Ist die Parkgebühren-Erhöhung am Stadion wirklich schon durch?
Es gibt Kritik und Verwunderung: Die Fans bemängeln, dass die Parkgebühren am Stadion von 5 auf 10 Euro erhöht wurden. Der Verein sagt jedoch, dass die Gespräche noch laufen würden.

Von Christian Beck
Sinsheim. Dass einige Parkplätze am Stadion ab der neuen Saison zehn statt wie bisher fünf Euro kosten, sorgt für Diskussion und Kritik unter Stadionbesuchern. Außerdem ist bei einigen Fußballinteressierten der Eindruck entstanden, dass sich die Stadtverwaltung sowie die TSG Hoffenheim nicht einig sind.
"Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim hat mit großem Bedauern die Entscheidung der Stadt Sinsheim zur Kenntnis genommen, dass die Parkplatzgebühren rund um die PreZero-Arena zum Saisonauftakt gegen den SC Freiburg von fünf auf zehn Euro erhöht werden sollen. Diese Entscheidung wurde ohne die Zustimmung der TSG getroffen."
Dies hat die TSG am Samstag unter anderem auf ihrer Homepage veröffentlicht, nachdem Oberbürgermeister Jörg Albrecht am Donnerstagabend die Erhöhung der Parkgebühren in der Gemeinderatssitzung bekanntgegeben hatte.
Weiter schreibt die TSG: "Der Verein hat in Verhandlungen mit der Stadt eine Staffel-Lösung vorgeschlagen. Diese sah vor, am Spieltag bis zwei Stunden vor Anpfiff fünf Euro Gebühr zu verlangen und ab zwei Stunden vor Spielbeginn auf zehn Euro zu erhöhen. Dieser Vorschlag hat bei der Stadt offenbar kein Gehör gefunden."
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Darauf angesprochen, zeigten sich Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Ordnungsamtsleiter Florian Zangl verwundert. Beide betonen, den Ball flach halten zu wollen. Doch Zangl sagt auch, dass zwischen Stadt, TSG und Polizei klar abgesprochen worden sei, dass die Erhöhung am Donnerstag bekanntgegeben wird. Bei der TSG teilte Pressesprecher Jörg Bock auf Nachfrage zur Kommunikation rund um die Gebührenerhöhung mit: "Die Gespräche dazu laufen nach wie vor. Es gibt keinen Stand."
Zum von der TSG angesprochenen Modell, dass Besucher weniger zahlen, wenn sie früher kommen, sagen Albrecht und Zangl, dass dies nicht praktikabel sei. Denn es würde unweigerlich zu Diskussionen führen, wenn jemand beispielsweise eine Stunde und 59 Minuten vor Spielbeginn ankommt und dann zehn statt fünf Euro zahlen müsste.
Grundsätzlich sei die Erhöhung der Parkgebühren eine Maßnahme, die den Verkehr lenken soll. Sie betrifft lediglich die Parkplätze direkt am Stadion. Wer in der Neulandstraße parkt, zahlt weiterhin fünf Euro, betont der OB, auf dem Schwimmbadparkplatz ist das Parken kostenlos. So solle verhindert werden, dass es sich rund ums Stadion bei der An- und Abreise staut – in der Vergangenheit kam es dort bisweilen zum Verkehrschaos.
"Wir wollen das Erlebnis zukünftig besser machen", sagt Zangl dazu. Er schlägt vor, dass sich Menschen zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen. So könnte auch die Parkgebühr geteilt werden.
Außerdem sollen Stadionbesucher so dazu bewegt werden, den Bus zu nutzen. Zum einen jenen, der zwischen Stadion und Bahnhof pendelt, zum anderen den Stadionverkehr, der die umliegenden Gemeinden abfährt, mit Ticket fürs Stadion kostenlos ist, zuletzt aber deutlich weniger genutzt wurde als in der Zeit vor Corona. Doch wie können Menschen dazu gebracht werden, den Bus statt das Auto zu nehmen? Zangl sagt, es gebe dazu mehrere Ideen, benennen möchte er sie aber noch nicht. Hier sei man mit der TSG noch in der Abstimmung.
Dass der Betrag von fünf gleich auf zehn Euro erhöht wird, liege daran, dass jene, die die Gebühr kassieren, gerade Beträge bräuchten, damit möglichst wenig Wechselgeld benötigt wird und das Kassieren schnell geht, erklärt der Hauptamtsleiter. "Wir wollen damit nicht mehr verdienen", sagt Zangl deutlich.
Wie die RNZ erfuhr, stieß die Parkgebühren-Erhöhung einigen Fans sauer auf. Im Rahmen des Freundschaftsspiels am Samstag seien Sätze gefallen wie: "Wir sind hier noch auf dem Land", da seien zehn Euro zu viel. Ein Parkplatz-Ordner teilte der RNZ mit, dass auch ältere Menschen ins Stadion gehen, die nicht so weit laufen können.
Und er berichtete, dass einige Ordner Angst vor dem nächsten Heimspiel haben und überlegen, an diesem Tag Urlaub zu nehmen, weil sie befürchten, den Ärger vieler Stadionbesucher abzubekommen.