Gute Nachrichten für Badende

Wasserqualität bei Badeseen auf sehr gutem Niveau

Eppingen gibt Seen ab Montag zum Schwimmen frei

09.06.2020 UPDATE: 10.06.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden
Gute bis ausgezeichnete Wasserqualität bescheinigt das Gesundheitsamt den Seen in der Gegend – auf dem Bild der Elsenzer See im vergangenem Sommer. Foto: Angela Portner

Von Angela Portner

Eppingen/Zaberfeld/Heilbronn. Ob uns Corona nun auch noch das Badevergnügen an den örtlichen Seen trüben wird, war lange ungewiss. Gestern wurde zumindest für die Seen im Stadtgebiet und in Zaberfeld entschieden, dass sie ab Montag, 15. Juni, wieder genutzt werden dürfen. Auch in Sachen Wasserqualität steht dem fröhlichen Planschen in der freien Natur nichts mehr im Wege. Bei seiner ersten Prüfung vor der Badesaison hatte das Gesundheitsamt in allen offenen Badegewässern des Rhein-Neckar-Kreises nichts zu bemängeln. Nur für den Elsenzer Natursee gibt es einen Wermutstropfen, denn er wurde seit vielen Jahren erstmals statt mit "ausgezeichnet" nur mit "gut" bewertet.

Das ist insofern wichtig, als das die Wasserqualität aufgrund von wetterbedingten Einschränkungen wie Sonneneinstrahlung oder Starkregen großen Schwankungen unterliegen kann. Mit einer Prüfung ist es damit für die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes nicht getan. Von Anfang Juni bis Mitte September werden alle 14 Tage Proben entnommen und vom Landesgesundheitsamt in Stuttgart überprüft. Besonders kritisch dabei sind die Indikatorparameter E-coli und Enterokokken, die bei empfindlichen Menschen Durchfallerkrankungen auslösen können. Schnellen diese Werte in die Höhe, dann werden die betreffenden Seen so lange, bis sie sich wieder normalisiert haben, für den Badebetrieb gesperrt. Doch das ist zumindest bei uns noch nicht vorgekommen.

Das liegt auch daran, dass man seitens der Verwaltung sehr darauf setzt, jedes Jahr umfangreiche Unterhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Dazu gehört die Pflege der Ufer- und Strandabschnitte sowie Investitionen in die Aufenthaltsqualität. War es früher für Badegäste eher ein morastiges Vergnügen, bis man sich im kühlen Nass treiben lassen konnte, gibt es dort inzwischen kleine Sandstrände, die jedes Jahr frisch aufgeschüttet werden. Angelegt wurden daneben Kinderspielplätze, Beachvolleyballfelder und großzügige Liegeflächen unter schattenspendenden Bäumen sowie in Elsenz eine Gymnastikanlage.

Nachdem man in Elsenz immer wieder Probleme mit Blaualgen hatte, wurde vor einigen Jahren der gesamte See abgelassen und ausgebaggert sowie ein stark düngemittellastiger Bach umgeleitet. Danach war in Sachen Wasserqualität wieder alles im grünen Bereich. Ähnliche, wenn auch nicht ganz so aufwendige Maßnahmen gab es auch im Mühlbacher See, für den sich zusätzlich Vereine stark bei der Unterhaltung und Pflege engagieren. Beide Naherholungsgebiete sind mit sanitären Anlagen wie Umkleiden, Duschen und Toiletten ausgestattet und durch einen Kiosk bewirtschaftet. Wegen ihrer Waldrandlage gelten sie längst als Geheimtipp bei Familien mit Kindern sowie Naturliebhabern

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Große Attraktivität genießt auch die Ehmetsklinge, ein großer Stausee in Zaberfeld, der als Hochwasserschutz für das Zabergäu angelegt wurde. Er ist von Weinbergen umrahmt und bietet seinen Gästen auf dem weitläufigen Gelände großzügige Liegewiesen und Wanderwege inmitten von Weinbergen und Waldabschnitten. Wie in Eppingen werden auch hier ab 15. Juni alle Einschränkungen, die im Rahmen der Corona-Verordnung erlassen wurden, wieder aufgehoben. Jedoch wird dringend daran appelliert, sich an die Abstandsregeln zu halten. Eine Maskenpflicht besteht nicht.

Wann das am Breitenauer See, der mit 38 Hektar Wasserfläche der größte See im Heilbronner Land ist, passieren wird, ist auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung Obersulm derzeit noch nicht abzusehen. Zwar gibt es inzwischen die ersehnte Öffnungsempfehlung des Landkreises Heilbronn, jedoch unterliegt es den jeweiligen Städten und Gemeinden, ob und zu welchem Zeitpunkt sie diesen Empfehlungen folgen.

Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist zu erwarten, dass die dortigen Strände so stark frequentiert werden, dass die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können und deswegen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht. Dagegen sind sich Virologen einig, dass in natürlichen Gewässern wegen ausreichender Verdünnung der Viruslast keine Übertragung stattfindet.

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