Tourismusverein präsentiert neue Projekte
Geschäftsführerin des "Kraichgau Stromberg Tourismus" stellte neues Profil und Logo vor - Fokussierung auf Tagestouren und Wein

Der Kraichgau-Stromberg-Tourismus-Verband will an exponierten Orten entlang der Wanderwege sogenannte "Waldsofas" aus Holz aufstellen, ähnlich diesem mit Blick auf die Ravensburg. Foto: Detlef Brötzmann
Von Detlef Brötzmann
Sulzfeld. Deutschland auf Platz Zwei der beliebtesten Reiseziele weltweit? Nur von Sri Lanka, dem tropischen Urlaubsparadies im Indischen Ozean auf die Plätze verwiesen? Ja, sagt der weltweit größte Reiseführer-Verlag "Lonely Planet" in seiner Prognose für das Jahr 2019.
Mit dieser Überraschung begann Christina Lennhof, Geschäftsführerin des "Kraichgau Stromberg Tourismus" (KST) ihren Vortrag zu den aktuellen Projekten und der Vorstellung des neuen Profils des Vereins auf der Gemeinderatssitzung. Der seit 25 Jahren bestehenden Tourismusorganisation mit Sitz in Bretten gehören derzeit 34 Kommunen aus fünf Landkreisen an.
Mit der Beliebtheit Deutschlands bei Urlaubern verdeutlichte Lennhof zunächst, dass der Tourismus in Deutschland einen Aufschwung wie nie zuvor erlebe. Tourismus sei ein Wirtschaftsfaktor, von welchem Gastronomie, Einzelhandel und viele weitere Dienstleister profitierten. Er verbessere die Infrastruktur, schaffe Arbeitsplätze und bringe Steuereinnahmen. Touristische Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Veranstaltungen wie Naturparkmärkte steigerten zudem den Freizeit- und Erholungswert für die Bewohner der Region. Der "Kraichgau Stromberg Tourismus" hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Region nach außen und nach innen werbemäßig besser zu vermarkten. Themen wie Wein und Genuss, Wandern, Radfahren sowie Kultur und Freizeit stehen dabei auf der Agenda.
Zu den aktuellen Projekten des KST zählt die Wanderwegekonzeption, die im Jahr 2017 mit 112.000 Euro finanziell gefördert wurde. Damit konnten Wanderkarten und Wandertafeln erstellt werden. Aktuell sollen an exponierten Orten entlang der Wanderwege drehbare sogenannte "Waldsofas" aus Holz aufgestellt werden. Ebenso läuft die Anzeigenplanung für 2019 an. Die Wanderplanung sieht für das kommende Jahr einen zweiten Eppinger Linien-Wandermarathon für den 25. Mai vor. Mit diesen Aktionen sollen mehr Leute in den Wald gelockt werden.
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Gemeinderätin Waltraud Schellenberger-Hagenbucher sah durch mehr Menschen im Wald jedoch eine Verdrängung der Waldtiere und mahnte deren Schutz an. Zum Radwegenetz führte Christina Lennhof aus, dass im Januar eine kostenlose Radwegekarte aufgelegt wurde. Zudem wird die Beschilderung an allen 28 Radwegerouten überprüft und instand gesetzt.
Auch im eigenen Marketing geht der KST neue Wege. So wurde ein gemeinsames "Profildach" für die Region erarbeitet. Hieraus resultiert ein neues Logo, das in einer geschwungenen Linie einen Hügel zeigt unter welchem "Land der 1000 Hügel" geschrieben steht. "Mit diesem neuen Logo hat der Betrachter ein emotionales Bild vor Augen", verdeutlichte die Geschäftsführerin. Der Werbeauftritt solle in neuen Publikationen zudem alle Sinne ansprechen.
Geplant ist auch ein neues Wein-Tourismuskonzept, die Teilnahme an der Bundesgartenschau in Heilbronn und die Erneuerung des Internetauftritts. Die zukünftige Ausrichtung habe eine starke Fokussierung auf den Tagestourismus. Zusätzlich wolle man ein Angebot für Gruppenreisen aufbauen.
Im Jahr 2017 verzeichneten die dem KST angeschlossenen Gemeinden im Kraichgau (inklusive der inzwischen ausgeschiedenen Stadt Sinsheim) mehr als eine Million Übernachtungen. Lennhof sieht da noch Potenzial: "Es gäbe noch viel mehr Übernachtungen, wenn es hier mehr Hotels gäbe."



