe des Bauhofes von Östringen. Wilhelm und Gretel sollten nicht von heute auf morgen auf sich allein gestellt sein, sondern erst mal die Umgebung erkunden und sich bei ihrer Bezugsperson Streicheleinheiten oder Leckerlis abholen können. Anlocken wollte Steffen die Tiere aber nicht. Am Dienstagabend brach sie vor Ort die Zelte ab. "Ich rechne nicht damit, dass sich die beiden heute nochmals hier blicken lassen. Aber das ist auch gut so", meinte sie. Das Kitz, dem sie den Namen Gretel gab, ist ein Männchen. Das sei anfangs nicht zu erkennen gewesen. Inzwischen sollen Gretel und Wilhelm laut einem örtlichen Jäger zusammen mit einem dritten Bock im Wald unterwegs sein.

Steffen hat bereits 2017 die verletzte Luzy aus einem Luzernenfeld in Seckenheim bei sich aufgenommen, die jetzt in einem Wildgehege bei Frankfurt lebt. Auch Rehkitz Kurt aus Hilsenhain landete bei ihr. Das ist naheliegend, weil ihr Mann als stellvertretender Kreisjägermeister der Ansprechpartner für diejenigen ist, die verletzte oder vermeintlich verlassene Kitze finden. Inzwischen ist Ralph Steffen auch Vorsitzender des neu gegründeten Vereins Rehkitzrettung Rhein-Neckar.

Auch interessant
Gaiberg: Wie zwei verwaiste Rehkitze sich näher kamen
Gaiberg: Neuer Verein will Rehkitze retten
Gaiberg: Die "Kitz-Mama" gibt wieder Fläschchen
Gaiberg: Familie Steffen kümmert sich wieder um ein Rehkitz

Anne Steffen hat sich nun ganz routiniert von Wilhelm und Gretel getrennt. "Ich weiß ja, dass es ihnen hier gut geht", sagt sie. Das ist ein Trost nach rund fünf Monaten als Kitz-Mama.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.