Bundesgartenschau 2019

Heilbronn und Buga richten Kongress aus

Es geht um Grün und Urbanität von Städten und die Buga als Motor der Stadtentwicklung - Prominente Referenten kommen

03.08.2017 UPDATE: 04.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden

Künftiger Blick vom Felsenufer zum neuen Stadtquartier Neckarbogen. Solche Vorhaben werden unter anderem auf dem Kongress mit internationaler Beteiligung erörtert. Foto: Buga

Von Brigitte Fritz-Kador

"Urbane Qualitäten - Herausforderungen der Innenentwicklung: Bundesgartenschau Heilbronn 2019 als Motor der Stadtentwicklung" heißt der Kongress, der am 27. und 28. September in Heilbronn stattfinden und vermutlich hohe Aufmerksamkeit finden wird. Das Programm ist schon gedruckt, die Referenten stehen fest, und wieder einmal kann man im Grußwort von OB Harry Mergel dazu lesen, was er auch sonst bei jeder Gelegenheit sagt: "Heilbronn ist im Aufbruch."

Keine vergleichbare Großstadt in Baden-Württemberg investierte so ambitioniert in ihre Zukunft wie Heilbronn, die Buga sei "der leistungsstarke Motor einer nachhaltigen Stadtentwicklung, ein entscheidender Impulsgeber für die enorme Dynamik in der Stadt, die sich zur Bildungs- und Wissensstadt entwickelt und zunehmend junge und internationale Studierende anzieht."

So weit, so gut. Die Heilbronner kennen das alles, jetzt sollen es die Architektenschaft und die Stadtplaner in ganz Deutschland erfahren. Heilbronn nutze die einmalige Chance, heißt es vom OB weiter, die Stadt als "sympathisch, weltoffen und modern" darzustellen. Der Kongress soll wohl auch Werbemaßnahme für Heilbronn sein. Heißt es doch im Einladungsflyer, dass sich die Stadt mit "Willen zur städtebaulichen und architektonischen Qualität" präsentieren werde. Zur Diskussion steht dabei u.a., welche Bedeutung das Grün bei immer stärkerer Verdichtung in den Städten hat.

Eine "Antwort" darauf gibt Heilbronn schon vor der Buga, blickt man auf das total zugebaute Südbahnhof-Areal oder den Bau des Hotels im Stadtgarten. Wie kommt solches an, wenn zugleich Thema ist, "in welcher Weise eine Bundesgartenschau Motor der Stadtentwicklung sein und eine grüne Infrastruktur die wachsenden Städte strukturieren und qualifizieren kann?" Weitere Themen sind Mobilität und Nachhaltigkeit.

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Am Vorabend wird den Kongressteilnehmern Heilbronn gezeigt, der "Rundgang Stadterleben" wird von der Architektenkammer als Fortbildung für Architekten und Stadtplaner im Praktikum anerkannt. Ob man die Besucher dann durch die "urbane" Gerberstraße schleust, vorbei an den Müllcontainern, die inzwischen einen festen Standplatz zwischen Fleischhaus und Marrahaus haben, um dann zu den Schokoladenseiten der Stadt zu kommen?

Am Kongresstag selbst finden vormittags zeitgleich sechs Foren mit Expertenvorträgen zum Kongressmotto "Urbane Qualitäten" statt. Am Nachmittag geht es dann um die Bedeutung von Grün im 21. Jahrhundert in verdichteten Städten.

Star-Architekt Matthias Sauerbruch (Sauerbruch & Hutton), allein schon seine Anwesenheit und die seiner Frau und Partnerin Louisa Hutton, ebenfalls als Referentin, machen einen Großteil der Attraktivität der Veranstaltung aus. Er referiert zu Funktion und Form, Anregungen und Widersprüchen seines Entwurfes der Experimenta II, Louisa Hutton zu "sense and sensuality - architecture als enrichment" mit Simultanübersetzung.

Auf der Referenten-Liste stehen viele bekannte Namen, auch aus dem Vor- und Umfeld der Buga-Planung und der Stadtverwaltung. Es kommen u.a. Verkehrsminister Winfried Hermann, Prof. Dr. Jan Gehl, Architekt und Stadtplaner aus Kopenhagen oder Prof. Dr. Elisabeth Merk, Stadtbaurätin München.

Warum aber, wenn schon Buga und Neckarbogen beispielhaft vorgeführt werden, kommt keiner der beteiligten Architekten vor Ort zu Wort? Diese Zurückhaltung in der Selbstdarstellung macht einen mehr als eigenartigen Eindruck. Gilt der Prophet im eigenen Lande nichts?

Der Kongress ist eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt Heilbronn, der Buga GmbH, der Architektenkammer Baden-Württemberg, organisiert wird er vom Stuttgarter Institut "Fortbildung Bau". "Ideelle Unterstützung" kommt von der "Bundesstiftung Baukultur" in Potsdam. Ort der Veranstaltung ist die Aula des Bildungscampus.

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