Diebe drehten das ganz große Rad - nun sitzen sie
Drei Männer und eine Frau sollen Kompletträder im Wert von etwa 1,6 Millionen Euro geklaut haben.

Symbolbild: Archiv
Heilbronn. (guz) Drei Männer und eine Frau sollen Luxus-Kompletträder im Gesamtwert von etwa 1,6 Millionen Euro aus einem Heilbronner Unternehmen entwendet haben – und zwar über Monate hinweg. Bis ihnen die Polizei auf die Schliche kam und am 26. September die Handschellen klickten. Die drei Männer sitzen seither in Untersuchungshaft, der Haftbefehl gegen die Frau wurde unter Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Zuvor hatten umfangreiche, auch verdeckt geführte Ermittlungen der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn den Verdacht erhärtet, dass das Quartett zwischen dem 11. März und dem 29. August bei insgesamt 13 Taten hochwertige Kompletträder für Fahrzeuge der Marken Audi und Porsche aus dem Lager eines Heilbronner Automobilzulieferers gestohlen haben sollen.
Bei den vier Tatverdächtigen handelt es sich der Polizei zufolge um zwei polnische Staatsangehörige im Alter von 49 und 29 Jahren, einen 41-jährigen Rumänen und eine 27-jährige Italienerin. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn wirft ihnen vor, strukturiert und arbeitsteilig als Bande agiert zu haben und bereitet eine entsprechende Anklage vor.
Nachdem die Bande die Räder gestohlen und abtransportiert hatte, wurde die Beute in mehreren Objekten im Raum Heilbronn und Ludwigsburg zwischengelagert. Von dort aus sollen die entwendeten Kompletträder an Abnehmer weiterverkauft worden sein – auch ins Ausland.
Bei verdeckten Ermittlungen konnten die Kriminalbeamten des Arbeitsbereichs Raub/Eigentum detaillierte Informationen über die Vorgehensweise der Täter und die Vertriebswege gewinnen. Diese Erkenntnisse führte zunächst am vergangenen Freitag zur Festnahme des 49-jährigen Mannes, der kurz davor war, einen Teil der Räder ins Ausland zu schaffen. Die weiteren Tatverdächtigen konnten anschließend an ihren jeweiligen Arbeitsstätten beziehungsweise in einer Wohnung in Heilbronn vorläufig festgenommen werden. Sie wurden am Samstag einem Haftrichter vorgeführt.
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Bei den folgenden Durchsuchungsmaßnahmen in Objekten in der Stadt und im Landkreis Heilbronn, im Landkreis Ludwigsburg sowie in Bayern wurden dann 170 Kompletträder im Wert von knapp 1,4 Millionen Euro sowie mehrere zehntausend Euro Bargeld sichergestellt. Zudem wurden weitere Beweismittel beschlagnahmt, die nun von der Kripo ausgewertet werden. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, ergibt sich der erstaunliche Durchschnittspreis von 8300 Euro pro Komplettrad aus dem Umstand, dass einige der Felgen und Reifen für den Rennsport hergestellt wurden und daher teilweise weit mehr als 10.000 Euro kosten.